Die Vulkane der Auvergne konzentrieren sich im Zentralmassiv (Massif Central) und stellen eines der größten Vulkangebiete Mitteleuropas dar. Das Zentralmassiv bildete sich in einem kontinentalen Rift, dessen bekanntester Teil der Limage-Graben ist. Die prominentesten Störungen verlaufen in Nordwest-Südost Richtung, sowie in Nord-Süd-Richtung. Das Magma stammt aus dem Erdmantel und wurde über einem Mantelplume zur Erdoberfläche transportiert.
Das chemische Spektrum des Magmas ist vielfältig und entspricht den Erwartungen an kontinentalen Riftsystemen, die über einem Hot Spot liegen: es überwiegen Basalte, die reich an Natrium oder Kalium sind. Es gibt aber auch weiter entwickelte Magmen, die als Andesit, Phonolith und Rhyolith eruptierten. Diese sauren Gesteine bildeten überwiegend Lavadome.
Es wurde nachgewiesen, dass es hier bereits vor 60 Millionen Jahren vulkanische Tätigkeit gab. Vor 20 Millionen Jahre begann die Hauptphase der Aktivität. Während des Miozäns entstanden mehrere Vulkane, die ähnlich groß wie der Ätna, oder Stromboli in Italien waren. Eine Serie gewaltiger Eruptionen vom Typ Mount St Helens, zerstörte den größten dieser Vulkane, den Plomb du Cantal.
Chaine de Puys und der Puy de Dôme
Vor 250.000 Jahren verlagerte sich die Aktivität in den Norden des Zentralmassivs und es entstanden die Schlackenkegel der Chaine des Puys. Bekanntester Vulkan hier ist der Puy de Dôme. Mit einer Höhe von 1465 m ist es der höchste Vulkan des Vulkanfeldes. Der Puy de Dôme besteht aus 2 Trachyt-Lavadomen, die sich aus einem Schlackenkegel schoben. Sie begannen vor 11.000 Jahren an zu wachsen und waren gut 1000 Jahre lang tätig. Es muss zur Eruption pyroklastischer Ströme gekommen sein, da sich in der Gegend um den Puy de Dôme Ignimbrite fanden. Während die Wissenschaftler nicht davon ausgehen, dass der Puy de Dôme noch einmal aktiv wird, kann man das von der vulkanischen Aktivität der Chaine de Puys nicht behaupten. Eruptionspausen von mehreren 10.000 Jahren gab es hier öfters.Pavin Gruppe
Bis vor 5.000 Jahren war die sogenannte Pavin-Gruppe aktiv, die sich wenige Kilometer östlich der Schlackenkegel bildete. Zur Pavin-Gruppe gehörten die Maare bei Pavin und Estivadoux, genauso wie die Vulkane Puy de Montcineyre und Puy de Montchal. Es sind die jüngsten Vulkane Mitteleuropas und gelten noch nicht als erloschen. Theoretisch könnte es hier also wieder zu einem Vulkanausbruch kommen.Tourismus in der Auvergne
Der Tourismus der Auvergne ist gut entwickelt. Die alten Vulkane und Maarseen sind beliebte Ausflugs- und Urlaubsziele. Zudem locken Kurorte mit Thermalquellen und Heilwässern. Es gibt mehrere Vulkanmuseen, von denen der Themenpark „Vulcania“ am bekanntesten ist.? 2019, Bildquelle: Unsplash / Antoine Boissonot