Der Mauna Kea ist mit einer Höhe von 4205 m nicht nur der höchste Vulkan auf Hawaii, sondern auch der höchste Feuerberg der Erde, zumindest wenn man seine Höhe vom Meeresboden aus misst. Dann ist er über 10.000 Meter hoch und überragt den Nachbarvulkan Mauna Loa um 35 m. Dennoch werden die beiden benachbarten Schildvulkane gerne in einem Atemzug genannt, wenn es um diesen Superlativ geht. Es handelt sich jedoch um zwei unterschiedliche Vulkane, die zwar vom gleichen Hotspot gespeist werden, aber unterschiedliche Fördersysteme haben. So gilt der Mauna Loa als aktiver Vulkan, während der Mauna Kea als ruhend eingestuft wird. Seine letzte Eruption ereignete sich vor etwa 4500 Jahren. Damit ist ein erneuter Ausbruch des Mauna Kea theoretisch möglich, wenn auch nicht wahrscheinlich. Der Grund hierfür liegt in der Natur der Magmaquelle begründet: Bei einem Hotspot handelt es sich um einen ortstabilen Mantelplume, durch den basaltisches Magma aus dem Erdmantel bis zur Erdoberfläche aufsteigt. Aufgrund der Plattentektonik bewegt sich die Erdkruste über diesen Mantelplume hinweg, sodass eine Vulkankette entsteht, in der immer nur die jüngsten Vulkane aktiv sind, während die älteren Vulkane von der Magmaversorgung abgeschnitten werden. Im Falle der Hawaii-Inseln, die alle vulkanischen Ursprungs sind und einst über dem Mantelplume lagen, sind die Vulkane Mauna Loa, Kilauea und der submarine Vulkan Kama'ehuakanaloa (früher bekannt als Lo'ihi) dem Mantelplume am nächsten und aktiv.
Das Vulkangebäude des Mauna Kea ist so mächtig, dass seine Masse den Meeresboden eindellt und diese Belastung gelegentlich Erdbeben auslöst.
Während der Gipfelbereich vom Mauna Loa von einer großen Caldera eingenommen wird, fehlt diese am Mauna Kea. Stattdessen befindet sich dort ein Feld mit Schlackenkegeln. Sie zeugen von explosiven Eruptionsphasen, die sich vor etwa 200.000 Jahren ereigneten und großflächige pyroklastische Ablagerungen hinterließen, die einen Teil der typischen Struktur eines flachen Schildvulkans überdeckten. Darum verfügt der Mauna Kea über ein steileres Profil als die beiden flacheren Schilde von Mauna Loa und Kilauea.
In der Sprache der polynesischen Ureinwohner Hawaiis bedeutet "Mauna Kea" so viel wie "Weißer Berg". Früher lag hier nicht nur während des Winters Schnee, sondern es gab auch einen kleinen Gletscher. Von ihm zeugt heute nur noch eine Gletschermoräne.
Eine Piste führt bis in die Gipfelregion des alten Vulkans. Aufgrund der Höhenlage und der klaren Luft wurde hier eine astronomische Beobachtungsstation errichtet. Das Mauna Kea Observatorium ist weltbekannt.
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