Nachrichten über Vulkanausbrüche, Erdbeben und Naturkatastrophen
Ätna
Der Ätna liegt auf der italienischen Insel Sizilien und ist der größte Vulkan des europäischen Kontinents. Zugleich ist er einer der aktivsten Vulkan der Welt.
Update 08.07.2011: Der Ätna scheint tatsächlich Startschwierigkeiten zu haben! Heute Morgen fällt der Tremor (siehe Bild unten) wieder stark ab, obwohl es noch strombolianische Eruptionen im SE-2-Krater gibt. Zuverlässige Prognosen ob, und wann es zu einem Paroxysmus kommen wird, werden somit fast unmöglich. Da es gleichzeitig zu starken Entgasungen und milden Ascheauswürfen in der Bocca Nuova kommt, kann im Gesamtsystem möglicher Weise nicht genug Druck für einen Paroxysmus aufgebaut werden.
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Die gelegentlichen strombolianischen Eruptionen aus dem SE-2-Krater steigern sich heute Abend zusehends, zugleich steigt die Tremorkurve an. Ich schätze die Wahrscheinlichkeit für einen neuen Paroxysmus in den nächsten Stunden / Tagen sehr hoch ein.
Hoffen wir mal, dass er nicht wieder nur Schluckauf hat, so wie letzte Woche!
Seit 2 Tagen gibt es am Neuen Südostkrater (SE-2-Krater) kleine strombolianische Eruptionen. Die Vulkanausbrüche en minature könnten ein Anzeichen eines bevorstehenden Paroxysmus in den nächsten Tagen sein.
Die Seismik bewegt sich noch auf normalem Niveau. Signale kleiner Amplitude deuten auf die schwachen Explosionen hin. Das langanhaltende Signal um 19.15 Uhr steht im Zusammenhang mit dem Seebeben bei Kermadec.
Gestern Abend war auf der LiveCam des INGV über dem SE-2-Krater eine rotglühende Gaswolke zu sehen. Zudem berichtet Boris Behncke von Explosionsgeräuschen, die wahrscheinlich aus dem neuen Krater kamen. Möglicherweise finden im SE-2-Krater kleine strombolianische Eruptionen statt. Bei den letzten Paroxysmen waren dies Anzeichen für einen kurz bevorstehendnen Vulkanausbruch.
Nach einem 6-tägigen Aufenthalt am Ätna auf Sizilien bin ich nun zurück und möchte mich besonders bei Chris Weber von Vulkanexpeditionen International bedanken, der meine SMS-Nachrichten umgesetzt und hier geposted hat!
Steigende Seismik, und Gas- und Ascheausstoß aus der Bocca Nuova (BN) und dem neuen Südost-Krater (SE-2) ließen die Vermutung eines bevorstehenden paroxysmalen Vulkanausbruchs aufkommen und lockten eine ganze Schar von Vulkanfotografen aus aller Welt an; doch der erwartete Ausbruch blieb bislang aus.
Bereits einen Tag vor mir erreichten die Geonauten Martin Rietze, Thorsten Böckel und Richard Roscoe den Vulkan und verbrachten die Nacht vom 25. auf den 26.06 am Kraterrand der BN. Morgens beobachteten sie 2 kleine Explosionen, die rotglühende Bomben förderten. Mehrmals fanden schwache Ascheexhalationen statt.
Am 26.Juni bestieg ich den SE-2 an seiner niedrigsten Seite im Osten. Sie erhebt sich ca. 60 m über die Hochebene. Der Aufstieg entlang der nördlichen Aufschüttungen der Spaltenöffnung vom November 2006 war mühsam, aber unproblematisch. Dieser Wall bildet zugleich eine Seite des Ablaufkanals der Lavaströme der Paroxysmen. Die locker gelagerte Tephra der letzten Ausbrüche füllte zahlreiche Spalten und sackte beim Begehen nach. Wenige Zentimeter unter der Oberfläche war es so heiß, dass sich die Spitzen meiner Wanderstöcke verformten. Der Krater stieß Dampf aus, dem etwas Asche beigemischt war. Diese Entgasungen verliefen nahezu geräuschlos und ohne viel Druck, trotzdem wagte ich es nicht, mich lange am Kraterrand aufzuhalten, da es jederzeit zu einem Paroxysmus kommen konnte.
Die Geburtsstunde des Südost-2-Kraters war im November 2006. Bei der damaligen Spaltenöffnung auf der Flanke des SE-Krater-Kegels entstand auf der Rückseite der Spalte ein Förderschlot, aus dem kleine Aschefontänen aufstiegen. Dieser Förderschlot erweiterte sich durch Kollaps zu einem Pitkrater. Infolge der 4 Paroxysmen wurde der Krater größer und es begann sich ein Kegel aufzuschütten. Die Vermutung liegt nahe, dass sich die Aktivität des klassischen Südostkraters in den neuen Krater verlagert.
