Toba ist ein Supervulkan auf der indonesischen Insel Sumatra. Wie die meisten Supervulkane bildet er eine Caldera. Die Toba-Caldera ist 100 Kilometer lang und 30 Kilometer breit. Heute befindet sich in dem gigantischen Einsturzkrater der Tobasee mit einer großen Insel.
Die Caldera entstand in 3 eruptiven Phasen und besteht eigentlich aus 3 verschachtelten Einsturzkratern.
Die erste Caldera entstand vor gut 800.000 Jahren, die zweite Caldera ist 500.000 Jahre alt. Die dritte und jüngste Caldera bildete sich vor ca. 74.000 Jahren (die Angaben schwanken in der Literatur zwischen 72.000 und 75.000 Jahren). Die erste und dritte Caldera sind von vergleichbarer Größe, während die 2. Caldera wesentlich kleiner ist. Die Ausbrüche die zu ihrer Bildung führten erreichten vermutlich nicht die Stärke einer Supervulkan-Eruption.
Das System der Toba-Calderen weißt gewisse Ähnlichkeiten mit einem anderen Supervulkan auf: dem Yellowstone-Vulkan in den USA. Doch hier liegt die letzte eruptive Phase bereits über 600.000 Jahre zurück und über deren Auswirkung auf die Entwicklung des frühen Menschen ist nichts bekannt. Der jüngste Ausbruch des Toba-Vulkans hingegen steht im Verdacht beinahe die gesamte menschliche Spezies ausgelöscht zu haben.
Der Ausbruch förderte 2.100 Kubikkilometer Tephra. Noch in Indien lagerte sich eine 15 cm mächtige Ascheschicht ab. Feinste Staubpartikel und Aerosole stiegen in die Stratosphäre auf und verbreiteten sich dort über den gesamten Planeten und reflektierten einen Teil des Sonnenlichtes ins Weltall zurück. Das bedingte einen globalen Temperaturrückgang von mindesten 3 Grad Celsius. Einige Wissenschaftler gehen von einem kurzfristigen Temperaturrückgang von bis zu 18 Grad aus.
10 Jahre nach der Eruption könnten die Temperaturen noch 10 Grad unter den üblichen Durchschnittstemperaturen gelegen haben. Die Folgen waren katastrophal. Vermutlich wurden durch die Supervulkan-Eruptionen die 1000 kältesten Jahre der Würm-Eiszeit ausgelöst. Die globale Klimaänderung sorgte für einen weiten Vorstoß der Gletscher und zu einem Rückgang des Pflanzenwuchses. Die Nahrungsgrundlage für Mensch und Tier wurde knapp.
Unsere direkten Vorfahren, der Homo sapiens wurden bis nach Ostafrika zurückgedrängt und seine Population schrumpfte auf wenige Tausend Individuen. Dass belegen neuere Forschungsarbeiten am menschlichen Genom. Demnach ging unsere Spezies vor ungefähr 75.000 Jahren durch einen genetischen Flaschenhals und alle heute lebenden Menschen stammen von diesen wenigen Tausend Individuen ab, die den vulkanischen Winter überlebten. Zu dieser Zeit konkurrierten 2 weitere Menschenarten um die geringen Nahrungsreserven des Planeten. Neben dem Homo sapiens gab es noch Homo erectus und den Homo neanderthalensis. Letztere -als Neandertaler bekannte Menschenart- war besser an das Leben unter kalten Klimabedingungen angepasst und überlebte die Toba-Katastrophe ebenfalls. Der Homo erectus starb wenige Jahrtausende später aus. Der Neandertaler konnte sich länger halten. Er verließ die Bühne des Lebens vor ungefähr 30.000 - 25.000 Jahren. Sein verschwinden fällt in die Zeit einer weiteren Supervulkan-Eruption, als der neuseeländische Vulkan Taupo ausbrach. Die Taupo-Eruption ist zugleich der jüngste Supervulkanausbruch der Geschichte.