An dieser Stelle liegen die -nun subaquatischen- Geysire.
Der Lake Bogoria befindet sich im kenianischen Teil des ostafrikanischen Riftvalley. Er zählt zu den alkalischen Soda-Seen des Rifts, welche den Verlauf des Grabenbruchs markieren. Wie der Lake Natron in Tansania, kann der Bogoria-See als Vorläufer eines neuen Ozeans betrachtet werden. Bei Tierliebhabern und Vogelkundlern ist der Bogoria-See für seinen Vogelreichtum bekannt. Vor allem sind es Rosa-Zwergflamingos die hier ein geeignetes Refugium finden. Besonders nach der Brutsaison, welche die Vögel am Lake Natron verleben, wimmelt es hier vor Flamingos. Einzigartig sind die heißen Quellen und Geysire an seinem Westufer. In der Nähe der Geysire kann das Wasser bis zu 70 Grad heiß werden. Direkt an den Geysiren besteht die Gefahr sich zu verbrühen. Allerdings sind heiße Quellen und Geysire derzeit (Juli 2018) überflutet. Seit 2011 steigt der Pegel des Lake Bogorias permanent an. Schuld daran ist der globale Kilmawandel, welcher der Region höhere Niederschläge beschert.
Zusammen mit dem benachbarten Lake Baringo, liegt der Bogoriasee in einem Halbgraben, der im Osten von einer Abschiebung und der damit verbundenen morphologischen Bruchstufe (Siracho Escarpment) begrenzt wird. Er hat eine Länge von 17,3 km und eine maximale Breite von 3,8 km. Das Einzugsgebiet des Sees hat eine Größte von 700 Quadratkilometer.
Zur Tierwelt am See gehören Zebras, Gazellen und Impalas. Der See ist die Heimat zahlreicher Flamingos, Schreiseeadler und Pelikane. Die Population der Wildtiere ist allerdings rückläufig.
Da der Lake Bogoria nur 285 km nordnordwestlich der Hauptstadt Nairobi liegt, ist er ein beliebtes Ausflugsziel.
Rosa Zwergflamingos
Mit etwas Glück können hier rosa Zwergflamingos beim Baden und der Pflege des Gefieders beobachtet werden. Da das Wasser vieler Seen im ostafrikanischen Grabenbruch stark alkalisch ist, sind die Flamingos auf das Süßwasser der heißen Quellen angewiesen. Sie trinken es nicht nur, sondern es spült auch das Natronsalz aus ihren Gefiedern. Es wurde auch beobachtet, dass die Flamingos Spielnester im See bauen. Oft beginnen sie am Lake Bogoria mit ihrer Balz. Die Paarung und Aufzucht der Brut findet normalerweise im Lake Natron in Tansania statt.Im Herbst 1999 verendeten im Bogoriasee etwa 30.000 Flamingos. Ursache war das Toxin Anatoxin A. Das Gift wurde im Mageninhalt verendeter Tiere gefunden und wird von Cyanobakterien produziert. Diese gedeihen in der Nähe der Geysire. Die Flamingos nehmen die giftigen Cyanobakterien zusammen mit den nicht giftigen Spirulina-Bakterien auf, von denen sie sich ernähren.
Reisen zum Lake Bogoria
Die Anreise zum See ist recht einfach. Man kann von Nairobi aus zunächst den Lake Nakuru besuchen und dann zum Bogoria weiter fahren. Für die Strecke Nakuru-Bogoria benötigt man knapp 3 Stunden. Die Strecke ist auch für Selbstfahrer geeignet. Allerdings ist die neue Piste am Bogoria-See recht rau und erfordert einiges Fahrgeschick. Der Parkeingang ist teilweise überflutet. Der Eintritt kostet für Ausländer ca. 50 USD pro Tag. Da die alte Piste unter Wasser steht, muss man nach dem Bezahlen ca. 200 m zurück fahren und eine (nicht überwachte) Umfahrung nehmen. Der Campingplatz bei den Geysiren ist Geschichte, da auch er überflutet wurde. Dafür gibt es ein neues Camp etwas abseits. Unterkünfte sind rar gesäht. Neben dem See gibt es das Lake Bogoria Ressort und Spa. Ich besuchte die Anlage im Sommer 2018 als Tagesgast und fand sie recht nett, allerdings auch teuer.Stand 2018