Dampfender Dom am Vulkan Chaiten in Chile.
Lavadome entstehen durch effusive Förderung zähflüssiger Lava, die reich an Siliziumdioxid ist. Bei diesen Laven handelt es sich überwiegend um dazitische und andesitische Lava. Die hochviskose Lava des Domes verstopf den Förderschlot, wodurch sich im Inneren des Fördersystems und auch im Lavadom selbst ein hoher Gasdruck aufbauen kann. Hierdurch bedingen sich eine hohe Explosivität und das große Gefahrenpotenzial das von Lavadomen ausgeht.
Vulkane, die Lavadome bilden liegen überwiegend entlang der Subduktionszonen der Erde. Besonders viele Domvulkane finden sich entlang der Pazifikküsten (Ring of Fire) und in der Karibik. Das Magma dieser Regionen entsteht durch partielles Schmelzen ozeanischer Kruste, die viel Wasser enthält. Entgast das Magma entsteht ein besonders hoher Druck im Vulkan. Hierdurch vergrößert sich die Explosivität dieser Vulkane zusätzlich.
Meistens handelt es sich um Stratovulkane, die in ihrem Krater einen Dom bilden. Diese Vulkane können auch auf andere Art und Weise Lava eruptieren. Bekannte vertreter dieser Vulkanart sind der Merapi auf Java, Pinatubo auf den Philippinen und der Mount St. Helens in den USA.
Es gibt auch Vulkane, bei denen praktisch das gesamte Vulkangebäude aus einem Lavadom besteht. Dies sind die sogenannten Domvulkane. Oft bilden sich mehrere Generationen von Lavadome, von denen aber immer nur der jüngste aktiv ist. Ein bekannter Domvulkan ist der Santiaguito in Guatemala.
Eine besondere Eruptionsform dombildender Vulkane sind die pyroklastischen Ströme. Diese entstehen durch Explosion, oder Kollaps des Lavadoms, beziehungsweise von Teilen des Doms. Es entstehen Lawinen aus Lavageröll und Asche die auf einem heißen Gaskissen zu Tale rasen. Dabei erreiche sie Geschwindigkeiten von mehreren Hundert Kilometern pro Stunde und können sogar über Wasser fließen.
Im Inneren der pyroklastischen Ströme herrschen Temperaturen bis zu 800 Grad. Die heißen Gase steigen hoch auf und transportieren feine Vulkanasche in die Luft. Es entsteht eine Aschewolke, die mehrere Kilometer hoch sein kann.
Bekannte Vulkanausbrüche dieser Art ereigneten sich 1902 am Montagne Pelée und 1996 am Soufrière Hills. Jüngst sorgt der Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra für Schlagzeilen. Er erwachte im Jahr 2010 mit einer Serie kleinerer Eruptionen. Im Herbst 2013 begann ein Lavadom zu wachsen und in den folgenden Jahren kam es immer wieder zu Phasen in denen pyroklastische Ströme abgingen.