Guatemala ist ein Staat in Mittelamerika und somit als Reiseland nicht immer ganz unproblematisch. Zwar entwickelte sich das Land zuletzt positiv, doch noch immer sind Teile der Bevölkerung arm und die Sicherheitslage in Großstädten und auf dem Land ist nicht immer die Beste. Obwohl ich auf meinen Reisen dort selbst keine negativen Erfahrungen machte, gibt es Berichte, nach denen Touristen überfallen und ausgeraubt wurden. Vor einigen Jahren kam es auch immer wieder zu Überfällen auf Vulkantouristen, die den Pacaya, oder Fuego bestiegen. Seit 2016 hat sich die Lage aber deutlich verbessert. Besonders am Fuego setzt man auf Vulkantouristen und bietet organisierten Touren an. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt.
Der Internationale Flughafen befindet sich in der Hauptstadt Guatemala City. Schon vom Flughafen aus kann man einen Blick auf den nahe gelegenen Pacaya erhaschen und auch der Fuego ist nicht fern. Guatemala City habe ich bis jetzt immer gemieden. Vom Flughafen habe ich mich meistens abholen lassen, oder ein Privat-Taxi genommen. Hier wurde einmal während der Fahrt fleißig nachverhandelt: anstatt 35 USD bezahlte ich am Ende 50, obwohl der Fahrer 70 erwartete. Besser war meine Erfahrung mit einem Privat-Taxi auf dem Rückweg, von Antigua zum Flughafen. Das ging problemlos, allerdings dauerte die nachmittägliche Fahrt doppelt so lange, wie gedacht: der Verkehr in die Stadt rein kann mörderisch sein. In den frühen Morgenstunden (heißt vor 6 Uhr) kam ich bisher immer problemlos durch. Die Fahrt von Antigua zum Flughafen ist dann in einer Stunde erledigt.
Antigua ist das Tor zum Fuego und auch den Pacaya erreicht man von hier in 90 Minuten. Die alte Kolonialstadt lebt vom Tourismus und ist auf diesen bestens eingestellt. Hostels und Hotels gibt es in jeder Preisklasse und Standards. Die Messlatte bilden die Amerikaner und Asiaten. Von daher ist es hier deutlich teurer, als man von Lateinamerika gewohnt ist. Für ein Einzelzimmer sollte man schon 50 - 60 € pro Nacht einkalkulieren, obgleich man auch Zimmer für die Hälfte bekommt. Die günstigen Hostels werden überwiegend von Studenten auf Sprachreise bewohnt. Hier trifft man auch auf viele Europäer.
Das Essen orientiert sich an der spanisch-mexikanischen Küche und an amerikanische Standards. Die Preise liegen 20% unter unseren. Abseits von Antigua bekommt man natürlich auch günstigeres Essen und billigere Unterkünfte.
In Antigua kann man problemlos Touren auf die beiden Vulkane Fuego und Pacaya buchen. Es gibt all incl. Pauschalangebote, bei denen man nur noch selbst laufen muss. Und selbst das kann einem abgenommen werden, indem man ein Pferd, oder Maultier dazu bucht. In der Regel wird man am Fuego ein fertig eingerichtetes Zelt-Camp beziehen, dass sich auf dem gegenüber liegenden Vulkan Acatenango befindet. Wer nicht etepetete ist, kann sogar die bereitliegenden Schlafsäcke benutzen. Am Pacaya geht es weniger luxuriös zu. Dort kann man allerdings mittlerweile auch schon Camptouren buchen. Einzig mir bekanntes Hostel liegt am Parkeingang. Es ist allerdings nicht beheizt und nachts kann es schon ein wenig kühl werden. Dafür entfällt die lästige Anfahrt und man hat mehr Zeit am Vulkan. Allerdings sollte man einkaufen gehen, bevor man sich dort einquartiert. Der Besitzer kocht zwar Abendessen, aber vor Ort gibt es nur einen kleinen Kiosk. Will man zusätzlichen Proviant für die Vulkantouren, muss man sich zum Einkaufen fahren lassen.
Wer den Santiaguito besteigen will, der startet von Quetzaltenango aus. Die kleine Stadt ist weniger auf Tourismus eingestellt, obschon es dort natürlich auch Unterkünfte und Reiseagenturen gibt, die dann geführte Touren auf den Vulkan anbieten. Von Antigua aus gibt es Busverbindungen nach Quetzaltenango, oder man bucht einen Shuttle, bzw. Uber-Taxi. Die Fahrt dauert grob 3-4 Stunden.
An Geld kommt man am sichersten mit einer Kreditkarte. Die kann man auch vielerorts zum Bezahlen einsetzen. Nur wenige Automaten akzeptieren EC-Karten. Und klar, man sollte schon vorsichtig sein und seine Wertsachen nicht offen in der Gegend herumzeigen. Am besten immer alles so eng wie möglich am Körper tragen und Gepäck nicht unbeaufsichtigt rumstehen lassen, auch nicht im Bus.
Update 2023: Seit Frühling 2023 gilt eine digitale Registrierpflicht via Smartphone für Besteiger des Acatenangos/Fuegos. Das Onlineformular findet ihr hier: bit.ly/40vWMXp
Stand 2020, Panorama-Foto Lake Atitlan:© Unsplash/Cameron Wilkins