Llaima ist einer der aktivsten chilenischen Vulkane und gehört zur der Vulkanzone der südlichen Anden. Er liegt in der Provinz Araucanía, in der es ausgeprägte Araukarienwälder gibt. Die Wälder sind Schutzgebiet der UNESCO. Der Vulkan liegt mitten im Biosphärenreservat und überdies im Conguillio-Nationalpark. Die nächst größere Stadt ist in 80 km Entfernung die Provinz-Hauptstadt Temuco.
Der Stratovulkan ist 3125 m hoch und verfügt über ein Volumen von 400 Kubikkilometer. Damit ist er zwar um gut 120 Kubikkilometer kleiner als der Ätna, aber immer noch ein großer Vulkan. Zu historischen Zeiten waren 2 Krater aktiv: der 350 m durchmessende Hauptkrater am Gipfel und ein weiterer auf dem Nebengipfel Pichillaima im Südosten. Die Flanken werden von mehr als 40 Schlackenkegel gesäumt. Genaugenommen müsste man den Llaima als komplexen Stratovulkan bezeichnen. Seine Existenz verdankt er der Subduktion entlang der Pazifikküste.
Llaima ist ein junger Vulkan, der sich erst im Holozän bildete. Er erhebt sich aus einer 8 km durchmessenden Caldera, die vor 13200 Jahren entstand. Die Eruption, die zur Calderabildung führte war gewaltig, denn sie förderte die sogenannten Curacautín-Ingnimbrite mit einem Volumen von 24 Kubikkilometern. Nach dem Ende einer explosiven Phase vor etwa 7200 Jahren begann der Aufbau des heutigen Vulkans. Die eruptive Tätigkeit war durch hawaiianische, strombolianische, vulcanianische und seltene subplinianische Eruptionen gekennzeichnet. Der Llaima besteht zum größten Teil aus Basalt und Andesit. Die Vulkanausbrüche treten oft entlang von NNE-streichenden Spalten auf.
Die jüngsten Eruptionen
Seit dem 17. Jahrhundert wurden häufig mäßig starke explosive Eruptionen mit gelegentlichen Lavaströmen dokumentiert. Das GVP listet 53 Eruptionen auf, wobei der Vulkan im 20. Jahrhundert besonders aktiv war. Statistisch betrachtet brach er alle 3 Jahre aus. Die meisten Eruptionen hatten einen VEI 1, oder 2. Seltener waren Eruptionen mit einem VEI 3.In diesem Jahrtausend gab es am Llaima 5 eruptive Phasen. Die Jüngste ereignete sich 2008. Diese Eruption brachte es auch einen VEI 3. Damit war es der stärkste Ausbruch seit 1955. Die Eruptionsphase war von starken Paroxysmen gekennzeichnet, die große Lavafontänen, Aschewolken und Lavaströme erzeugten. Die Eruptionen begannen am 1. Januar und dauerten bis Juni 2009. Seitdem ist es überraschend ruhig um den Llaima bestellt.
Besteigung des Llaimas
Die Besteigung des Vulkans wird als Herausforderung beschrieben. Anders als am Ätna, gibt es keine Seilbahn und Jeep-Pisten, die einen relativ bequem bis an den Fuß der Hauptkrater bringen. Allerdings gibt es auf der Nordseite des Vulkans das Skiresort Las Araucarias mit einigen Skiliften. Vom Parkplatz bis zum Gipfel gilt es gut 1800 Höhenmeter zu überwinden. Teilweise ist die Steigung recht hoch und es können im Sommer Steinschläge drohen.Stand 2020, Foto: © Wikipedia/Mpazmarzolo unter Lizenz der cc.