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Sonnenfinsternis mit Landschaft. © Fotolia / Ig0rZh

Eine Sonnenfinsternis (Eklipse, oder Eclipse auf Englisch) entsteht, wenn sich der Mond vor die Sonne schiebt und diese von der Erde aus gesehen verdeckt. Der Schatten des Mondes fällt auf die Erde und es wird in einer relativ schmalen Zone dunkel. Die Zone der totalen Verdunklung (Kernschattenzone) hat meistens eine Breite von etwas mehr als Hundert Kilometer. Sonne, Mond und Erde stehen dabei in einer Linie. Eine Sonnenfinsternis tritt immer nur zum Neumond auf. Wird die Sonne komplett verdunkelt spricht man von einer totalen Sonnenfinsternis. Je nach Abstand des Mondes zur Erde kann auch eine ringförmige Sonnenfinsternis entstehen. Schiebt sich der Mond nicht vollständig vor die Sonne, sondern streift diese nur, entsteht eine partielles Sonnenfinsternis.

Entstehung einer Sonnenfinsternis

Dass es überhaupt zur totalen Sonnenfinsternissen kommen kann, bei der die Sonnenkorona sichtbar wird, verdanken wir einem sehr ungewöhnlichen astronomischen Umstand: Von der Erde aus betrachtet scheinen Sonne und Mond die gleiche Größe am Himmel zu haben, obwohl beide Himmelskörper einen extremen Größenunterschied aufweisen. Die Relationen von Größe zur Erdentfernung stimmen überein, so dass beide von der Erde betrachtet eine scheinbare Größe von ungefähr 31 Bogensekunden (etwas mehr als ein halbes Grad) einnehmen. Aufgrund der elliptischen Umlaufbahnen der Erde um die Sonne und des Mondes um die Erde können diese scheinbaren Größen etwas schwanken. Befindet sich der Mond an seinem erdfernsten Punkt, kann es zu einer ringförmigen Sonnenfinsternis kommen.

Die nächste Sonnenfinsternis über Deutschland

Eine totale Sonnenfinsternis ist ein seltenes Ereignis. Über Deutschland verdunkelte sich die Sonne zuletzt am 11. August 1999 total. Das nächste Mal wird es im Jahr 2081 geschehen. Ein und derselbe Ort kann nur alle 375 Jahre total verfinstern. Weltweit betrachtet sind Sonnenfinsternisse nicht ganz so selten und es gibt richtige Serien von Finsternissen. Die nächste wird zwischen April 2311 bis März 2315 statt finden. In diesem Zeitraum kommt es zu 9 Eklipsen. Die Totalität ist ein sehr flüchtiges Ereignis und dauert selten länger als 3 Minuten.

Effekte einer Eklipse

Eine totale Sonnenfinsternis ist ein atemberaubendes Erlebnis. Der Kernschatten rast mit Schallgeschwindigkeit über die Erde und die Verfinsterung der Sonne geht mit einigen Effekten einher. Wenige Sekunden vor der Totalität erscheint der Perlschnur- oder Diamanteffekt. Das Sonnenlicht scheint durch die Mondkrater an dessen Rand. Nur während der Totalität sieht man die Sonnenkorona und Protuberanzen. Bevor es entsprechende technische Möglichkeiten gab die Sonne künstlich am Teleskop zu verdunklen, bot eine Sonnenfinsternis Astronomen die Möglichkeit die Sonnenatmosphäre zu studieren.

Mythos Sonnenfinsternis

Sonnenfinsternisse galten früher als Vorboten des Unheils, oder als himmlische Signale besonderer Ereignisse. Aufgrund der ungewöhnlichen Konstellation von Sonne, Mond und Erde, die auf einer Linie liegen, gibt es wegen der erhöhten Anziehungskräfte immer wieder Spekulationen über assoziierte Naturkatastrophen wie Springfluten und Erdbeben. tatsächlich kann diese Konstellation zu besonders starken Tidenhub und somit zu Springfluten führen. Das Sonnenfinsternisse andere Naturkatastrophen auslösen ließ sich bisher nicht wissenschaftlich beweisen.

Erlebnisse des Autors Marc Szeglat

Ich erlebte die totalen Sonnenfinsternisse von 1999 und 2003 mit und konnte mehrere partielle Finsternisse dokumentieren. Ein nicht zu vernachlässigender Faktor ist dabei das Wetter: ein bewölkter Himmel kann das Vorhaben platzen lassen. Von daher ist es genauso spannend eine Sonnenfinsternis zu beobachten wie einen Vulkanausbruch.
Das Video auf der rechten Seite ist ein Zusammenschnitt von 2 Eklipsen.

Stand 2017