Nicht alle heiße Quellen sind vulkanischen Ursprungs. Einige liegen sehr weit von den nächsten vulkanischen Gesteinen entfernt. Ihr Wasser wird durch eine Tiefenzirkulation erwärmt, die das Wasser in die unteren Teile der Erdkruste versenkt, wo die Temperaturen der Gesteine durch den natürlichen Wärmegradienten höher sind. Dennoch sind heiße Quellen in vulkanischen Gebieten sehr verbreitet.
Vulkanische heiße Quellen verdanken ihre Temperaturen denselben Mechanismen wie die Fumarolen. In der Tat treten diese beiden Phänomene häufig nebeneinander auf. Wie bei den Fumarolen ist es schwer zu sagen wie viel Wasser magmatischen Ursprungs und wie viel Oberflächenwasser ist. Kein Zweifel besteht darüber, dass meist das Grundwasservorherrscht. In Island, zum Beispiel, scheinen kaum vulkanische Volatile dem Grundwasser beigemengt zu sein. Die Aufheizung muss das Resultat einer Zirkulation sein, bei der das Wasser in Kontakt mit heißem Gestein steht.
Die Tatsache, dass es in Wüstenregionen nur wenige heiße Quellen gibt, zeigt die Abhängigkeit vom Grundwasser. Auch gibt es auf Hawaii, wo Grundwasser im Überfluss existiert, trotz der starken vulkanischen Präsenz, nur wenige heiße Quellen mit niedrigen Temperaturen. Große Mengen Wasser werden nur wenig aufgeheizt, während geringe Mengen Wasser zu sehr hohen Temperaturen aufgeheizt werden können.
Oft scheidet sich aus dem Wasser Kalk ab, der sich dann ähnlich wie bei Tropfsteinen um die heiße Quelle ablagert. So entstehen sehr schöne Sinterbecken und Sinterterrassen, die einen ganzen Bergrücken bedecken können. Lagern sich weitere Mineralien ab, so kann der Kalk verschiedene Färbungen annehmen. Beispiele dieser Kalksinterterrassen finden sich im Yellowstone N.P. und in Pamukkale (Türkei).
Eine besondere Form der heißen Quellen sind die Schlammtöpfe. Diese entstehen, wenn heißes Wasser und Gase das umgebende Gestein zersetzen. Dadurch bildet sich im Quellbecken ein Schlammpfuhl. Die Zähigkeit des Schlamms richtet sich nach dem Wasseranteil und kann sich auch je nach Witterung ändern. Besonders zähe Schlammpfuhls neigen dazu große Schlammblasen zu produzieren, die dann mit einem vernehmbaren Ploppen platzen.
Auf der neuseeländischen Nordinsel wird dass heiße Wasser schon seit langer Zeit genutzt. Die Maori bauten das Dorf Whakarewarewa mitten in einem Thermalgebiet. Sie nutzen die heißen Quellen nicht nur zum Baden, sondern auch zum Kochen.
Stand: 2009