Das Gebiet der Virunga-Vulkane ist durch 2 Nationalparks geschützt. In Ruanda ist es der Vulkan-Nationalpark (Parc national des volcans), der ein Gebiet von 13000 Hektar umfasst. Im kongolesischen Teil der Vulkangruppe ist es der Virunga-Nationalpark. In ihm ist eine Fläche von 783500 Hektar geschützt. Schützenswert sind vor allem die seltenen Berggorillas, die den tropischen Bergregenwald der Vulkanhänge bevölkern.
Die Virunga-Vulkane
Der höchste Virungavulkan ist der 4507 m hohe Karimbisi. Er eruptierte zuletzt vor ca. 10.000 Jahren und befindet sich somit in der Übergangzone vom aktiven- zum erloschenen Vulkan. Er gehört zur zentralen Gruppe der Virunga-Vulkane und liegt in Ruanda. Er besteht überwiegend aus Trachybasalt und Trachyandesit. Weniger oft vertreten sind Trachydazite. Im Zentrum der Virunga-Vulkane liegen auch der 4437 m hohe Mikeno und der 3711 m hohe Visoke. Der Mikeno gilt inzwischen als inaktiv und ist stark erodiert. Der Viskoe eruptierte zuletzt 1957, wobei auf seiner Flanke 2 Schlackenkegel entstanden. Sein Krater beherbergt den größten Kratersee der Virunga-Vulkane.Die östliche Gruppe der Virungavulkane wird aus den drei Feuerbergen Sabinyo (3634 m), Gahinga (3474 m) und den Muhabura (4127 m) gebildet. Alle drei Vulkane gelten inzwischen als inaktiv und es ist unwahrscheinlich, dass sie noch einmal zu neuem Leben erwachen werden.
Ganz anders sieht es mit den beiden westlichen Virunga-Vulkanen Nyiragongo und Nyamuragira aus. Sie liegen am Kiwusee in der DRK und gelten nicht nur als aktiv, sondern eruptieren tatsächlich. Beim Nyamuragira handelt es sich um den einzigen Schildvulkan der Vulkangruppe. An seinem Gipfel befindet sich eine über 2 km durchmessende Caldera mit einem Pitkrater. Hier kommt es oft zu Lava-Akkumulationen. Flankeneruptionen sind keine Seltenheit. Das GVP stuft ihn als aktivsten Vulkan Afrikas ein. Der benachbarte Nyiragongo dürfte in dieser Beziehung nicht weit hinter dem Nyamuragira lanciert sein und definitiv ist es der gefährlichste Virunga-Vulkan. In seinem großen Krater brodelt über lange Zeiträume hinweg ein Lavasee, der nach einigen Jahren durch eine Spalte in der Flanke ausläuft. Zuletzt geschah das in den Jahren 1977, 2002 und 2021. Bei diese Gelegenheiten kann die Lava den Kiwusee erreichen. Auf ihren Weg zum See liegen zahlreiche Siedlungen und sogar die Großstadt Goma. Durch die Eruptionen starben bereits mehr als 2000 Menschen.
Gefährliches Pflaster
Die Virunga-Vulkane sind leider ein heißes, bzw. gefährliches Pflaster. Dieser Umstand ist weder den Eruptionen, noch den Berggorillas geschuldet, sondern den Rebellen, die überwiegend die kongolesische Seite der Vulkankette unsicher machen. Zuletzt sollten 700 Parkranger für Sicherheit sorgen, doch innerhalb kurzer Zeit wurden 120 Ranger ermordet. Eine Reise zu diesen faszinierenden Vulkanen kann daher ein lebensgefährliches Unterfangen sein und ist z.Z. nicht empfehlenswert.Online seit 2022. Quellen: GVP, Wikipedia, Virunga Nationalpark. Fotos © Thorsten Böckel