El Hierro: neuer Lava-Austritt?

Die seismischen Daten auf El Hierro sind nahezu unverändert: der Tremor ist hoch, es wird leichte Deflation gemessen. Das sind Anzeichen dafür, dass der submarine Vulkanausbruch weiterhin im Gange ist.
Die Evakuierung von La Restinga wurde bereits gestern Abend abgeschlossen. Die knapp 600 Einwohner des Ortes kamen zum größten Teil bei Angehörigen im Nordteil der Insel unter.
Inzwischen schließen die Behörden nicht aus, dass auch an Land Lava austreten könnte. Zudem gebe es Anzeichen, dass sich Unterwasser bereits ein weiterer Förderschlot geöffnet hat. Die Lage des ersten Schlotes vom Montag wurde korrigiert; er soll sich nun in ca. 5 km Entfernung zur Küste in 900 m Wassertiefe befinden.
Eine 4 Meilen Sperrzone für Schiffe wurde im Bereich des Förderschlotes etabliert.

El Hierro: Vulkanausbruch am Meeresboden

Update 18.00 Uhr: Gerade wird bekannt, dass 500 Einwohner des Ortes La Restinga vorsorglich evakuiert werden. Scheinbar befürchtet man nun doch eine Ausweitung der Eruption, bzw. weitere Gefahr durch Erdbeben! Der Tremor hat weiterhin zugenommen. Für den Südteil der Insel wurde Warstufe „Rot“ ausgerufen. Der Ort wurde so plötzlich gesperrt, dass Anwohner nicht mehr zu ihren Häusern zurück kehren dürfen.

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Update 15.30 Uhr:
Während der Tremor noch etwas zugenommen hat, sprechen die spanischen Behörden von einer Entspannung der Situation. Zwar besteht im Augenblick keine unmittelbare Gefahr für die Bewohner der Insel und die Gefahr durch Erdbeben ist geringer geworden, allerdings wird die Situation meiner Meinung nach unterschätzt, bzw. klein geredet um Panik zu vermeiden. Bei submarinen Eruptionen besteht immer die potenzielle Gefahr, das Wasser in die Magmakammer eindringt und starke magmatophreatische Explosionen auslöst. Auf Krakatau hatte dies im Jahr 1883 vermutlich den Untergang der Insel eingeleitet. Deswegen schicken die Vulkanologen auf Stromboli bei Flankeneruptionen Boote mit Hydrophonen aus, die lauschen sollen, ob sich Unterwasser Risse öffnen. Zudem kann sich die Eruptionsspalte vergrößern, oder die Lava an anderer Stelle durchbrechen.

Durch die austretenden Gase (und möglicherweise durch steigende Wassertemperaturen in der Tiefe) kam es zu einem Fischsterben.

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Die Behörden von El Hierro sind in Bezug auf ihre Äußerungen betreffs eines submarinen Vulkanausbruches vorsichtig und sprechen nur von einer möglichen Eruption. Bisher wurden an der Wasseroberfläche keine Hinweise auf einen Vulkanausbruch entdeckt. Messgeräte wiesen Spuren vulkanischer Gase in einer Tiefe von 600 m nach.

Unterdessen sprechen die Daten der Vulkanologen eine recht eindeutige Sprache: während der Nacht hat sich der Tremor weiter verstärkt und die Inflation ist in Deflation umgeschlagen. Beides Hinweise auf einen Vulkanausbruch. Einen visuellen Nachweis wird vorerst nur ein Tauchroboter liefern können. Der Einsatz eines solchen Gerätes lässt allerdings auf sich warten.

Submarine Eruptionen sind keine Seltenheit. Wissenschaftler vermuten sogar, dass die meisten Vulkanausbrüche unentdeckt auf dem Meeresboden ablaufen. Besonders entlang der mittelozeanischen Rücken dringt ständig Schmelze nach, ohne dass es davon Spuren an der Meeresoberfläche gibt. Dass ein neuer Vulkan über den Meeresspiegel heran wächst ist indes selten zu beobachten.

Eine Gefahr für Schiffe geht von plötzlich aufsteigenden Gasblasen aus. Eine Entgasung findet statt, wenn das Löslichkeitsprodukt des Wassers überschritten wird. Die plötzlich aufsteigenden Gasblasen vermindern die Dichte des Wassers und somit seine Tragfähigkeit. Schiffe können sinken.

