Der Pacaya liegt in der Nähe von Guatemala City. Sein letzter größerer Ausbruch liegt erst 6 Wochen zurück. Nun steigerte sich die Aktivität am Gipfelkrater wieder. Strombolianische Eruptionen und kleine pyroklastische Ströme wurden in den letzten Tagen generiert.
Seismik und Ascheausstoß am Soufrière Hills
Der Soufrière Hills auf Montserrat in der Karibik wird wieder zunehmend aktiv. In der vergangenen Woche wurde eine erhöhte Seismik verzeichnet, sowie röhrende Geräusche aus dem neuen Förderschlot gehört. Eine Aschewolke wurde ausgestoßen und zog über Plymouth hinweg.
Zwischen Dezember 2009 und März 2010 war der Soufrière Hills sehr aktiv. Der Alarm-Status bleibt auf Stufe 3
Erhöhte Seismik am Ätna
Neben der Mikroseismik tauchen in den letzten Tagen auch vereinzelt stärkere Sinale auf dem Seismogramm des Ätnas auf. Der Vulkan wird zunehmend lebendig.
Erdbeben am Krakatau
Ein Erdstoß der Stärke 5.2 erschütterte gestern das Krakatau-Archipel. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 73 km und 7 km NE von Krakatau. In den letzten Monaten war es still an diesem Vulkan, aber Erdbeben können Vulkanausbrüche auslösen.
Stromboli gesperrt
Aus Sicherheitsgründen ist der Aufstieg zum Stromboli gesperrt. Wann wieder Führungen statt finden sollen wird z.Z. beraten. Auf der Seismik ist zu erkennen, das die Häufigkeit der Eruptionen seit der größeren Explosion zugenommen hat.
Explosion am Stromboli
Gestern ereignete sich um 18.35 Uhr eine größere Explosion aus dem Nordost-Krater. Die Druckwelle war bis im Ort zu spüren und glühende Lavabrocken setzten die Vegetation in Brand. Erst gegen morgen gelang es einem Löschflugzeug das Feuer zu löschen.
Personen kamen nicht zu Schaden, allerdings befanden sich bereits einige Gruppen beim Aufstieg, als sich die Explosion ereignete. Sie kamen mit dem Schrecken davon und wurden von den Sicherheitsbehörden per Funk zurück beordert.
Vorwarnzeichen gab es keine und so wurden auch die Vulkanologen von diesem Ereignis überrascht. Die Seismik des Vulkanologischen Institus von Catania zeigt einen deutlichen Ausschlag während der Eruption. Zuvor befand sich die Seismik auf niedirgem Niveau, genauso nach dem Event.
In den letzten Wochen ist die Aktivität des daueraktiven Vulkans ehr auf niedrigem Niveau, trotzdem zeigt dieses Beispiel, dass es jederzeit zu einem größeren Ausbruch kommen kann. Der größte Teil des eruptierten Materials bestand aus älterem Material und nicht aus frischer Tephra. Möglicherweise wurde der Schlot freigeräumt.
Seit der unerwarteten Flankeneruption im Dezember 2002, ist es verboten den Kraterbereich des Stromboli auf eigene Faust zu besteigen. Damals kam es zu einem größeren Hangrutsch, der einen Tsunami auslöste. Mehrere paroxysmale Eruptionen deckten den Gipfelbereich mit vulkanischen Bomben ein und Lavaströme flossen über die Sciara del Fuoco ins Meer. Die Insel wurde evakuiert. Erst damals wurde ein richtiges Observatorium eingerichtet.
Im März 2007 ereignete sich eine weitere Flankeneruption, bei der Lavaströme ins Meer flossen. Es entstand sogar ein „debris flow“, der von einigen Vulkanologen auch als kleiner pyroklastischer Strom angesehen wurde. Auf der Cima wurden Schutzbunker errichtet und die alte Aufstiegsroute, die teilweise in Sichtweite des Kraters verlief, wurde gesperrt.
Auf der Cima wurden Schutzbunker errichtet und die alte Aufstiegsroute, die teilweise in Sichtweite des Kraters verlief, wurde gesperrt. Es wurde eine neue „sicherere“ Route etabliert, die steil bergauf führt und in der Nähe der alten Abstiegsroute verläuft. Es sind nur noch geführte Gruppentouren erlaubt und die Bergführer sind mit Funkgeräten ausgestattet, damit sie vom Observatorium gewarnt werden können. Zum Leidwesen aller individueller Vulkangeher, sind Touren ohne Bergführer nur noch bis auf einer Höhe von 400 m gestattet.
