Steil erhebt sich Ostry Tolbatschik.
Plosky Tolbatschik ist ein recht junger Vulkan mit mehreren Gipfel-Calderen. Die Größte hat einen Durchmesser von 3 km und entstand vor 6500 Jahren. Die jüngste Caldera entstand im August 1975 und misst 1,7 Kilometer im Durchmesser, bei einer Tiefe von 500 Metern. Sie bildete sich während einer großen Eruption, bei der die Tolbatschik-Schlackenkegel entstanden.
Dieser Ausbruch begann am 6. Juli 1975 und dauerte bis zum 10. Dezember 1976. Hauptschauplatz der Eruption war die Südsüdwestflanke des Tolbatschik. Es öffnete sich ein mehrere Kilometer langes Risssystem, aus dem mehr als 2 Kubikkilometer Lava floss. Auf diesen Rissen entstanden zahlreiche Schlackenkegel. Die basaltische Lava transportierte seltene Mineralien und Edelmetalle an die Erdoberfläche. Einige der Minerale (Tolbatchit, Pauflerit) kommen nur hier vor, zudem wurde Gold entdeckt.
Eine Besonderheit ist der Tote Wald: zahlreiche Bäume wurden von Lavaschlacke eingeschlossen und starben ab. Die Stämme erheben sich wie Skelette aus den Flanken einiger Schlackenkegel.
Die Eruption der Tolbatschik-Schlackenkegel war die größte auf Kamtschatka in historischer Zeit. Weitere Eruptionen des Vulkans sind aus dem 18 und 20. Jahrhundert überliefert.
Die jüngste Eruption begann im November 2012. Nahe der kleinen Touristenstation bei den Schlackenkegeln öffnete sich ein neues Spaltensystem. Dünnflüssige Lavaströme flossen über die Südwestflanke des Vulkans und erreichten fast den Fuß des Feuerberges. Auf 2 großen Spalten bildeten sich mehrere Schlackenkegel. Die Eruption hält auf verringerem Niveau bis jetzt (Mai 2013) an.
Das Tolbatschik-Massiv ist bei Kamtschatka-Reisenden ein beliebtes Ziel, dass auch mit einem geländegängigen Wagen erreicht werden kann. Allerdings muss eine breite Furt überwunden werden. Bei anhaltendem Regen kann der Wasserstand so weit ansteigen, dass selbst die großen Trucks (Ural, Kamaz) Probleme haben, diese zu passieren. In Senken gibt es große Schlammpassagen. Jenseits der Vegetationszone ist eine kleine Touristenstation mit Hütten eingerichtet. Hier beginnen einige Wanderwege durch die Schlackenkegel. Plosky Tolbatschik ist vergletschert, aber mit ein wenig Erfahrung begehbar. Wer den Ostry Tolbatschik besteigen will, sollte über alpine Erfahrung verfügen. Das Wetter kann hier sehr ungemütlich werden.
Stand 2012