El Hierro: submariner Vulkanausbruch!

Update: 13.30 Uhr: Gerade wurde die submarine Eruption vor El Hierro bestätigt! Es soll sich um einen schwachen Ausbruch handeln, der 7 km vor der Küste und  in 1200 m Wassertiefe stattfindet. Der Ausbruch begann um 10.43 Uhr Ortszeit, also einige Stunden nachdem der Tremor einsetzte. Typisch ist auch, dass die Schwarmbeben seitdem nachgelassen haben, da das Magma nun seinen Weg gefunden hat. Die Originalmeldung stammt aus der Zeitung El Mundo.

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Wie berichtet deutet das seismische Signal auf El Hierro auf einen Vulkanausbruch hin, der entweder kurz bevor steht, oder bereits im Gang ist. Das online-Magazin „La Provincia“ berichtet gerade darüber, dass Wissenschaftler in einem Hubschrauber die Küste im Süden der Insel bei El Pinar abfliegen und auf der Suche nach einem submarinen Vulkanausbruch sind.

Das Erdbeben vom Samstag ereignete sich im Süden von El Hierro. Das Meer hat über dem Epizentrum allerdings eine Tiefe von ca. 1500 m. Falls sich dort eine Spalte geöffnet haben sollte, wird die Eruption nicht bis zur Wasseroberfläche durchdringen. Es würde allerdings die Gefahr bestehen, dass Meerwasser in die Magmakammer eindringt und starke magmatophreatische Explosionen auslöst.

Da das Wetter auf den Kanaren schön ist und nur ein schwacher Wind weht, kann davon ausgegangen werden, dass es sich bei dem aufgezeichneten Signal tatsächlich um Tremor handelt.

Über El Hierro: bei der Kanareninsel handelt es sich um die westlichste und jüngste der 7 großen Inseln des Archipels. Auf der Y-förmigen, 268 qkm großen Insel leben ca. 10.500 Menschen.

Touristisch ist El Hierro weniger entwickelt als die anderen Inseln der Kanaren, dennoch gibt es einige gute Unterkünfte für Individualtouristen. Die Insel ist bei Tauchern und Gleitschirmfliegern beliebt.

Der letzte Vulkanausbruch fand 1793 im Westen der Insel statt. Der jetzige submarine Ausbruch wurde von mehr als 8000 leichten Erdbeben angekündigt. Trotzdem hielten viele Wissenschaftler einen Vulkanausbruch für unwahrscheinlich.

Ätna: 16. Vulkanausbruch in diesem Jahr.

Update: Der 16. Ätna-Paroxysmus in diesem Jahr begann wie erwartet, mit einer Serie strombolianischer Eruptionen aus dem SE-2-Krater. Im Laufe des Nachmittags steigerten sich die Explosionen zu einem kurzen, aber starken Vulkanausbruch. Die Hauptphase begann gegen 16.45 Uhr MESZ und dauerte nur ca. 30. Minuten. Es wurden Lavafontänen und Lavaströme gefördert, sowie eine hoch aufsteigende Aschewolke.

Herzlichen Dank an die Kommentartoren!

Statistisch gesehen sollte heute der 16. Paroxysmus am Ätna statt finden. In den letzten Tagen zeigte sich der Vulkan bedeckt, so dass keine visuellen Beobachtungen möglich waren. Gerade beginnt der Tremor etwas zu steigen, es ist aber noch zu früh, um es als eindeutiges Signal für einen beginnenden Vulkanausbruch zu interpretieren.

Da ich das Wochenende beim Vulkan-Treffen in der Eifel verbringe, wäre ich sehr für Leser-News in den Kommentaren zu diesem Artikel dankbar.

Katla: erneute Schwarmbeben

Nachdem es in den letzten Tagen unter dem isländischen Gletschervulkan Katla relativ ruhig war, ereigneten sich in den letzten 24 Stunden wieder Schwarmbeben. Die meisten Beben fanden unter der Caldera statt. 3 Erschütterungen hatten eine Magnitude größer als 3.

Mögliche Ursache für die Schwarmbeben ist aufsteigendes Magma im Fördersystem des Vulkans. Die Vulkangemeinschaft wartet schon seit einigen Monaten auf einen Vulkanausbruch der Katla. Einige Forscher meinten, dass während des Sommers, unter dem Eis bereits eine kleine Eruption stattgefunden haben könnte.

