Die Morphologie der Vulkaninsel ist von Tälern geprägt, die die Vulkanflanken zerfurchen. Besonders auffällig sind 4 radiale Depressionen im Kegel. Vermutlich ist ein Teil des Vulkans kollabiert und abgerutscht, wodurch die tiefen Täler entstanden. In der Narbe wuchs ein neuer Kegel heran, in dem sich die beiden aktiven Krater befindet. Durch die Täler fließt heute noch das Material ab, welches aus den beiden Kratern eruptiert.
Manam fördert überwiegend andesitischen Basalt und basaltischen Andesit. Diese Lava-Arten ermöglichen ein weites Eruptionsspektrum: Strombolianische Eruptionen, Lavaströme, Paroxysmen mit Lavafontänen und Ascheeruptionen sind möglich. Aus den hoch aufsteigenden Aschewolken können pyroklastische Ströme generiert werden. Die Lava entsteht durch partielles Schmelzen während der Subduktion der Pazifische Platte unter die Indo-Australische Platte.
Die Ausbrüche des Manam-Vulkans
Erste Aufzeichnungen von Eruptionen reichen bis in das Jahr 1616 zurück. Seitdem wurden 45 Eruptionen beobachtet. Auffällig ist, dass die Zeitabstände zwischen den Eruptionen in den letzten Jahrzehnten kürzer zu werden scheinen. Dieser Effekt dürfte nicht auf einer Steigerung der Aktivität zurückzuführen sein, sondern auf bessere Dokumentation der Vulkanausbrüche. 3 Eruptionen hatten einen VEI 4, die meisten Eruptionen schafften es auf VEI 2 und 3. Manam eruptiert oft phasenweise und ist zwischen größeren Eruptionen strombolianisch aktiv.1974 begann eine lang anhaltende Eruptionsphase. Während dieser wurden pyroklastische Ströme generiert. 1992 erreichten Lavaströme die Küste und zerstörten ein Dorf.
Die jüngsten Eruptionen
Im neuen Millennium ereigneten sich bereits 10 Eruptionsphasen am Manam. Die letzten beiden waren 2010 und 2018. Die Phase von 2010 dauerte bis ins Jahr 2013 an. Aber auch danach stand der Vulkan mit einzelnen Eruptionen immer wieder in den Schlagzeilen. Die bislang jüngste Eruption manifestierte sich am 25.08.2018. In einem Paroxysmus wurde eine Lavafontäne eruptiert, die einen Lavastrom speiste. Vulkanasche stieg bis zu 17 km hoch auf. Bäume stürzten unter der Aschelast um.Stand 2018, © des Fotos: Wally Johnson, Australia Bureau of Mineral Resources, 1972