Die grossen Hawaii-Inseln.
Zum Archipel gehören 137 Inseln, die zum größten Teil vulkanischen Ursprungs sind. Viele Inseln sind unbewohnt und nur die 8 größten sind den meisten Menschen ein Begriff: Ni'ihau, Kaua'i, O'ahu, Moloka'i, Lana'i, Kaho'olawe, Maui und Hawaii (Big Island).
Die Vulkankette Hawaii
Einige erodierte Vulkaninseln beherbergen Korallenbänke und sind als Atolle wieder aufgetaucht. Zahlreiche Inseln sind bereits verschwunden und liegen als alte Vulkanstümpfe unter Wasser. Diese Seamounts erstrecken sich bis vor die Küste Kamtschatkas, wo sie infolge der Subduktion in den Erdmantel abtauchen und recycelt werden. So ist die perlschnurartige Inselkette durch die Kontinentaldrift entstanden: seit mindestens 80 Millionen Jahren steigt aus dem Erdmantel Magma empor und zwar dort, wo sich heute der submarine Vulkan Lo'ihi (jetzt in Kam'ehuakanaloa umbenannt) befindet. Das ist südöstlich von Big Island.Das Magma eruptiert am Meeresboden und lässt die mächtigen Schildvulkane der Inselkette entstehen. Die pazifische Platte bewegt sich aber mit einer Geschwindigkeit von ca. 8 cm pro Jahr und daher verlagern sich die neuen Vulkaninseln in Richtung Westen. Wenn sie von der Magmaquelle abgeschnitten werden, beginnt ein neuer Inselvulkan zu wachsen.
Auf der Karte sieht man, dass die Inselkette gut 2800 km vor Kamtschatka einen Knick hat. Dieser nördliche Teil der Inselkette wird Emperor-Kette genannt, die gesamte Kette heißt Hawaii-Emperor-Kette. Der Knick entstand möglicherweise durch eine Änderung der Bewegungsrichtung der pazifischen Platte, als der Indische Subkontinent mit Asien kollidierte. Neue Studien wollen allerdings zeigen, dass die Ursache für die plötzlich wechselnde Driftrichtung der Platte Strömungsänderungen im Erdmantel waren.
Der aufmerksame Leser wird bemerkt haben, dass ich hier den Begriff "Mantelplume" bzw. "Hot Spot" bisher vermieden habe. Wissenschaftler neuer Studien beschreiben die Magmaquelle gerne als "Anomalie", die durch subduzierte Kontinentalkruste verursacht wird. Diese spiegelt sich im Chemismus der Lava wieder, die aus den aktiven Vulkanen Kilauea und Mauna Loa auf Big Island Hawaii gefördert wurden und werden.
Vulkane auf Big Island Hawaii
Mauna Loa ist der größte aktive Vulkan des Archipels und der gesamten Erde. Vom Meeresboden aus gemessen ist dieser Schildvulkan mehr als 9000 m hoch. In der Höhe wird er vom benachbarten Mauna Kea um wenige Meter übertrumpft, doch in Bezug auf Masse und Volumen führt der Mauna Loa. Seine Masse deformiert sogar die pazifische Platte messbar.Kilauea ist der Vulkan, der seit 1983 fast permanent aktiv ist. Typisch für seine Aktivität ist die Bildung von Lavaseen in seinem Hauptkrater Halema'uma'u und im Pu'u O'o auf der Ostflanke des Vulkans. Häufig fließen Lavaströme, die sogar bei Kalapana in den Ozean münden können.
Im Norden von Big Island gibt es 2 weitere Vulkane, von denen einer erloschen ist und der andere ruht: Kohala und Hualalai. Letzterer brach zum letzten Mal im 19. Jahrhundert aus. Der letzte Ausbruch des Kohala liegt gut 120.000 Jahre zurück. Er befindet sich auf dem ältesten Teil der Insel und begann vor ca. 1.000.000 Jahren zu wachsen.
Der Vulkan auf Maui
Einziger, noch nicht erloschener Inselvulkan außerhalb von Big Island ist der 3055 m hohe Haleakala auf Maui. Er eruptierte zuletzt im 15. Jahrhundert. Dass noch ein Vulkan fernab der jetzt aktiven Zone existiert, steht ein wenig im Widerspruch zu der Annahme eines ortsfesten Mantelplumes und lässt die Theorie einer weiter verzweigten Anomalie plausibel klingen.Stand 2016