Die Besteigung von aktiven Vulkanen erfordert ein Mindestmaß an Vorbereitung. Dazu zählt das Recherchieren in Bezug auf die aktuelle Aktivität des Vulkans und auf seine Besonderheiten.
Wenn der Vulkan touristisch nicht erschlossen ist fehlen oft auch ausgeschilderte Aufstiegsrouten, oder Anbieter von Pauschaltouren. Dass heißt, der Vulkanwanderer ist auf sich alleine gestellt, muss sich seine Aufstiegsroute selbst suchen, oder einen Führer ausfindig machen der den Weg kennt.
Erste Schritte in dieser Richtung kann man bequem von Zuhause aus erledigen; mit Hilfe von Satellitenfotos und Karten ist es manchmal möglich potentielle Aufstiegsroute zu entdecken, oder auch Gebiete in denen man sich allein aufgrund der Topografie nicht wagen sollte.
Einen ersten Eindruck besorge ich mit oft mit google maps. Dort kann man auch Koordinaten für das GPS-Navigationssystem ermitteln. Sofern es z.B. Schutzhütten und Wanderrouten gibt, gebe ich diese Daten gleich ins GPS ein; bei plötzlich aufziehendem Nebel kann das Gold wert seit
Mit dem Stichwort Nebel kommen wir zum beliebten Thema Wetter. Längerfristig geplante Touren sollte man versuchen mit den langfristigen Wetterprognosen und Klimadaten abzustimmen. Dabei sollte man Wetterextreme meiden. Bei Reisen zum Erta Alé in der äthiopischen Danakil sehe ich zu, das ich dort im relativ kühlen Winter und außerhalb der niederschlagsreichen Zeit (besonders in El Nino Jahren) reise.
Ein wichtiger Schritt ist es sich über die Aktivität des Vulkans zu informieren. Das funktioniert am Besten über die Websites der vulkanologischen Observatorien. Bei größeren Eruptionen, oder bei touristisch erschlossenen Vulkanen ist es normalerweise untersagt sich dem Eruptionszentrum zu nähern. Ein wichtiger Teil der Recherche beinhaltet in diesem Fall Anlaufstellen zum Erhalt von Sondergenehmigungen zu eruieren und einen ersten Kontakt aufzunehmen. Die Vulkanologen vor Ort sind in den seltensten Fällen bemächtigt solche Genehmigungen zu erteilen. In Italien wendet man sich an den Zivilschutz, oder Pressestellen die in Krisenzeiten oft im Rathaus der nächstgelegenen Ortschaften eingerichtet werden. Gelegentlich sind auch Nationalparkverwaltungen, oder Polizeistellen richtige Ansprechpartner. Sondergenehmigungen gibt es meistens nur gegen Vorlage eines Presseausweises.
Wichtige Dokumente wie Reisepass, Visa und Impfausweis sind rechtzeitig zu beantragen, bzw. kontrollieren.
Zu meiner längerfristigen und permanenten Vorbereitung zählt auch der Erhalt der körperlichen Fitness. Ich versuche pro Woche wenigstens 6 Stunden zu trainieren. Als besonders effektiv hat sich das Nordic Walking erwiesen, da hier im Gelände die gleichen Bewegungsabläufe wie am Vulkan geübt werden. Neben Kondition und Kraftausdauer steigert es die Trittsicherheit beim querfeldein Laufen. Zudem benötigt man recht wenig an besonderer Aurüstung: neben festem Schuhwerk, am Besten in Form von Crosslaufschuhen, benötigt man nur die Nordicwalking Stöcke. Konditionstraining im Fitnessstudio ziehe ich dann bei schlechtem Wetter vor.
Es kann auch nie Schaden andere Fähigkeiten zu Trainieren: Erste Hilfe, Bergen von Verschütteten und Verwundeten, Klettern und Abseilen. Im Allgemeinen kommt es bei der einheimischen Bevölkerung des Gastlandes gut an, wenigstens ein paar Worte in Landessprache zu sprechen.
Stand 2016