Vulkanausbruch vor El Hierro.
Submarine Vulkane entstehen besonders entlang der mittelozeanischen Rücken und hinter den Subduktionszonen der Tiefseegräben. Aber auch vor den Tiefseegräben gibt es Vulkane. Diese wurden erstmalig im Jahr 2006 in einer Wassertiefe von 5000 m entdeckt und "petit spots" genannt. Sie entstehen auf dem abtauchenden Teil der ozeanischen Platte. Da sich die Platte kurz vor der Subduktionszone verbiegt bilden sich Risse in der Kruste. Durch diese kann Magma aufsteigen und lässt die gut 50 m hohen Vulkankegel entstehen. Zudem gibt es Unterwasser-Vulkane die sich über Mantelplume bilden, den sogenannte "hot-spots", mitten in den tektonischen Platten der Ozeanböden.
An den mittelozeanischen Rücken bilden sich Spaltenvulkane aus denen dünnflüssiger tholeiitischer Basalt (sogenannte MORBs) quillt. Während die ozeanischen Intraplattenvulkane über "hot spots" auch noch dünnflüssige Basaltlaven fördern, ändert sich der Chemismus der Laven an Subduktionszonen. Hier wird zähflüssigere subalkalische Lava gefördert, die oft explosiv austritt, oder Lavadome bildet. Hinter den Subduktionszonen zweier ozeanischer Platten tauchen zahlreiche Vulkane in Gruppen auf und bilden vulkanische Inselbögen.
Submarine Vulkane in den Platten, oder an den Kontinentalrändern der Subduktionszonen formieren sich zu "seamounts". Das sind steil aufragende Vulkankegel, deren Flanken häufig instabil sind. Wenn eine Vulkanflanke Unterwasser abschert, kann ein Tsunami entstehen. Der wohl bekannteste "seamount" im Mittelmeer ist der Mount Marsili vor Italien.
Jeder Inselvulkan hat als submariner Vulkan angefangen, aber nur die wenigsten submarinen Vulkane erreichen die Wasseroberfläche. Häufig ist die Erosionsrate höher als die Förderrate der Lava, so dass oberflächennahe submarine Vulkane schnell wieder abgetragen werden. In den seltensten Fällen etabliert sich eine stabile Insel. In den letzten Jahrzehnten konnten sich nur Anak Krakatau und Surtsey dauerhaft gegen die Wellen behaupten. Nach Letzterer wurde auch die besondere Eruptionsform eines auftauchenden Unterwasservulkans genannt: surtseyanisch! Surtseyanische Eruption sind sehr explosiv, da ähnlich einer phreatomagmatischen Eruption viel Wasser im Spiel ist, das die Explosivität verstärkt.
Wenn die vulkanische Aktivität einer kleineren Vulkaninsel aufhört, wird diese wieder von den erosiven Kräften abgetragen. In tropischen Gewässern mit Riffbildung kann ein Atoll entstehen.
Unterwasser tritt die Lava meistens effusiv in Form von Kissenlava aus. In größeren Tiefen hat das Meerwasser eine Temperatur von ca. 1 Grad Celsius und austretende Lava kühlt oberflächlich schnell ab. Es entstehen kurze Lavaströme, die wie aneinander gereihte Kissen aussehen. Im Inneren der Lavakissen ist das Gestein geschmolzen und wenn weitere Schmelze nachströmt bricht das Kissen auf, die Schmelze tritt aus und ein weiteres Kissen entsteht.
In flacherem Wasser kann es zu Wasserdampfexplosionen kommen, welche die Kraft der Eruption verstärken. Die Geburt einer neuen Insel ist daher meistens ein gewaltiges Spektakel mit hoch aufsteigenden Dampfwolken und starken Explosionen, die Lavafetzen mit hoch reißen. In Wassertiefen größer 200 m verhindert der hohe Druck der Wassermassen starke Explosionen.
Eine generelle Gefahr bei submarinen Vulkanausbrüchen besteht darin, dass Wasser in die Magmakammer eindringt. Das kann zu starken magmatophreatischen Explosionen führen, die sogar eine ganze Insel sprengen können. Solche Vorkommnisse sind allerdings relativ selten.
Submarine Vulkane deren Ausbrüche deutlich sichtbare Spuren Überwasser verursachen, waren in den letzten Jahren vor allem am zirkumpazifischen Feuerring aktiv. Allein beim Archipel von Tonga sind 36 aktive submarine Vulkane bekannt. Im März 2009 brach einer diese Feuerspeier zwischen den kleinen Vulkaninseln Hunga Tonga und Hunga Ha'apai aus und schleuderte Lava, Wasser und Dampf hoch in die Luft. Die Explosionen wirbeln Sedimentablagerungen auf die das Wasser zusätzlich trüben.
Selbst bei submarinen Vulkanausbrüchen in großen Tiefen besteht eine Gefahr für den Schiffsverkehr: ausperlende Gasblasen können die Tragfähigkeit des Wassers verringern und so Schiffe zum Sinken bringen. Ausströmende Gase und steigende Wassertemperaturen sind Todesfallen für Fische.
Hawaii ist ein klassiches Beispiel für eine Inselkete vulkanischen Ursprungs, die sich über einem "hot-spot" gebildet hat. Die meisten Hawaii-Inseln liegen heute tatsächlich unter Wasser. Im Nordwesten sind es alte, erodierte Vulkanstümpfe, die mit der pazifischen Paltte Richtung Japan und Kamtschatka wandern, um dort subduziert zu werden. Im Südosten der Inselkette steht eine neue Insel in den Startlöchern: Lo'ihi. Dieser Unterwasservulkan wächst 30 Kilometer südlich des Kilauea. Sein Gipfel befindet sich noch 969 Meter unter dem Meeresspiegel.
Einer der jüngsten submarinen Vulkanausbrüche begann im Oktober 2011 vor der Kanareninsel El Hierro. Wenige Kilometer vor der Küste öffneten sich mindestens 2 Förderschlote und ein unterseeischer Kegel wuchs bis auf einer Tiefe von weniger als 100 m.
Im Dezember 2011 wuchs plötzlich eine neue Insel im Roten Meer heran. Die Weltöffentlichkeit nahm davon praktisch keine Notiz, da dass Gebiet der kleinen vulkanischen Zubair-Inselgruppe von somalischen Rebellen kontrolliert wird.
Im August 2012 wurde in der Südsee ein riesiger Bimsteppich entdeckt. Einige Tage später wurde der Verursacher lokalisiert: Havre Seamount bei den Kermadec-Inseln.