Am 27. Juni unternahmen die Geonauten eine Wanderung entlang der Serra delle Concazze, der nördlichen Begrenzung des Valle del Bove. Von hier aus ergab sich ein schöner Blick auf die Gipfelkrater; besonders der NE-Krater und der SE-2-Krater sind von hier aus gut einsehbar. Der Dampfausstoß am SE-2-Krater ließ deutlich nach, dafür steigerte sich die Entgasung aus dem NE-Krater.
Am 28. Juni hörte der Gasausstoß am SE-2-Krater ganz auf. Am nächsten Tag bestieg ich die Bocca Nuova vom Nordwesten her. Der Wind drückte das Gas in den Krater und flach in Richtung Torre del Filosofo. Der Ascheausstoß steigerte sich. Die hellbraune Färbung der Aschewolken deutete darauf hin, dass es sich überwiegend um altes Material handelte.
Am 30. Juni waren gelegentlich einige Explosionsfolgen zu hören, deren Ursprung entweder im NE-Krater, oder in der Bocca Nuova lagen.
Am 1. Juli steigerte sich die Häufigkeit des Ascheauswurfes. Morgens kam es phasenweise ca. alle 10 Minuten zur Bildung einer kleinen Aschewolke, die ostwärts driftete und eine Schleppe bildete.
Gegen Nachmittag verließ ich Sizilien und startete vom Flughafen Catania aus. Beim Start flog die Maschine durch die Schleppe mit der fein verteilten Vulkanasche. Die Asche-Konzentration war niedrig, dennoch hatte die Wolke eine leichte Braunfärbung. Dem Flugzeug hat es scheinbar nicht geschadet; soviel zum Thema Flugverbot durch Vulkanasche über Mitteleuropa, durch die Asche isländischer Vulkane!
Am sizilianischen Vulkan Ätna wird die Lage z.Z. immer spannender. Heute Nacht gab es nördlich des Ätnas ein Erdbeben. Die Seismik zeigt auch zahlreiche Signale kleiner Amplitude, die durch tief sitzende Explosionen im NE-Krater Kegel verursacht werden. Aus der Bocca Nuova kommt es weiterhin zum Ausstoß von Vulkanasche aus altem Material. Aus dem neuen Südostkrater entgast es. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis es zu einem neuen Vulkanausbruch kommt.
Boris Behncke berichtet von einer Zunahme der Aktivität am Ätna. In den vergangenen Tagen kam es zu Asche-Exhalationen aus der Bocca Nuova. Bei der Asche handelt es sich allerdings nicht um frisch gefördertes Material, sondern um alte Lava die aus dem Schlot geblasen wurde. Auf der Ätna-LiveCam war heute nacht ein roter Lichtschein über dem Krater zu sehen.
Im Nordostkrater finden tief sitzende Explosionen statt. Aus dem neuen Krater an der Flanke des SE-Krater-Kegels hat verstärkte Entgasung eingesetzt. Teilweise ist in den Gaswolken etwas Asche enthalten. Diese Ereignisse können als Anzeichen dafür interpretiert werden, dass sich der Ätna auf einen weiteren Paroxysmus vorbereitet. Wann genau der neue Vulkanausbruch stattfinden wird, lässt sich nur schlecht prognostizieren. Ich rechne damit innerhalb der nächsten Tage.
Wie das INGV-Catania berichtet, gabe es heute Morgen einie Serie kleiner Ascheeruptionen aus der Bocca Nuova, einem der Ätna-Hauptkrater. Die Asche stieg ca. 250 m über den Kraterrand auf. Es war das erste Lebenszeichen der Bocca seit 6 Monaten.
Am Vulkan Ätna auf Sizilien werden wieder Mikroerdbeben registriert, die auf tief sitzende Explosionen in einem der Förderschlote hindeuten. Zudem ist ein leichter Anstieg des Tremors zu beobachten.
Die letzten paroxysmalen Vulkanausbrüche ereigneten sich am Ätna am 12. Januar, 18. Februar, 10. April und 12. Mai. Der nächste Paroxysmus kommt bestimmt!
Gestern abend ereignete sich ein weiterer paroxysmaler Vulkanausbruch am Ätna auf Sizilien. Eruptionsort war wieder der relativ junge Pitkrater an der Ostflanke des SE-Krater-Kegels. Nachdem sich der Vulkan in den vergangenen Tagen bereits mit strombolianischen Eruptionen zurückmeldete, ging er gestern abend gegen 20.15 Uhr (Zeitangaben in UTC für MESZ +2) in seine heiße Phase über. Ihren Höhepunkt erreichte der Vulkanausbruch gegen 02.15 Uhr und um 04.10 Uhr endete die Eruption. Es wurden Lavafontänen gefördert und ein Lavastrom floss ins Valle del Bove. Schöne Fotos gibt es auf der Seite von Andrea Ercolani.
Die Kurzlebigkeit und der schnelle Intensitätsanstieg sind Kennzeichen Paroxysmaler Eruptionen. Typisch für den Ätna wäre nun, dass die Intervalle zwischen den einzelnen Ausbrüchen immer kürzer werden, um dann in einer Flankeneruption zu enden, wie es in den Jahren 2000 – 2003 der Fall war. Im Augenblick zeichnet sich tatsächlich der Trend ab, dass die Eruptionen schneller hintereinander folgen.