Tektonik der Region
Sangeang Api ist einer der aktivsten Vulkane der Lesser-Sunda-Inseln und verdankt seine Existenz der Subduktion. Entlang des tektonischen Grabens des Sundabogens, taucht die Indo-Australische Platte unter die Sunda- und Burma Platten ab. Die Kruste wird aufgeschmolzen und hinter der Subduktionszone taucht Magma auf, welches die Vulkane des Inselbogens speist. Wie alle Vulkane der Region, gehört auch Sangeang Api zum zirkumpazifischen Feuerring.Der Sangeang Api ist überwiegend aus Trachybasalt und Trachyandesti aufgebaut. Entsprechend dem Chemismus der Lava ist auch das Eruptionsspektrum vielfältig. Es werden explosive Erutptionen generiert, aber auch Lavaströme.
Eruptionen des Sangeang Api
Typischer Weise beginnt eine neue Eruptionsserie mit phreatischen Eruptionen. Dann können starke magmatische Vulkanausbrüche folgen, die hoch aufsteigende Eruptionswolken erzeugen. Diesen schließt sich eine mehrmonatige strombolianische Tätigkeitsphase an, die häufig vom Ausstoß eines Lavastroms begleitet wird.Erste Überlieferung eines Ausbruchs des Sangeang Api ist aus dem Jahr 1512 bekannt. Seitdem sind 19 Eruptionsphasen bekannt. Viele davon ereigneten sich seit dem 20, Jahrhundert. Eine der kraftvollsten Serie begann 1985 und dauerte bis 1988. Damals wurden pyroklastische Ströme generiert, was zur Evakuierung von 1250 Anwohnern des Vulkans führte. Die Eruption hatte einen VEI 3.
Im Jahr 2014 eruptierte Sangeang Api eine Aschewolke, die mindestens 20 km hoch aufstieg und den Flugverkehr störte. Als die Eruptionswolke kollabierte entstanden wiederum pyroklastische Ströme, die das Meer erreichten. Auch diese Eruption brachte es auf einen VEI 3. Sie endete im November 2015.
Im Juli 2017 begann die bis jetzt jüngste Eruptionsphase des Vulkans bei Sumabwa. Diese scheint im Vergleich zu den vorangegangenen Eruptionen weniger gewalttätig zu verlaufen und gleicht den Ausbrüchen in den 1950 Jahren: damals, wie heute, wurden strombolianische Eruptionen und kurze Lavaströme generiert.
Besteigung des Vulkans.
Sangeang liegt nur wenige Kilometer von Sumbawa und ist mit kleinen Booten erreichbar. Auf der Insel finden sich nur rudimentäre Logistik und Unterkünfte. Besucher sollten Verpflegung und Trinkwasser mitbringen. Der Vulkan ist steil und offizielle Aufstiegsrouten gibt es scheinbar nicht. Man muss sich seinen Weg entlang von Bachbetten und Abflussrinnen suchen. Meines Wissens nach wurde der Krater-Kegel in den letzten Jahren nicht bestiegen. Die letzten Versuche endeten gut 150 m unterhalb des Kraters. Es besteht die Gefahr von Steinschlägen.Stand 2018, Bildquelle: © NASA Earthobservatory