Der alte Parkeingang steht nun im Wasser.
Aufgrund seines besonderen Ökosystems und den vielen Wildtieren, wurde der Lake Nakuru im gleichnamigen Nationalpark geschützt. Im Jahr 1961 wurde zunächst ein erstes Vogelschutzgebiet etabliert, welches 7 Jahre später auf den ganzen See ausgedehnt wurde.
Der Lake Nakuru Nationalpark hat eine Fläche von ungefähr 188 Quadratkilometern. Die Fläche des Sees ist deutlich kleiner und variiert je nach Wasserstand. An seiner tiefsten Stelle ist der Nakurusee nur 4 m tief. Die durchschnittliche Tiefe beträgt ca. 2,40 m. Die Uferzonen sind besonders seicht.
Der Nakurusee ist Heimat zahlreicher Wasservögel, allen voran von Flamingos und Pelikanen. Die Flamingos sind nur periodisch hier, meistens kommen sie nach Beendigung der Brutsaison im Lake Natron. Insgesamt gibt es im Lake Nakuru Nationalpark mehr als 450 verschiedene Vogelarten und 50 Säugetierarten. Zu diesen zählen auch deinige Vertreter der Big Five der afrikanischen Tierwelt. Nur Elefanten gibt es hier nicht zu bewundern.
Dafür wurden im Lake Nakuru Nationalpark 60 Spitz- und Breitmaulnashörner ausgesiedelt, welche lange Zeit die Hauptattraktion des Parks waren. 1977 kamen dann noch rothschildgiraffen hinzu.
Bei meinem ersten Besuch des Nationalparks im Jahr 2001 sah ich zahlreiche Nashörner und Giraffen. Auch mangelte es nicht an Flamingos, Pelikanen und Gazellen. Doch bei meinem letzten Besuch im Juni 2018 bot sich mir ein trauriges Bild: Die Uferregion war überflutet, die meisten Wildtiere abgewandert. Ich entdeckte nur vereinzelte Pelikane, Flamingos und Marabus. Von Nashörnern und Giraffen fehlte jede Spur. Der Wald im ehemaligen Eingangsbereich des Nationalparks stand unter Wasser, die Bäume waren längst abgestorben. Die Piste entlang des Ufers war Geschichte. Die neu angelegte Piste verlief zum größten Teil entlang von Feldern, am Rande des Parks. Dieser wurde gen Süden erweitert, und dort sollten sich Nashörner aufhalten. Doch im dichten Unterholz sah ich keine. Am neuen Parkeingang gab es keinen Hinweis auf die veränderten Bedingungen. Statt 70 USD, bezahlte ich ca. 60 Dollar Eintritt, was meiner Meinung nach einfach viel zu viel ist. Ähnliches sollte mir am nächsten Tag am Lake Bogoria widerfahren.
Dieses Beispiel zeigt, dass der Schutz durch einen Nationalpark kein Garant dafür ist, dass das Schutzgebiet von globalen Klimaveränderungen und Bevölkerungsdruck verschont bleibt.
Im Fall des Lake Nakuru war folgendes passiert: Umliegende Agrarflächen befördern Dünger ins Wasser und der globale Klimawandel bedingt einen Umverteilung der Niederschläge: seit 2013 regnete es in diesem Teil Ostafrikas mehr und der Wasserpegel des abflusslosen Sees stieg deutlich an. Das führte zu Überschwemmungen und einer Veränderung des ph-Wertes des Wassers. Das Ökosystem geriet aus dem Gleichgewicht, mit fatalen Folgen für die Tierwelt. Ob sich jemals wieder das vorherige Gleichgewicht einstellen wird ist fraglich. Leider gibt es auf den Seiten des Nationalparks keine Hinweise zur aktuellen Situation. Wer sich Lake Nakuru und Bogoria anschauen möchte, sollte sich unbedingt nach der aktuellen Lage erkundigen! So wie es derzeit dort aussieht, lohnt sich die Anreise nicht.
Stand 2018