Die größte Vulkaninsel der Welt liegt nur wenig südlich des Polarkreises und mitten auf der kontinentalen Nahtstelle des Mittelatlantischen Rückens. Dieser submarine Gebirgsrücken wird in seiner Mitte von einem Spaltensystem durchzogen, aus dem ständig Lava quillt. Zudem befindet sich unter Island ein "Hot Spot", der den Mittelatlantischen Rücken an dieser Stelle nach oben drückt, sodass die Insel aus den Tiefen des Atlantischen Ozeans auftauchte.
Die kontinentale Nahtstelle manifestiert sich auf Island in einem SW-NE streichenden Risssystem an dem sich Europa und Nordamerika voneinander entfernen. Folglich gibt es auf Island unzählige Vulkane und ist bekannt für seine Geysire und heißen Quellen. Aber auch sonst ist die Insel ein El Dorado für Naturliebhaber und Outdoorfans. Majestätische Gletscher, tosende Wasserfälle, raue Felsenlandschaften und die menschenleere Hochlandwüste schaffen eine atemberaubende Kulisse für die arktische Tierwelt. Vor allem Seevögel wie der Papageientaucher und Meeresbewohner wie Seehund und Wal stehen im Interesse zahlreicher Touristen.
Lange galt Island als überteuert und war für viele Menschen ein unbezahlbares Traumziel. Das hat sich seit der Weltwirtschaftskrise im Jahr 2008 geändert; die Isländische Krone verlor gegenüber dem Euro dramatisch an Wert und somit sanken die Lebensunterhaltskosten für europäische Touristen. Viele touristische Dienstleistungen werden seitdem zwar in Euro berechnet, trotzdem ist das Preisniveau gesunken. Besonders spürbar ist das bei Restaurant besuchen und dem Lebensmitteleinkauf für Selbstversorger. Aber auch Mietwagen und Hotels sind preiswerter geworden. Zum Höhepunkt der Finanzkrise wurden tatsächlich Wochenend-Shoppingtouren nach Reykjavik angeboten! Natürlich ist abzusehen, dass die Krone nicht für alle Zeiten so günstig für uns Europäer bleibt, aber Island bewirbt sich um Aufnahme in die EU und möglicherweise wird eine Euroeinführung das Preisniveau längerfristig an das Niveau Kerneuropas angepasst.
Outdoor-Aktivitäten auf Island
Die Liste der Outdooraktivitäten auf Island ist lang: Wandern, Vulkanbesteigungen, Gletschertouren, Kajaken, Whalewatching, Birdwatching, Nordlichter gucken und fotografieren sind sehr beliebte Unternehmungen. Natürlich ist Island auch ein Paradies für all jene, die es lieben in Thermalquellen zu baden, oder mit dem Geländewagen offroad zu fahren. Für viele europäische Besitzer von 4x4 Fahrzeugen ist es die einzige Chance ihren Allradwagen sinnvoll einzusetzen. Die Hochlandpisten bieten hierfür eine gute Spielwiese, zudem kann man gleich sein GPS-Gerät ausprobieren und sich in Navigation üben. Allerdings ist es auch auf Island stickt verboten die Pisten zu verlassen und querfeldein (also offroad) zu fahren. Zudem werden auch immer mehr Furten im Hochland durch Brücken entschärft, sodass man vielerorts schon mit einem SUV weiterkommt. Besonders für Touren in die Hochlandwüste Richtung Askja (hier kommt man nicht unbedingt mit einem SUV weiter) sollte das Fahrzeug entsprechen ausgerüstet sein und über ausreichend Treibstoffreserven verfügen.Anreise Island
Wer seinen eigenen Wagen mitnehmen möchte, der ist praktisch auf die Fähren der Smyril-Line angewiesen. Die Fähre startet wöchentlich (samstags) von Häfen in Dänemark aus. Zum Glück wurde der 3 tägige Zwangsaufenthalt auf den Farörer Inseln gestrichen, sodass sich die Anreisezeit auf 3 Tage an Bord reduziert. Allerdings erweist sich die Fährgesellschaft als sehr unkulant was kurzfristige Umbuchungen und Stornierungen betrifft!Kulanter erwies sich da die Fluggesellschaft Icelandair, die im Frühjahr 2010 aufgrund des Asche-Chaos des Vulkans Eyjafjallajökull keine Stornierungskosten für ausgefallene Flüge berechnete. Normalerweise landen die Flieger auf dem internationalen Flughafen Keflavik. Dort gibt es auch zahlreiche Mietwagenagenturen. Im März 2010 mietete ich dort einen SUV für eine Woche und bezahlte ca. 750 Euro.
Keflavik selbst ist ein kleines Städtchen mit größeren 2 Hotels, die weder preiswert, noch besonders gut sind. Wer vor seinen Flugtagen gerne in einem Hotel in Flughafennähe absteigen möchte, sollte das "Nothern Light Inn" an der "Blauen Lagune" bei Grindavik versuchen. In der Nebensaison kann man handeln und den Preis fürs Doppelzimmer auf 100 Euro drücken.
Camping auf Island
Als Camping-Fan bin ich gerne mit Zelt, oder Wohnmobil auf Island unterwegs. Wer Natur pur erleben möchte und auf mehrtägige Wanderungen geht, kommt ums Zelt auch praktisch nicht herum. Dieses sollte leicht und sturmtauglich sein. Die gesamte Trekkingausrüstung sollte auf kaltes und feuchtes Wetter mit viel Wind abgestimmt sein, obwohl es im Sommer durchaus trocken und warm werden kann.Besonders in Reykjavik und in Akureyri gibt es zahlreich Veranstalter für organisierte Hochland- und Gletschertouren im Monstertruck. Befahrbare Gletscher wie der Myrdalsjökull haben an ihrem Rand Stationen, von denen aus Touren angeboten werden.
Fahrten auf der Gletscherlagune Jökulsarlon werden vor Ort angeboten und seit einigen Jahren in Amphibienfahrzeugen durchgeführt. Diese sind Relikte eines James Bond Films.
Bisher galt Island als reines Ziel für die Sommersaison. Die letzten 2 Winter waren ungewöhnlich mild und trocken, sodass man bereits im März prima durch Südisland reisen konnte. Die Meisten Hochlandpisten sind aber erst ab Juni / Juli befahrbar und Ende September wieder dicht.
Selbstversorger empfehle ich die "Bonus" Supermärkte. Hier sind die Preise meistens am günstigsten. Viele große Tankstellen verkaufen die wichtigsten Campingartikel (z.B. Gas für den Kocher) und Lebensmittel. Teilweise sind dort auch Burger-Restaurants angeschlossen.
Reiseinfos auf einen Blick
Beste Reisezeit: Juni - September.Anreise: via Flugzeug, z.B. mit Icelandair, oder Fähre der Smyril-Line
Mobilität: öffentlicher Verkehr ist gut ausgebaut, es verkehren Busse über die Ringstrasse und im Sommer durchs Hochland. Mietwagen verhältnismäßig teuer, besonders teuer sind Geländewagen
Unterkunft: in de Städten Hotels und Gasthäuser, Zimmer auf Bauernhöfe und im Sommer Schlafsack-Unterkünfte in Gemeindehallen. Zahlreiche Campingplätze die überwiegend nur im Sommer geöffnet sind.
Währung: Isländische Krone (ISK)
Stand 2014