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Liparische Inseln: Aus Feuer und Wind geboren

Liparische InselnDie 7 Liparischen Inseln sind vulkanischen Ursprungs und beherbergen gleich 2 aktive Vulkane: Vulcano und Stromboli. Die Inselgruppe liegt im Tyrrhenischen Meer nördlich von Sizilien und ist auch unter dem Namen Äolische Inseln bekannt. Dieser Name steckt voller Mythen, welche aus der Odyssee bekannt sind: Äolus, der Gott des Windes, residierte auf einer der Inseln und unterstützte Odysseus auf seiner Reise. Zudem soll auf einer der Vulkaninseln Vulcanus, der römische Feuergott, wohnen.

Seit dem Jahr 2000 ist die Inselgruppe durch die Unesco geschützt. Die vulkanischen Landschaften und die Erforschung des Vulkanismus erheben die Liparischen Inseln zum Weltkulturerbe. Nicht zuletzt, weil hier gleich 2 Eruptionsarten definiert wurden: vulcanianisch und strombolianisch.

Vulkanismus und Tektonik der Liparischen Inseln

Tektonisch gesehen ist die Lage komplex. Im Prinzip findet entlang eines Nord-Süd verlaufenden Störungssystems Subduktion statt. Der Rand der Afrikanischen Platte drückt mit dem Apulischen Sporn gegen die Eurasische Platte und wird subduziert. Die Liparischen Inseln entstanden sehr wahrscheinlich in der Zone, in der die subduzierte Platte vor der Küste Italiens gebeugt wird. Durch diese Beugung des Meeresbodens entstanden Risssysteme, entlang derer das Magma aufsteigen konnte. Wohlbemerkt liegen die Vulkane vor der Subduktionszone, daher wird überwiegend basaltisches Magma gefördert und der Vulkanismus ist nicht so explosiv, wie es für Inselbogenvulkane typisch ist. Trotzdem gibt es ein großes Spektrum chemischer Varianz der geförderten Laven. Diese kommt durch magmatische Differentiation zustande. Einer Theorie zufolge soll das aufsteigende Stammmagma von seiner Quelle durch Rissbildung in der Kruste abgeschnitten worden sein.
Eine weitere Besonderheit an der Lage der Liparischen Inseln ist, dass der Apulische Sporn von der Afrikanischen Platte abbiegt und die Plattengrenze ihre Richtung um 90 Grad ändert. Die Inseln bildeten sich quasi in der Kurve.
Die Vulkane der Liparischen Inseln sind jung und entstanden in 3 Phasen. Filicudi tauchte zuerst auf. In einer 2. Phase entstanden die Vulkaninseln Panarea, Salina, Lipari und als letzte die westlichste Insel Alicudi. In einer 3. Phase erblickten die jüngsten Inseln Vulcano und Stromboli das Licht der Welt. In dieser Phase baute Lipari den südlichen Inselteil an.

Die Vulkaninseln

Neben ihrer vulkanischen Entstehungsgeschichte haben die Inseln noch mehr Gemeinsamkeiten. Lange fristeten sie ein Schattendasein, praktisch unbemerkt von der Weltöffentlichkeit. Die Menschen lebten vom Fischfang oder bauten Wein, Kapern und andere Feldfrüchte an. Die Wasserknappheit war lange ein Problem. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wanderten viele Inselbewohner ab, zogen aufs Festland oder gleich nach Australien. Die Inseln drohten zu verwaisen. Dann wurden die Inseln des Windes vom Tourismus entdeckt. Doch die Touristen kamen weniger wegen des Winds, sondern wegen des Wassers, der Strände und der Vulkane. Stromboli ist Pilgerziel vieler Vulkantouristen und auf Vulcano genießen Kurgäste den Fango. Die kleinen Inseln Alicudi, Filicudi und Panarea sind bei Künstlern und zivilisationsmüden Aussteigern beliebt. Doch nur wenige bleiben das ganze Jahr über. Im Winter ist es ruhig auf den Inseln und der Fährverkehr eingeschränkt.

Bilder Liparische Inseln

Krater auf Vulcano.

Krater auf Vulcano.

Hafenpromenade auf Lipari.

Hafenpromenade auf Lipari.

Obsidianstrom Rocce Rosse

Rocce Rosse.


Lipari

Lipari ist die Hauptinsel des Archipels. Von allen Inseln ist sie nicht nur die größte, sondern auch verkehrstechnisch am besten angebunden. Die Altstadt ist die Metropole des Archipels und wird von der alten spanischen Festung überragt.
Die Besonderheiten von Lipari sind die Bimssteinbrüche und Obsidian-Lavaströme. Das Obsidian war in der Steinzeit ein sehr begehrter Rohstoff für die Herstellung von Klingen. Der bekannteste Obsidian-Lavastrom ist der Rocce Rosse und liegt im Norden der Insel. Er wurde vom 476 m hohen Monte Pilato gefördert.
Der weiße Bimsstein ist das weithin sichtbare Wahrzeichen Liparis. Der Bimsstein wird überwiegend im Nordosten der Insel in Tagebau-Betrieben abgebaut. Der Abbau wurde 2007 eingestellt. Der Bims wurde in einer bis zu 300 m mächtigen Schicht abgelagert und bildete sich in der ersten Entstehungsphase der Insel.
Höchster Vulkan Liparis ist der 602 m hohe Monte Chirica. Er befindet sich im Zentrum der Insel.
Der jüngste Teil Liparis ist der Inselsüden. Er entstand zusammen mit der Nachbarinsel Vulcano. Die hier geförderte Lava bildete andesitische Lavadome.

