Die Erforschung des Vulkans Enmedio gestaltet sich als schwierig und steckt in den Kinderschuhen. Bekannt ist, dass er eine steile Topografie aufweist und dass sich der Gipfel des Unterwasservulkans in einer Tiefe von 1630 m befindet. Das Vulkangebäude ist 470 m hoch. Die Entfernung nach Teneriffa beträgt 25,47 km. Bis nach Gran Canaria sind es 36,2 km. 500 m südwestlich von Enmedio befinden sich 2 vulkanische Kegel, die niedriger als 100 m sind.
Seismische Aktivität am Enmedio
Wann der submarine Vulkan zuletzt ausbrach, ist unbekannt. Bekannt ist, dass es immer wieder zu Schwarmbeben kommt, die wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Hydrothermalsystem des Vulkans stehen. Es gibt aber auch starke Einzelbeben wie jenes aus dem Jahr 1989. Es hatte eine Magnitude von 5,0 und war auf Teneriffa und Gran Canaria zu spüren gewesen. Am 19. März 2022 manifestiere sich ein Erdstoß der Magnitude 3,2. Es folgten zahlreiche Nachbeben. Einige der Erdbeben könnten auch mit einer 35 km langen Verwerfungszone assoziiert sein, die in der Nachbarschaft des Vulkans verläuft.Auswirkungen einer submarinen Eruption
Obwohl der Vulkan ansonsten keine Anzeichen eines Erwachens zeigt, könnten die Erdbeben als solche interpretiert werden. Aufgrund der Tiefe des Atlantiks ist es praktisch unmöglich, dem Vulkan den Puls zu fühlen und andere geophysikalische Parameter zu ermitteln. Ein Vulkanausbruch würde sich an der Wasseroberfläche kaum auswirken. Es sind Wasserverfärbungen und Turbulenzen zu befürchten. Es könnte zu einem Fischsterben kommen aufgrund von erhöhten Wassertemperaturen und Gas-/Fluideintrag. Von anderen Unterwasservulkanen weiß man, dass sie auch große Mengen an Bimsstein ausstoßen können, der dann an der Wasseroberfläche schwimmt und Bimssteiteppiche bildet. Diese gefährden die Schifffahrt, was besonders für den Fährverkehr zwischen den Kanarischen Inseln problematisch wäre.Online seit 2022. © Bild IEO