Das Back Basin im Geyser Basin.
Im Norris-Geyser-Basin befindet sich auch der Steamboat-Geysir: von allen Springquellen der Welt eruptiert er die mächtigste Wasserfontänen, die bis zu mehr als 90 Meter hoch aufsteigen können. Dafür pausiert er oft monatelang zwischen zwei Sprüngen, die sich nicht vorhersagen lassen. Insofern stellt er ein weiteres Superlativ dar, indem er einer der unzuverlässigsten Geysire der Welt ist.
Im Gebiet von Norris unterscheidet man zwei Areale: Das Porcelain Basin und das Back Basin. Das erstgenannte Thermalgebiet zeichnet sich durch eine große vegetationslose Fläche aus. Hier gibt es viele heiße Quellen, Schlammtöpfe, Fumarolen und kleinere Geysire. Das Gebiet quert man auf einen 1,2 km langen Holzsteg.
Auffällig ist, dass der pH-Wert des Thermalwassers hier bei 3,5 liegt und somit ungewöhnlich sauer ist. Dadurch gedeihen im Wasser andere Mikroorganismen als im Wasser der anderen Geysir-Bassin, was sich in einer unterschiedlichen Farbgebung der Pools manifestiert.
Das Back Basin ist über einen Pfad von 2,4 km Länge zu durchwandern. Hier liegen die bekanntesten postvulkanischen Erscheiungen von Norris. Dazu gehören die Emerald Spring und der Steamboat-Geysir.
In den letzten Jahrzehnten beobachteten Geowissenschaftler mehrere Phasen mit erhöhter magmatischer und hydrothermaler Aktivität der Yellowstone Caldera. So kam es in den Jahren 2004, 2013 und 2018 zu Bodenhebungsphasen, die meist mehrere Jahre anhielten. In manchen Perioden hob sich der Boden bis zu 3 Zentimeter im Jahr. Insgesamt kamen so über die Jahre 25 cm Bodenhebung zustande, die aktuell aber wieder abnimmt. Die Bodenerhebungen wurden von aufsteigenden magmatischen Fluiden verursacht und von Erdbebenschwärmen begleitet. Außerdem erhöhten sich die Gas- und Wassertemperaturen und der Gasausstoß nahm zu. Im Bereich des Norris-Geyser-Basin war die Aktivität am größten. Außerdem häuften sich in diesen Perioden die Sprünge des Steamboat-Geysirs.
Am 15. Oktober 2004 brach der Steamboat-Geysir aus und schleuderte Wasser und Dampf in die Luft. In den folgenden Tagen und Wochen setzten sich die Ausbrüche fort und es wurden bis zu 100 Meter hohe Wasser- und Dampffontänen beobachtet.&xnbsp;
In den Jahren 2018 und 2019 war der Steamboat-Geysir besonders aktiv und brach häufiger aus als in den Jahren zuvor, was zu Schließungen und Einschränkungen in diesem Parkbereich führte. In dieser Zeit wurden 48 Ausbrüche des Steamboat-Geysirs dokumentiert, was die höchste Anzahl von Ausbrüchen in vergleichbaren Zeitabschnitten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1982 darstellt. Der bislang jüngste Sprung des Steamboat-Geysirs ereignete sich am 28. Januar 2023.
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