Salina

Salina ist die 2. größte Insel des Archipels und liegt vermutlich auf einem Kreuzungspunkt der Störungssysteme. Charakteristisch sind die zwei Gipfel der Zwillingsvulkane Monte Fossa delle Felci (962 m) und Monte dei Porri (860 m), welche das Gesicht der Insel prägen. Der Dritte im Bunde wird gerne verschwiegen: der 847 m hohe Monte Rivi.

Salina ist sehr fruchtbar und auch als Kaperninsel bekannt. Hierher kommen auch die Trauben des süßen Malvasia, welcher Portwein ähnelt. Zudem findet sich auf Salina die einzige Süßwasserquelle des Archipels. Der Name der Insel leitet sich sehr wahrscheinlich von den Salinen ab, welche zur Salzgewinnung angelegt wurden.

Vulcano

Vulcano ist der Namensgeber aller Feuerberge. Nach diesem Vulkan wurde auch die vulcanianische Eruptionsart benannt, da sie hier als Erstes von Mercalli wissenschaftlich beschrieben wurde. Die bisher letzten Eruptionen ereigneten sich 1888-89. Starke explosive Ausbrüche zerstörten die Minenanlagen und läuteten das Ende des Schwefel- und Salpeterabbaus ein. Die Insel besteht aus 4 Vulkankomplexen, welche sich zum Teil überlagern. Der aktuelle Krater der Fossa 2 kann wieder eruptieren.
Berühmt ist die Insel nicht zuletzt wegen ihres Fangobeckens unweit des Hafens. Es ist quasi als Abfallprodukt einer Probebohrung entstanden und lockt die Touristen an. Seit einigen Jahren wird Eintritt kassiert.

Stromboli

Stromboli ist der Dauerbrenner des Liparischen Archipels. Allerdings fluktuiert die eruptive Aktivität in den letzten Jahren deutlich stärker als in den Jahrzehnten davor. Seine regelmäßigen Feuergaben sind so charakteristisch, dass nach ihnen die strombolianische Aktivitätsform benannt wurde.
Hierbei handelt es sich um schwache, aber regelmäßig stattfindende Explosionen, die Tephra und Vulkanasche fördern. Die Insel selbst ist mit einem Alter von 40.000 Jahren ein Jüngling. Der heute aktive Teil des Vulkans entstand sogar erst vor gut 5000 Jahren. Damals kollabierte ein Teil des Kegels und rutschte ins Meer. Dies hat einen großen Tsunami ausgelöst. Heute fürchtet man, dass sich Ähnliches wiederholen könnte. Nach einem Hangrutsch im Jahre 2001 wurde ein Tsunamifrühwarnsystem aufgebaut. Der Hangrutsch generierte damals einen kleinen Tsunami und stand im Zusammenhang mit einer Flankeneruption. Seitdem gab es 2 weitere Flankeneruptionen.

Filicudi

Filicudi besteht aus drei inaktiven Vulkankegeln: Monte Fossa delle Felci, Montagnola und Torrione. Der Fossa delle Felice ist mit einer Höhe von 774 m höchste Erhebung der Insel. An einer Hochebene im Südosten der Insel schließt sich die Halbinsel Capo Fraziano an. Die Vulkane Filicudis gelten als erloschen und sind mit einem Alter von 1 Million Jahren die ältesten vulkanischen Manifestationen der Liparischen Inseln. Das Gestein ist verwittert und es gibt viele Grotten. Die bekannteste ist die Grotta del Blue Marino.
Filicudi gilt als Künstler- und Aussteigerinsel. Rund 250 Menschen nennen die Insel ihr Zuhause.

Alicudi

Alicudi ist die zweitkleinste bewohnte Insel des Archipels. Hier leben ca. 100 Menschen auf ursprüngliche Weise. Alicudi besteht praktisch nur aus dem 675 m hohen Vulkan Filo dell'Arpa. Neben dem Ort Alicudi Porto gibt es die Ansiedlungen Sgurbio, Tonna, Pianicello, Bazzina und Montangola. Richtige Straßen gibt es hier nicht, die Ansiedlungen sind durch Treppen verbunden. Der Esel ist noch ein traditionelles Verkehrsmittel. Ein Telefon- und Stromnetz gibt es erst seit 1990.

Panarea

Panarea ist die kleinste und älteste der Liparischen Inseln. Sie hat nur eine Fläche von 3,4 Quadratkilometern, auf denen ca. 250 Menschen leben. Die Insel sitzt auf dem Rand einer submarinen Caldera. Vor der Insel liegen das kleine Felseneiland Basiluzzo und die Klippen Spinazzola, Lisca Nera und Lisca Bianca. Älteren Interpretationen nach entstammen sie einem zähen Lavastrom, der sich vor 54.000 Jahren bildete, doch zumindest der Felsen von Lisca Bianca liegt ebenfalls auf dem Calderarand. Dort manifestierten sich im Jahr 2002 submarine hydrothermale Quellen, welche das Wasser verfärbten. Die Wassertemperatur stieg auf 25 Grad und es roch nach Schwefel. Zahlreiche tote Fische wurden gesichtet. Ein Indiz, dass jederzeit wieder Magma aufsteigen könnte. Offiziell gilt der Vulkanismus auf Panarea als erloschen, da der letzte Ausbruch länger als 10.000 Jahre her ist. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit dieser Definition stellte ich schon an anderer Stelle.

Stand 2018. Quelle der Karte: WIKIPEDIA/NormanEinstein unter Lizenz der CCBY

Steckbriefe

» Stromboli: Lage: 38.80°, 15.22°, Höhe: 924 m, Art: Stratovulkan
» Marsili: Lage: 39.25°, 14.394°, Höhe: -450 m, Art: Unterwasservulkan
» Vulcano: Lage: 38.39°, 14.97°, Höhe: 501 m, Art: Komplexvulkan

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