Lavafontäne aus einer Eruptionsspalte.
Ein Vulkan bildet sich um eine Öffnung in der Erdkruste, aus der Lava, Tephra und Gase entweichen. Die Öffnung des Vulkans ist der Förderschlot. Um diesen lagern sich die vulkanischen Förderprodukte ab und bilden eine geologische Struktur, die als Vulkan bekannt ist. Sowohl der Förderschlot, als auch der Vulkan können verschiedene Formen annehmen. Diese sind von der Art der geförderten Laven abhängig, sowie vom Typ der Eruptionen.
Grundsätzlich gilt die Faustregel: je kälter und zäher die Lava ist, desto explosiver sind die Eruptionen und umso steiler wird der Vulkan. Umgekehrt ist es dann logisch, dass Vulkane, die eine heiße und dünnflüssige Lava fördern weniger explosiv (also mehr effusiv) sind. Die Hänge dieser Vulkane sind oftmals sanft geneigt. Dennoch können sie zu beachtlicher Größe heranwachsen. Tatsächlich ist der größte Vulkan der Welt ein Schildvulkan mit sanft geneigten Hängen: Mauna Loa auf Hawaii (Bild oben).
Ein Vulkan wächst und verändert sich. So kann aus einer anfänglichen Eruptionsspalte, bzw. Spaltenvulkan ein Schildvulkan werden, oder es bildet sich eine Reihe von Schlackenkegeln auf der Spalte. Um einen Förderschlot bildet sich ein Schlackenkegel, der sich zu einem Stratovulkan entwickeln. Nach einem großen Ausbruch, kann ein Teil des Vulkans kollabieren. Er sackt ab, oder stürzt sogar in sich zusammen. In diesen Fällen entsteht eine Caldera.
Lavadome, oder Domvulkane bilden sich aus einem sehr zähflüssigen Lavastrom, welcher zu Beginn des Vulkanausbruchs oft unspektakulär erscheint. Die zähflüssige Lava verstopft den Förderschlot und schiebt sich zu einer domartigen Kuppel (Staukuppel) auf, die respektable Größe erreichen kann. Maarvulkane werden durch starke explosive Ausbrüche generiert, die durch den Kontakt von Magma mit Grundwasser zustande kommen.
Vulkane sind einer ständigen Dynamik ausgesetzt und eine vulkanische Landschaft wandelt sich andauernd. Manchmal so langsam, dass wir es kaum wahrnehmen, ein anders Mal so schnell, dass die Auswirkungen katastrophal sind. Der Boden hebt und senkt sich im Rhythmus des aufsteigenden und wieder absinkenden Magmas im Erdinneren unter dem Vulkan.
Krater entstehen, vergrößern sich und werden wieder verfüllt. Ein schönes Beispiel aus jüngster Zeit ist der Halema'uma'u-Krater des Kilauea auf Hawaii.
Erosive Prozesse beeinflussen den Vulkan stark. Regen und Frost zermürben das oft locker aufgeschichtete Lavagestein. Schuttlawinen und Hangrutsche schaffen Canyons auf den Vulkanflanken. Nach Ascheeruptionen entstehen häufig Lahare. Diese Schlammströme vertiefen Flussbetten und stellen eine ernste Gefahr für Anwohner dar. Pyroklastische Ströme lagern ebenfalls lockeres Material ab, welches mit Wasser durchmischt Lahare generiert.
Erlischt ein Vulkan, wird dieser meistens schneller abgetragen, als andere Berge. Vulkaninseln versinken wieder im Meer und bilden die Grundlage für Atolle: während der Vulkan erodiert wird, wächst an seinem Rand ein Saumriff. Zurück bleibt eine ringförmige Insel aus Korallen. Doch auch ein Atoll versinkt irgendwann im Meer. Die Kontinentaldrift lässt den Ozeanboden mit den Ruinen der Vulkaninseln wandern, bis sie an einem Tiefseegraben von der Subduktion verschluckt werden. Dort tauchen sie bis in den Erdmantel ab, werden aufgeschmolzen und recycelt.