Der Irazú liegt in der Cordillera Volcanica Central und ist in einem UNESCO-Biosphärenreservat geschützt, denn an seinen Hängen leben viele seltene Pflanzen und Tierarten. Darunter befinden sich auch Kolibris.
Das zentrale Vulkangebiet erstreckt sich über 80 km vom Tapezco-Pass bis zum Vulkan Turrialba und endet am Fluss Pacuare. Es ist durch den Fluss Balsa, die Vulkane Platanar und Zarcero vom Bergbaugebiet Tilarán getrennt. Das küstennahe Gebirge entstand durch die Kräfte der Plattentektonik. Auf der Pazifikseite des Landes drückt die ozeanische Cocos-Platte gegen die kontinentale Karibische Platte des Festlandes und taucht unter diese ab. Als Subduktionszonen-Vulkan eruptiert der Irazú überwiegend basaltische Andesite und reinen Andesit. Die Lavaströme bestehen hingegen aus Basaltlava.
Eruptionen des Vulkans Irazú
Die erste gut dokumentierte historische Eruption des Vulkans Iraú ereignete sich 1723. Seither kam es zu häufigen explosiven Ausbrüchen. Alleine im 20. Jahrhundert wurden 10 Eruptionen bestätigt. Der Aschefall der letzten großen Eruption in den Jahren 1963-65 verursachte erhebliche Störungen in San José und den umliegenden Gebieten. Dieser Ausbruch eruptierte hoch aufsteigende Aschewolken und brachte es auf einen VEI 3.Der bisher jüngste Ausbruch manifestierte sich 1994. Die Eruption förderte ebenfalls Aschewolken und hatte einen VEI 2. Als Ort des Geschehens wird nicht der Hauptkrater angegeben, sondern ein Schlot auf der oberen Nordwestflanke.
Hangrutsch am Irazú
Aufgrund der Höhe des Vulkans errichtete man nahe des Kraterbereichs eine Antennen-Anlage und einen Besucherparkplatz. Doch dieser musste inzwischen gesperrt werden, da sich in den Hängen des Kraters tiefe Risse gebildet hatten, die sich bald zu Spalten vergrößerten. Im Mai 2019 kam es zu einem größeren Erdrutsch. Die Gesteinsmassen krachten in den Kratersee und verursachten eine 10 m hohe Welle. In den folgenden Monaten wurde der Kratersee immer kleiner, bis er im Frühjahr 2020 nur noch einer Pfütze glich. Im August des Jahres beschleunigte sich das Abrutschen eines großen Teils des Grates im Südosten, auf dem sich die Antennenanlage befindet. Am 26. August 2020 kam es dann zu einem mächtigen Hangrutsch, bei dem Teile der Antennenanlage mit in die Tiefe gerissen wurden.Foto: © DirkvdM/WIKIPEDIA, Stand 2020