Sabancaya ist der Name eines des aktivsten Andenvulkans in Peru. Der 5976 m hohe Stratovulkan liegt im Süden des Landes. Sabancaya liegt in einem Sattel zwischen den Vulkanen Ampato und Hualca Hualca, welche beide über 6000 m hoch sind. So bilden die 3 Vulkane eine 20 km lange Kette die in Nord-Süd-Richtung verläuft. Der Gipfel des Sabancaya ist vergletschert.
Der Ampato-Sabancaya-Komplex. © Wikipedia
Hualca Hualca ist der älteste Vulkan der Kette und wuchs sehr wahrscheinliche am Ende des Pliozäns. Anschließend entstand der Ampato, während Sabancaya der jüngste Vulkan der Kette ist. Zwischen Ampato und Sabancaya bildeten sich mehrere Lavadome die in NW-SW Richtung streicht. Die Eruption von Lavadomen lässt auf ein hohes Gefahrenpotenzial des Sabancaya schließen. So können pyroklastische Ströme generiert werden. Lahare gehören ebenfalls zu den Gefahren am Vulkan. Zum Glück ist die Gegend nur dünn besiedelt. In den Tälern um den Sabancaya leben ca. 8000 Menschen.
Sabancaya ist einer der nördlichsten Vulkane der Central-Volcanic-Zone der Anden. Im Norden liegt eine der wenige Lücken in der Kette der Andenvulkane. Diese Lücke kommt vermutlich durch besonders flaches Abtauchen der Nazca-Platte unter die Südamerikanische Platte zustande. Einige Autoren sehen auch das Abtauchende Nazca-Ridge als Grund für diese Lücke. Sabancaya liegt im Randbereich der Zone, in der die Subduktion wieder normale funktioniert.
Die Eruptionsgeschichte des Holozäns wurde von einer Serie plinianischer Eruptionen geprägt, bei denen voluminöse Lavaströme aus Andesit und Dazit gefördert wurden. Vermutlich stammt daher der Name des Vulkans. In der Sprache der Ureinwohner heißt Sabancaya so viel wie "Feuerzunge".
Dokumentiert sind nur die historischen Eruptionen seit 1695. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war der Vulkan sehr aktiv. Dieser Phase folgte eine über 200 jährige Periode der Ruhe. Erst 1986 erwachte Sabancaya zu neuem Leben: In seinem Gipfelkrater wuchs eine Serie von Lavadomen.
Die stärkste Aktivitätsphase der jüngeren Vergangenheit begann im Mai 1990. In den folgenden 8 Jahren ereigneten sich zahlreiche explosive Eruptionen mit einem VEI 3. Mehrere Dome wuchsen und wurden wieder zerstört. Möglicher Weise wuchs der Vulkan bis auf einer Höhe von über 6000 m an. Schwächere Ausbrüche ereigneten sich in den Jahren 2000 und 2003.
Im November 2016 begann der Sabancaya mit milden Ascheauswurf. Noch ist unklar ob sich diese Aktivität weiter steigern wird.
Sabancaya in Peru
Steckbrief
Lage: -15.79°, -71.85° Peru
Höhe: 5976 m
Art: Stratovulkan
Typ: Subduktionszone
Petrographie: Andesit, Dazit
Ausbruchsart: Vulcanianisch, Dome