Kritiker dieser Sicherheitsmaßnahmen können sich insofern bestätigt sehen, dass es noch nie gelang, eine der kurzlebigen, explosiven Eruptionen vorherzusagen. Im Falle einer der spontanen Explosionen wie sie sich gestern ereignete, bleibt auch nicht genug Zeit die Schutzbunker aufzusuchen. So bleibt das Vulkanabenteuer was es ist: ein Abenteuer mit einem unkalkulierbaren Restrisiko und nicht für den Massentourismus geeignet!
Soufrière Hills mit neuen Pyroklastischen Strömen
Nach einigen Monaten der relativen Ruhe, meldete sich der Domvulkan, auf Montserrat in der Karibik, mit neuer Aktivität zurück. Das MVO berichtet von einigen Pyroklastischen Strömen, die in der letzten Woche vom Dom abgingen. Ein Lahar floss in das Belham Valley.
Eifelvulkane gefährlicher als befürchtet?
Professor Volker Lorenz von der geologischen Fakultät der Uni Würzburg, berichtete jüngst in Mendig über seine Arbeit an Maarvulkanen. Jahrelange Studien an Maarvulkanen und Diatremen auf der Welt brachten ihn zur Überzeugung, das Maarvulkane nach langen Ruhephasen, plötzlich und ohne große Vorwarnzeichen ausbrechen können. Das Ergebnis seiner jahrelangen Studien im Ausland sei auch auf die Maare der Vulkaneifel übertragbar, so Lorenz.
Das Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz hat mitgeteilt, dass es in der Eifel vermehrt Schwarmbeben gibt und das der Kohlendioxid- und Schwefelwasserstoff-Gehalt in den Mofetten zugenommen hat. Professor Lorenz fordert daher eine gründlichere Überwachung der Vulkaneifel.
Professor Lorenz lieferte 1973 als erster Wissenschaftler eine Antwort auf die Frage nach der Entstehungsgeschichte der Maarvulkane der Eifel. Lange Zeit konnten sich die Wissenschaftler nicht erklären, warum es zeitgleich zur Entstehung von Schlackenkegeln und Maarvulkanen kam. Heute gehört es zum allgemeinen Wissensgut, dass Maare durch unterirdische Explosionen entstehen, die durch die Interaktion von Grundwasser mit Magma zustande kommen. Fehlt eine nennenswerte Grundwassermenge bilden sich anstelle von Maarvulkanen Schlackenkegel-Vulkane.
Maarvulkane sind im Vergleich zu anderen Vulkanformen sehr selten. Bei den Intraplattenvulkanen stellen sie –nach den Schlackenkegeln- allerdings die zweit häufigste Vulkanart dar. Neben den Maaren der Eifel erforschte Professor Lorenz vor allem die Maare der USA, genauer, in Oregon und Alaska. Im Jahr 1977 brachen in Alaska die zwei Ukinrek-Maare aus, die zwar nur wenige Tage aktiv waren, aber starke Explosionen erzeugten. In einer ersten Eruptionsphase entstand am 30. März das West-Maar. Eine Aschewolke stieg bis zu 6500 Metern hoch auf und vulkanische Bomben flogen 600 m weit. Einige Tage später verlagerte sich die Eruption und das Ost-Maar bildete sich. Hier erreichte die Aschewolke eine Höhe von 4500 m. Später berichteten Augenzeugen von einer rot glühenden Lavafontäne. Die Eruption endete am 12. April 1977 mit der Bildung eines Lavadoms im östlichen Maar. Der Sprengtrichter füllte sich mit Wasser und ein klassischer Maarsee entstand. Der Verlauf der Eruption verdeutlicht die Differenzierung des Magmas. Zunächst wurde ein Olivin reiches Basaltmagma gefördert, während sich Dome normalerweise aus saueren Magmen bilden. Viele Maare sind, wie die Schlackenkegel auch, monogenetisch und brechen an einer Stelle nur einmal aus. Die beiden Maare in Alaska bildeten sich zwar über einer Störungszone, auf der es weitere Vulkane gibt, doch genau an dieser Stelle gab es zuvor noch keinen Vulkanausbruch. Das nächste Vulkanfeld liegt 3 km entfernt.
In Bezug zur Eifel, liegt daher die Vermutung nahe, dass es zwar in der Nähe zu den alten Maaren und Schlackenkegel wieder zu Eruptionen kommen könnte, das aber nicht unbedingt wieder die alten Maare aktiv werden müssen. Dieser Umstand erschwert natürlich eine gezielte Beobachtung der Vulkane, da es eigentlich im gesamten Gebiet der Vulkanfelder der Eifel zu Ausbrüchen kommen könnte. Wichtig wäre also eine Beobachtung sämtlicher Störungszonen, an denen Magma aufsteigen kann.