Jan Mayen ist so gut wie unbewohnt. Hier gibt es nur eine Forschungsstation sowie eine militärische Radaranlage.
Die Insel liegt auf der Jan-Mayen-Transformstörung, die zwei Segmente des Mittelatlantischen Rückens verbindet.
Der Beerenberg ist der nördlichste aktive Vulkan der Welt, zumindest, wenn man die Vulkane über dem Meeresspiegel betrachtet. Vom Grund des Meeres aus gemessen ist der Beerenberg über 5000 Meter hoch und reiht sich damit in den Reigen der größten Vulkane der Erde ein. Über den Meeresspiegel hinaus ragen 2277 m des Vulkans. Der größte Teil des Beerenbergs ist vergletschert.
Der Krater des Vulkans ist recht groß und nach Norden hin offen. Was darauf hindeutet, dass es hier einmal einen Kollaps gab.
Der Beerenberg ist ein basaltischer Stratovulkan und bildete sich über einem Hot Spot. Allerdings ist es untypisch, dass sich ein Stratovulkan über einem Hot Spot bildet. Dort erwartet man eher einen Schildvulkan. Die Vulkanausbrüche des Beerenbergs sind ebenfalls typisch für Schildvulkane. Für mich sieht der Gipfelbereich des Beerenbergs wie ein Tafelbergvulkan aus, welcher unter dem Eis entstand.
Die Eruptionen des Beerenbergs
Der Beerenberg galt lange als erloschen, doch die Seefahrer des 18. Jahrhunderts wurden eines Besseren belehrt. Ein Hamburger Kapitän beschrieb als erster einen Ausbruch des Vulkans. Das war im Mai 1732. Damals ereignete sich wahrscheinlich eine surtseyanische Eruption an der Küste von Jan Mayen, bei der ein neues Vulkaneiland Eggøya auftauchte. Die Insel verband sich über eine Landbrücke mit Jan Mayen und ist heute eine Halbinsel.Eine weitere Eruption wurde im Jahr 1818 beobachtet. Damals öffnete sich wahrscheinlich eine Spalte nördlich von Eggøya. Möglicherweise entstand bei dieser Eruption die Landbrücke.
Der bisher letzte größere Ausbruch begann am 18. September 1970. Schauplatz der Eruption war die Nordostflanke des Beerenbergs. Die Eruption begann mit einem Erdbeben der Magnitude 5,8. Dann öffnete sich eine 6 Kilometer lange Eruptionsspalte. Sie reichte von einer Höhe von 1000 m bis fast zum Meer hinab. Es wurden 200 m hohe Lavafontänen gefördert, welche Lavaströme speisten. Die Lava floss ins Meer und schuf ein 4 Quadratkilometer großes Lavadelta. Die Eruption dauerte mehrere Monate und endete im Frühsommer 1971.
Im Januar 1985 kam es zu einer kleinen Eruption, welche nur 2 Tage dauerte. Wiederum öffnete sich eine Eruptionsspalte, die diesmal allerdings deutlich kleiner war. Aus ihr wurde ein Lavastrom gefördert.
Auf der Seite von Martin Rietze gibt es zahlreiche Fotos vom Beerenberg und Jan Mayen. Das Foto oben ist © Martn Rietze
Stand 2018