Ätna: steigender Tremor als Anzeichen eines Vulkanausbruches?

Update 20.15 Uhr: Was vorhin noch infrage stand, ist nun gewiss: der 15. Paroxysmus dieses Jahres beginnt. Die LiveCam des INGV zeigt strombolianische Eruptionen und den Beginn eines Lavastroms, der aus der Depression im Südost-2-Krater fließt. Zudem scheint viel Vulkanasche ausgestossen zu werden.

Im Laufe des Nachmittags stieg die Tremorkurve am Ätna deutlich. Noch ist es unklar, ob es sich dabei um Anzeichen eines bevorstehenden Paroxysmus handelt, der eigentlich erst für Freitag / Samstag erwartet wird. In den nächsten Stunden wissen wir wohl mehr. Leider hüllt sich der Gipfel in Wolken.

Neues von Kilauea, Popocatepetl, El Hierro

Kilauea: aus einem Riss an der Flanke des Pu`u`O`o Krater-Kegels fließt weiterhin Lava in westlicher und südlicher Richtung. Zugleich füllt sich die westliche Depression im Krater erneut mit Lava und bildet einen Lavapound. Am Gipfel des Kilauea setzte Inflation ein und die Lavasee-Spiegel im Halema‘uma’u -Krater begann anzusteigen.

Popocatepetl: seit einigen Tagen kommt es am Vulkan nahe der mexikanischen Hauptstadt zu Asche- und Gasexhalationen. Gelegentlich wird aus dem Gipfelkrater glühende Tephra gefördert. Der Vulkan steht auf Alarmstufe „gelb“.

El Hierro: die Situation auf der Kanareninsel bleibt spannend. Die Bebentätigkeit der letzten 24 Stunden zeigt eine Häufung stärkerer Beben mit einer Magnitude größer 2, sodass der Graph der freigesetzten Gesamtenergie dramatisch ansteigt.

Island: erhöhte Seismik

In den letzten 24 Stunden gab es gleich an 3 Lokalitäten eine verstärkte Bebentätigkeit:

Unter dem Reykjanes-Rücken ereigneten sich wieder Schwarmbeben inklusive einem Beben mit einer Magnitude größer 3. Ein solches Beben gab es auch am Nordost-Rand des Vatnajökull. Unter der Katla gab es zahlreiche leichtere Erschütterungen.

El Hierro: Alarmstufe „gelb“!

Die Behörden der Kanarischen Insel „El Hierro“ haben nun die Warnstufe „gelb“ ausgerufen, nachdem in der Vorwoche über 900 Beben registriert wurden. Drei dieser Erdbeben konnte man spüren. Seit Beginn der seismischen Aktivität, unter der Nordflanke des Inselvulkans am 16. July, wurden insgesamt mehr als 7200 Beben registriert. Zudem wird seit einigen Wochen eine Aufblähung der Vulkanflanke gemessen.
Die Schwarmbeben finden ihren Ursprung in Magmabewegungen im Untergrund. Das Magma befindet sich in einer Tiefe zwischen 10 – 12 km.

Alarmstufe „gelb“ bedeutet, dass ein Vulkanausbruch mittelfristig möglich ist. Die Wissenschaftler des IGN schätzen die tatsächliche Wahrscheinlichkeit eines Ausbruches mit 10% ein. Trotzdem sei es notwendig die Bevölkerung zu Informieren und Pläne für den Notfall zu diskutieren.

Kilauea: Lavasee läuft aus.

Der Lavasee des Pu`u`O`o-Kraters läuft seit Gestern mal wieder aus. Der Aa-Lavastrom fließt Richtung Südwesten und hat eine Länge von 2,5 km. Heute Morgen begann ein zweiter Lavastrom zu fließen. Die Aktivität geht mit Deflation einher, trotzdem füllt sich ein Teil des östlichen Lavasees bereits wieder.

