Die Vulkaninsel Surtsey ist die südlichste der Westmännerinseln (isländisch Vestmannaeyjar) und liegt ca. 30 Kilometer vor der isländischen Südküste. Der Archipel der Westmännerinseln umfasst 14 Inseln und einige kleine Eilande, bzw. Felsen, die aus dem Wasser ragen. Sie bilden ein eigenes Vulkansystem zu dem neben den sichtbaren Inseln einige submarine Vulkane gehören. Außer den Vulkanen auf Surtsey ist der Vulkan Eldfell auf der Insel Heimaey im letzten Jahrhundert aktiv gewesen.
Surtsey ist nicht nur die südlichste Insel Islands, sondern auch die jüngste. Ihre Geburt begann am 14. November 1963 als submariner Vulkanausbruch und ist gut dokumentiert. Zuerst bemerkte die Besatzung eines Fischkutters starken Schwefelgeruch. Kurz darauf sahen sie eine dunkle Wolke aus dem Meer aufsteigen, das hier eine Tiefe von 130 m hat. Gegen 10.00 Uhr morgens erreichte die Eruptionswolke bereits eine Höhe von 3000 Metern. Am Meeresboden hatte sich eine 400 Meter lange Spalte geöffnet. Das Wasser reagierte mit der Lava und es kam zu starken phreatomagmatischen Explosionen. Bereits am Abend des ersten Tages durchbrach der Unterwasservulkan die Wasseroberfläche. Nach einer Woche erhob sich die neue Insel bereits 45 m hoch und erreichte eine Länge von 500 Metern. Sie bestand überwiegend aus Basalt, der reich an Olivin ist.
Die explosive Eruptionsphase hielt 18 Wochen an. In dieser Zeit wuchs die Insel auf 900 x 650 Meter Größe an. Es bildeten sich 2 Kraterkegel: Vesturbunki und Austurbunki. Letzt genannter erreichte eine Höhe von 174 Metern. Es kam immer wieder zu phreatomagmatischen Eruptionen die Vulkanasche 10 Kilometer hoch aufsteigen ließen.
Im April 1964 endeten die Explosionen und der Vulkan war nur noch effusiv tätig. Lavaströme kämpften gegen die erosive Macht des Wassers an und zementierten die lockeren explosiv geförderten Schlacken. Als die Eruption 1965 endete hatte Surtsey eine Oberfläche von 2,5 Quadratkilometern erreicht.
Weiter im Süden kam es in den Folgemonaten zu weiteren submarinen Eruptionen und eine temporäre Insel tauchte auf. Diese hielt den Wellen des Nordatlantiks aber nicht stand und versank wieder in den Fluten.
Im August 1966 begann eine weitere effusive Eruptionsphase auf Surtsey, die bis Juli des folgenden Jahres dauerte. Seitdem ist es ruhig auf dem kleinen Vulkaneiland. Für die Wissenschaftler war die Geburt der neuen Insel ein Glücksfall; Surtsey wurde unter strengem Naturschutz gestellt und nur Forschern ist es gestattet die Insel zu betreten. Sie studieren in erster Linie wie das Leben auf neu entstandenes Land Fuß fasst. Moose und Flechten wurden bereits 1965 gesichtet und 1998 wurde der erste Busch auf Surtsey entdeckt. Seit 2004 brüten Papageientaucher auf Surtsey.
Die Geburt einer neuen Insel war ein so prägendes Ereignis, dass der Begriff der surtseyanischen Eruption geprägt wurde. Darunter versteht man nun submarine Vulkanausbrüche deren phreatomagmatischen Explosionen die Wasseroberfläche durchschlagen und eine neue Insel entstehen lassen.
Diese Satellitenaufnahme der NASA zeigt die junge Vulkaninsel Surtsey
Surtsey: Eine Insel taucht auf
Steckbrief
Höhe: 174 m
Art: Stratovulkan
Typ: Divergente Plattengrenze
Petrographie: Olivinbasalt
Ausbruchsart: Surtseyanisch
Vulkanismus
» Island» Geothermie
» Geysire
Thermalgebiete
» Blaue Lagune / Svartsengi» Haukadalur
» Hrafntinnusker
» Landmannalaugar
» Namaskard
Landschaften
» Gletscher auf Island» Myvatn-See
» Wasserfälle auf Island
Dokumentationen
» Fotogalerie Hochland 2014» Fotogalerie Eyjafjallajölkull 2010
» Reportage Eyjafjallajölkull 2010
» Fotogalerie Island 2004
» Reportage 2004
» Videos
Reisen auf Island
» Reisetipps» Island Reise Spezial