Bis jetzt gibt es nur Spekulationen darüber, dass die Beben den Start eines neuen Vulkanausbruches anzeigen. Anderen Hinweise gibt es zur Zeit nicht. An der Oberfläche ist nichts zu sehen, die Pegel der Flüsse sind noch nicht gestiegen.

Anak Krakatau: Vulkanausbruch

Update 9.10.2011: Andi unser Freund und Guide aus Indonesien, hat nun aktuelle Informationen zum Krakatau sammeln können. Demnach ist es bisher nicht zu einer Eruption gekommen. Der untern verlinkte Newsbericht zeigt altes Material vom letzten November.

Update: Die Nachricht wurde bisher nicht durch andere Quellen bestätigt, gut möglich, dass in dem Bericht altes Material aufgearbeitet wurde.

Der Vulkan in der indonesischen Sunda-Strasse ist heute ausgebrochen. Dem Vulkanausbruch voran ging eine seismische Krise, mit mehr als 6000 Erdbeben an einem Tag. Surono, der Chef des PVMGB meinte in einem Interview, dass diese Anzahl ungewöhnlich hoch sei.

Im indonesischen Fernsehen ist ein kurzes Nachrichtenvideo zu sehen. Von Java aus betrachtet sieht man eine große Aschewolke aufsteigen; Anak Krakatau liegt ca. 50 km vor der Küste Javas.

Krakatau gelangte im Jahr 1883 zur traurigen Berühmtheit, als sich der Vulkan in einer gigantischen Explosion selbst vernichtete. Die Tsunamis, die durch den anschließenden Kollaps der Vulkaninsel ausgelöst wurden, kosteten über 36.500 Menschen das Leben.

Anak Krakatau ist das „Kind des Krakataus“ und wächst seit 1927 an der Stelle des früheren Vulkans.

Anak Krakatau: Erhöhung der Alarmstufe auf „Orange“

Gestern wurde am Anak Krakatau die Alarmstufe von „Gelb“ auf „Orange“ erhöht. Ein Vulkanausbruch scheint unmittelbar bevor zu stehen. Innerhalb von 12 h wurden über 2745 schwache Erdbeben registriert. Surono, der Leiter des PVMBG, empfahl sich Anak Krakatau nicht mehr als auf 2 km zu nähern.

Bei meinem letzten Besuch der Insel im August hatte Anak Krakatau bereits einen glühenden Bereich im Krater. Als Chris Weber den Vulkan Anfang September besuchte, sah er kleine Lavafontänen aufsteigen.

Nun scheint eine neue explosive Ausbruchsphase bevor zu stehen.

Vulkane Chiles: Puyehue – Cordon Caulle & Llaima

Puyehue – Cordon Caulle: Der Vulkan nahe der argentinischen Grenze ist weiterhin auf Alarmstufe “Rot”. Es werden feine Aschen ausgestoßen und es besteht die Möglichkeit einer größeren Eruption. Vor 2 Tagen wurde rotglühende Lava gesichtet. Es besteht eine hohe Gefahr, dass Lahare auftreten.

Llaima: erhöhte Seismik und eine Fraktur im Krater veranlassen ONEMI den Vulkan genauer zu beobachten. Der 3125 m hohe Stratovulkan im Nationalpark von Conguillío brach zuletzt im Januar 2008 und April 2009 aus.

El Hierro: Vulkanausbruch wird wahrscheinlicher

In der Nacht zum 28.09 verstärkte sich die seismische Tätigkeit auf El Hierro so sehr, dass ca. 50 Häuser in der Bucht von El Golfo evakuiert werden mussten. Der Grund hierfür war eine hohe Steinschlaggefahr. Mittlerweile hat sich nicht nur die Stärke der Beben vergrößert, sondern deren Epizentrum hat sich in den Süden verlagert.

El Hierro ist mit einer Fläche von 268 Quadratkilometern und ca. 10.500 Einwohnern die kleinste der Kanarischen Inseln. Sie hat die Form eines „Y“, da sie am Schnittpunkt dreier Spaltensystem im Meeresgrund entstand. Die Insel ist quasi ein großer Schildvulkan, der zum Teil erodiert ist. Die Epizentren der seismischen Aktivität liegen unter dem Nebenvulkan Tanganasoga, welcher im Tal El Golfo liegt und mit 1364 m Höhe der größte Einzelberg der Insel ist.