Ätna: 14. Paroxysmus

Den jüngsten Paroxysmus am Ätna erlebte ich hautnahe mit. 2 Nächte biwakierte ich auf 2900 m Höhe und wartete auf den Vulkanausbruch. Als dieser dann endlich los ging zogen dichte Wolken auf und aufgrund des einsetzenden Hagelsturms mit Gewitter war wenig zu sehen. Der Krater mit den Lavafontänen zog nur kurz frei. Aufgrund der Wolken musste ich aus Sicherheitsgründen meinen Beobachtungsposten ca. 500 m östlich des Kraters verlassen. Bei einem der vorherigen Ausbrüche durchschlugen Vulkanbomben die Solarpanelle der Messinstrumente, die dort installiert sind. Ich zog mich ca. 150 Höhenmeter zum Belvedere, am Rand des Valle del Bove zurück. Vulkanologen nahmen mich anschließend in einem Jeep wieder mit hoch zum Torre del Filosofo, doch selbst mit einem Dach über dem Kopf war die Situation im dichten Nebel unkalkulierbar und nach wenigen Minuten fuhren wir wieder ein Stück runter.

Die Aufheizphase dauerte ungewöhnlich lange. Bereits 3 Tage zuvor kündigte sich der Ausbruch durch strombolianische Eruptionen an. Diese erschienen zunächst nur sporadisch, in der Nacht zum Montag häuften sie sich. Ca. 90 Minuten vor dem eigentlichen Paroxysmus begannen Lavaströme aus der Depression im SE-2-Krater zu fließen. Während der Hauptphase schossen Lavafontänen aus mehreren Förderschloten empor. Ein neuer Schlot öffnete sich im unteren Drittel der Depression, durch die die Lavaströme in Richtung Valle del Bove fließen. Der Sturm drückte die Eruptionswolke flach hinunter und trieb sie in das Valle del Bove. In einigen Ortschaften im Nordosten des Vulkans kam es zu Ascheregen.

Der Vulkanausbruch endete sehr abrupt. In der folgenden Nacht gab es noch vereinzelt Lava-Spattering und Rotglut über dem Krater zu sehen. Ein Schneesturm machte es mir am folgenden Tag unmöglich meine Zeitrafferkamera zu bergen. Erst am Mittwoch gelang es mir diese zurück zu holen. Bei diesem Ausbruch kam es nicht zu so großen Veränderungen am neuen Kraterkegel, wie nach einigen der letzten Eruptionen. Der Kegel ist kaum gewachsen.

Lavasee des Pu`u `O`o läuft über!

Gestern ist der Lavasee im Krater des  Pu`u `O`o auf dessen Ostseite übergelaufen. Es wurden einige Lavaströme mit einer Länge von einigen hundert Metern erzeugt. Heute sieht es so aus, als wäre nachts auch ein Lavastrom im Westen übergeschwappt. Es findet noch leichte Inflation statt, der Tremor ist gegenüber dem Vormonat erhöht. Der SO2 Ausstoß ist moderat.

Neue Schwarmbeben auf Island

In den letzten 24 Stunden ereigneten sich besonders heftige Schwarmbeben unter dem Reykjanes-Rücken. Das Epizentrum der Beben liegt ca. 20 km südöstlich der Hauptstadt Reykjavik. Die meisten Beben in dieser tektonisch instabilen Zone hängen im Zusammenhang mit der Öffnung des Mittelatlantischen Rückens und den dadurch bedingten Störungszonen durch Island. Zudem ereigneten sich unter der Katla weitere Beben, die sich nun nicht mehr in der Caldera konzentrieren, sondern zunehmend auch am Eisrand im Südwestend es Gletschers Myrdalsjökull.

Schwere Unwetter über Deutschland

Am Sonntagabend zog eine schwere Unwetterfront über weite Teile Deutschlands hinweg und richtete Schäden in Millionenhöhe an. Besonders betroffen waren die Bundesländer Bayern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Saarland. Gewitter mit Regen, Hagel und Sturmböen stellten die Hauptprobleme dar. Die Autobahn 14 musste bei Halle stundenlang gesperrt werden, nachdem eine Schlammlawine 5 Autos eingeschlossen hatte. Ein Tornado wütete über Sachsen-Anhalt und zerstörte einige Häuser.

Was meint ihr zu den Unwettern der letzten Zeit, hängen sie mit der globalen Klimaerwärmung zusammen, oder gab es schon immer so viele Unwetter?