Der Vulkan Kanlaon ist ein 2435 m hoher Stratovulkan auf der philippinischen Insel Negros. Er ist einer der aktivsten Vulkane im Zentrum des Archipels. Sein Gipfel wird von einer 2 km langen Caldera eingenommen. In der Caldera bildete sich ein Kratersee und im Süden entstand ein pyroklastischer Kegel, in dem sich der aktive Schlot befindet. Der Krater hört auf den Namen Lugud, hat einen Durchmesser von gut 250 m und eine Tiefe von fast 200 m. Der Kegel überragt die Caldera und verdeckt diese teilweise. Auf den Vulkanflanken bildeten sich weitere Kegel, die auf Eruptionsspalten wuchsen.
Der größte Teil des Vulkans besteht aus andesitischer Lava. Diese Lava-Art ist typisch für Vulkane an Subduktionszonen. Der Kanlaon verdankt seine Existenz der Subduktion der Philippinischen Platte unter die Sunda-Platte. Der subduzierte Teil der Philippinischen Platte taucht weit in den Erdmantel ab und schmilzt. Hinter der Subduktionszone steigt ein Teil der Schmelze auf und wird an den Vulkanen eruptiert.
Die größte auf den&xnbsp;Philippinen bekannte Trümmerlawine löste sich vom Kanlaon und floss 33 km in südwestlicher Richtung. Sie entstand durch den Kollaps der Südwestflanke. Heute noch erkennt man einen scharfen Grat als Narbe des Ereignisses.
Eruptionen am Kanlaon
Seit 1866 gibt es Aufzeichnungen der eruptiven Tätigkeit des Vulkans. In der Regel bestanden die Vulkanausbrüche aus phreatischen Explosionen von kleiner bis mittlerer Größe, die in der Nähe des Vulkans kleinere Aschefälle erzeugten. Die Eruptionen hatten einen VEI von 1 oder 2 und stellten im Prinzip keine Gefahr für die Anwohner dar. Trotzdem kamen am 10. August 1996 ein britischer und zwei philippinische Bergsteiger ums Leben, als sich eine unerwartete explosive Eruption ereignete. 17 weitere Bergsteiger wurden gerettet. Bis zum Jahr 2018 wurden 32 Eruptionen registriert. Zu Zeiten der Weltkriege gibt es auffallende Lücken in der Historie, so dass es weitere Eruptionen gegeben haben könnte, die nicht dokumentiert wurden.&xnbsp;Tourismus am Kanlaon
Kanlaon ist ein beliebtes Ausflugsziel, an dem sich auch immer wieder lokale Bergwanderer versuchen. Das Gebiet ist seit 1934 in einem Naturpark geschützt und wurde 1997 zum Nationalpark umgewandelt. Touristen werden auch durch die 3 großen heißen Quellen an den Hängen des Vulkans angelockt. Sie heißen Bucalan, Bungol und Mambucal. Diese Quelle ist besonders beliebt, da sich hier ein warmer Bach in 7 kleinen Wasserfällen ergießt. In den Quellen und Bächen baden allerdings auch die Einheimischen ihr Vieh.Stand 2020, © Bild 1: Studphil/ Wikipedia Lizenz der CC