Der Vulkan ist von einem radialen Spaltensystem durchzogen, dass sich auch Unterwasser fortsetzt. So liegen vor der Küste submarine Schlackenkegel. Überwasser existieren ebenfalls Schlackenkegel, die von großen Spalteneruptionen zeugen. Für einen Schildvulkan ebenfalls ungewöhnlich ist die hohe Anzahl an Aa-Lavaströmen. Normalerweise überwiegen an Schildvulkanen glattere Pahohoe-Lavaströme.
Eruptionen und Rosa Leguane am Wolf
Die erste geschichtlich Überlieferung einer Eruption des Wolf-Vulkans stammt aus dem Jahr 1797. Seitdem wurden 12 weitere Ausbrüche dokumentiert. Eine weitere Eruption könnte möglicherweise stattgefunden haben. Der Vulkan liegt soweit ab der Zivilisation, dass Ausbrüche im Verborgenen ablaufen können und normalerweise keine Menschen gefährden. Anders sieht es mit den endemischen Tieren auf Isabela aus: besonders schützenswerte Rosa Leguan leben in der Nähe des Vulkans. Diese besondere Art wurde erst 2009 entdeckt. Dazu kommt noch eine besondere Unterarte der berühmten Galapagos-Schildkröte. Das Galapagos-Archipel ist als UNESCO Welterbe geschützt und der Vulkan liegt in einem Nationalpark.Die nachweislich stärkste Eruption manifestierte sich im Jahr 2015 und hatte einen VEI von 4. Sie lief also nicht rein effusiv ab, sondern förderte eine Eruptionswolke, die 17 Kilometer hoch aufstieg. Der bislang jüngste Ausbruch begann im Januar 2022. Es handelte sich um eine Spalteneruption. Auf der oberen Südflanke des Wolf-Vulkans öffneten sich mehre lange Spalten, die Lavafontänen förderten und einen Lavastrom speisten. Nach 4 Tagen hatte sich die Lavafront gut 25 km vom Eruptionszentrum entfernt und hielt auf das Meer zu.
Übrigens wurde der Vulkan nach dem deutschen Geologen Theodor Wolf benannt, der im 19. Jahrhundert die Insel erforschte. Der Vulkan verdankt seine Existenz einem Mantelplume und befindet sich auf der Nazca-Platte, gut 1000 km vom Festland entfernt. Dementsprechend ist das ganze Galapagos-Archipel vulkanischen Ursprungs und ähnelt somit der Inselgruppe von Hawaii.
Stand 2021. Foto 1: ©Sentinel-Hub; Foto 2: ©Nationalpark Galapagos