So sah die Insel 1978 aus. © WIKEPEDIA/USGS
Der scheinbar kleine Inselvulkan stellt die Spitze eines großen Unterwasservulkans dar, der weitestgehend unerforscht ist. Zwischen 1973 und 1974 ereignete sich eine submarine Eruptionsphase, bei der die Vulkaninsel umgestaltet wurde. Es entstanden 3 kleine Inselchen, die mittlerweile zu einer verschmolzen sind.
Bilder von Nishinoshima
Die surtseyanische Eruption 2013. © Kyodo/Reuters
Die Insel Nishinoshima im Jahr 2016. © Kyodo/Reuters
Für die Verschmelzung der 3 Inselchen zeichnet sich die jüngste Eruptionsphase verantwortlich, die im November 2013 begann. Wie in den 70iger Jahren begann die Eruption als unterseeischer Vulkanausbruch, der sich gut 500 m von Nishinoshima entfernt manifestierte. Surtseyanische Eruptionen stießen Asche-Dampf-Wolken aus, die mehrere Hundert Meter hoch aufstiegen. Dabei entstand eine neue Insel, die nach nur 2 Wochen eine Größe von 300 mal 200 m erreichte und eine Höhe von 25 m. Anfang April 2014 verschmolz die neue Vulkaninsel mit Nishinoshima und hatte nun eine Größe von 1550 x 1350 Metern erreicht. Doch damit endete die Eruption noch nicht. Es hatte sich inzwischen ein 110 m hoher Kegel gebildet, dessen Krater überwiegend strombolianisch aktiv war. Gelegentlich fanden vunlcanianische Ausbrüche statt. Lavaströme gingen von diesem Krater aus. Sie ließen die Insel weiter wachsen. Bis zum November 2015 erreichte sie einen Durchmesser von fast 2 km und eine Fläche von 3,7 Quadratkilometer.
Im Laufe des Jahres 2016 ließen die Eruptionen nach und im Oktober betraten Forscher das neue Eiland. Sie entdeckten, dass der Maskentölpel das erste größere Lebewesen war, das die Insel besiedelte.
Am 20. April 2017 begannen neue Eruptionen. Der Kraterkegel erwachte zu neuem Leben und eruptierte strombolianisch und vulcanianisch. Ein Lavastrom erreicht die Küste und ließ die Insel weiter wachsen. Ende Juni kam es zu einer größeren Ascheeruption, bei der Vulkanasche mehr als 3 km hoch aufstieg. Mit weiteren Eruptionen muss gerechnet werden.
Die jüngsten Eruptionen am Nishinoshima
Die bisher jüngste Eruptionsserie am Nishinaoshima manifesteirte sich im Sommer 2020. Es wurden Lavafontänen gefördert, die Lavaströme speisten. Vulkanasche stieg bis über 6000 m hoch auf. Die Insel erhielt einen deutlichen Wachstumsschub, denn die Lavaströme ereichten das Meer. Dabei entstanden auch große Dampfwolken.Die meisten Daten erhielten wir per Fernerkundung, aber es waren gelegentlich auch Forschungsschiffe und Flugzeuge der japansichen Küstenwache vor Ort, die uns mit Fotos verorgten. Als die Eruptionen Anfang August nachließen, war die Insel von einer meterhohen Ascheschicht bedeckt. Seitdem nagt der Ozean wieder an den Lavaklippen und die Insel schrumpft langsam.
Online seit 2017, letzte Aktualisierung 2020. Quellen: USGS, Smithsonian, Japanische Küstenwache, Wikipedia