Der Calderavulkan liegt praktisch in Sichtweite der Katla, welche sich unter dem Gletscher Myrdalsjökull verbirgt. Auch der Torfajökull war einst mit einem Gletscher bedeckt, doch dieser ist heutzutage zum größten Teil geschmolzen. Traurige Reste des Gletschers manifestieren sich auf dem südöstlichen Calderarand. Im zentralen Bereich der 12 x 18 km messenden Caldera erhebt sich eine 500 m hohe Rhyolithkuppe über die Basaltebene des Calderabodens. Dort gibt es einige Eisfelder, an deren Rand das Thermalgebiet von Hrafntinnusker liegt. Dieses entlegene Thermalgebiet ist schwer zugänglich. Heiße Quellen und Fumarolen schmelzen Höhlen in das Eis. Die Eishöhlen sind mit Wasserdampf gefüllt und das Zischen der Fumarolen stört die Stille der Höhlen. Unwirklicher könnte eine Landschaft kaum wirken. Bekannter sind allerdings die heißen Quellen von Landmannalaugar. Beim "Bad der Männer vom Lande" handelt es sich um heiße Quellen in einem seichten Bach. Landmannalaugar ist gut erschlossen und Ausgangsstation für Wanderungen nach Hraftniusker. Der Weg dorthin führt vorbei an Obsidian-Lavaströmen und Lavadomen aus Rhyolith. Bei Landmannalaugar könnten auch die Vulkansysteme Torfajökull und Bardarbunga ineinander übergehen.
Wann der Torfajökull genau entstand und wie es zur Calderabildung kam ist nicht genau bekannt. Das Alter des Vulkans wird mit 100.000 Jahren angegeben. Zum größten Teil bildete sich der Vulkan subglazial während der letzten Eiszeit.
Torfajökull ist der Vulkan Islands der die größten Mengen an Rhyloith förderte. Daher ist die Gegend für ihre Lavadome bekannt. Einer der bekanntesten ist der Brennissteinsalda. Es gab allerdings auch Eruptionen die viel Basaltlava hervorbrachten. Die Eruptionen finden nicht aus einem zentralen Krater statt, sondern aus mehrere kleinen Kratern und Rissen entlang mehrere Störungssysteme. Interessanterweise waren die letzten 3 Eruptionen des Torfajökull mit Ausbrüchen im Bardarbunga-System assoziiert.
Die Eruptionen der Torfajökull Caldera
Vor 1800 Jahren fand die älteste dieser Eruptionen statt. Bei dieser Gelegenheit bildete sich das Lavafeld Dómadalshraun. Es besteht sowohl aus basaltischer Lava, als auch aus Rhyolith. Im Jahr 871 eruptierte der Vulkan erneut. Diese Eruption war explosiv und es entstand die bekannte Landnámslag-Aschenlage. Zeitgleich entstand die Schlackenkegel-Kette Vatnaöldur, welche zum Bardarbunga-System gehört. Die bisher jüngste Eruptionsphase fand 1477 statt und bestand aus einer Reihe simultaner Eruptionen in unterschiedlichen Ecken des Vulkansystems. Die Eruptionen begannen explosiv und schufen im Gebiet der Veidivötn, dass zum Bardarbunga-System gehört, weitere Krater die sich später mit Wasser füllten. Zu diesen Kraterseen gehört auch das Maar Ljótipollur. Die explosive Eruption wandelte sich in eine Effusive und es entstand ein großes Lavafeld. Zeitgleich entstanden bei Landmannalaugar die Obsidianströme von Suðurhraun und Laugahraun.Die letzten bedeutenden Bodendeformationen wurden zwischen 2003 und 2007 registriert. In diesem Zeitraum senkte sich der Calderaboden mit einer Rate von bis zu 13 mm pro Jahr ab. Diese Subsidenz ist ein Anzeichen dafür, dass unterirdisch Magma (oder andere Fluide) abflossen. Im August 2017 gab es einen Erdbebenschwarm.