Der Ätna (italiensich Etna) liegt auf Sizilien in Italien. Europas mächtigster Vulkan ist ein beliebtes Reiseziel und touristisch sehr gut erschlossen. Trotzdem ist ein Aufstieg zum Gipfel nicht einfach und besonders im Winter nicht ohne Gefahren. Plötzliche Wetterumschwünge, starker Frost, Schnee, Nebel und vereiste Hänge haben schon manchem Wanderer in Notsituationen gebracht und einigen Menschen das Leben gekostet. Gerade wegen der einfachen Zugänglichkeit und gut ausgebauten Infrastruktur wird eine Ätnatour häufig unterschätzt. Auch hier gilt es auf die richtige Ausrüstung zu achten, die Reise gut vorzubereiten und für den Notfall gerüstet zu sein.
Am Ätna gibt es 2 Tourismus-Zentren: Im Norden befindet sich das Rifugio Etna-Nord, das bei dem Ausbruch von 2002/2003 zerstört wurde. Inzwischen ist es aber wieder aufgebaut.
Es werden wieder Touren im Geländebus bis zum Observatorium am Pizzi Deneri auf 2900 m Höhe angeboten. Von dort kann man mit den obligatorischen Bergführern bis zum Gipfelkrater aufsteigen.
Ähnlich verhält es sich mit der Touristikstation Etna-Sud. Ein großer, kostenpflichtiger Parkplatz, Souvenirshop, Bars und Cafeterieas, Sessellifte und jede Menge Touristen sind das Wahrzeichen des Rifugio Sapienza. Es liegt auf 1900 m Höhe. Hier beginnt auch eine Seilbahn, die den Wanderer ca. 500 m höher bringt. Von der oberen Seilbahnstation, der Montagnola aus, fahren Geländebusse bis zum Torre del Filosofo auf ca. 2900 m Höhe. Die restlichen 500 m bis zum Gipfel muss man wandern. Auch hier ist der Bergführer obligatorisch, Solotouren sind verboten. Die Fahrt mit der Seilbahn kostet 30 ? (einfache Fahrt 24 ?)und wer weiter bis zum Torre del Filosofo will, muss insgesamt 63 ? bezahlen (Stand 2017).
Am Refugio Sapienza gibt es auch Unterkünfte: das Albergo im Jugendherbergsstiel direkt am Refugio kostet 55 ? für Übernachtung ohne Frühstück. In der Nähe gibt es auch das Hotel Corsaro. Hier liegt der Preis fürs Einzelzimmer bei 75 ?. Die Übernachtung auf dem Vulkan bietet dem Individualtouristen ohne eigenes Fahrzeug, die Möglichkeit, den Ätna bereits frühmorgens zu erkundigen, denn der öffentliche Nahverkehr ist nicht gut ausgebaut. Von Catania aus startet nur 1 x täglich ein Bus Linie 445 von AST hinauf auf den Ätna. Die Fahrt beginnt am Bahnhof von Catania (Start um 8.15 Uhr) führt über Nicolosi (Ankunft 9.05 Uhr) und erreicht den Ätna um 10.15 Uhr. Die Rückfahrt beginnt um 10.45 Uhr und erreicht Catania 2 Stunden später.
Ich besorge mir allerdings am Flughafen von Catania immer einen Mietwagen. Diese sind ab 40 ? am Tag zu bekommen. Dafür beziehe ich dann meistens auf dem Campingplatz "Camping Etna" bei Nicolosi Stellung. Der Campingplatz ist ganzjährig geöffnet und das Personal ist freundlich. Zumindest in der Saison gibt es im kleinen Shop Brötchen zu bestellen. Der Platz liegt auf einem Parasitärkegel der Monte Rossi, aus denen der Lavastrom quoll, der im 17. Jahrhundert Teile Catanias zerstörte. An klaren Tagen kann man von den Terrassen am Kegel aus, den Gipfel des Ätnas sehen. Einziger Wehmutstropfen: Die Sackgasse vor dem Campingplatz ist abends / nachts beliebter Treffpunkt der Dorfjugend, die Autorennen fahren und ihre Musikanlagen testen. Die 17 km lange Fahrt über die kurvenreiche Strasse zum Refugio Sapienza dauert ca. 25 Minuten.
Ein netter Ausgangspunkt für Wanderungen auf den Ätna und speziell zur Nordflanke des Valle del Bove ist das Rifugio Citelli. Die Berghütte ist bewirtschaftet und über Etna-Nord, oder von Milo aus mit dem Auto zu erreichen.
In Zeiten starker vulkanischer Aktivität ist der Zugang zum Vulkan limitiert, oder ganz gesperrt. Die Sperren zu umgehen ist nicht nur leichtsinnig, sondern auch anstrengend; bei den großen Flankeneruptionen in den Jahren 2001 und 2002/2003 wurde der Vulkan bereits an den Zufahrtstrassen bei Nicolosi gesperrt. Wer trotzdem hinauf wollte musste einen langen Aufstieg über Schleichwege in Kauf nehmen. Sondergenehmigungen haben nur Anlieger und Journalisten mit Presseausweiß bekommen. Diese Sondergenehmigung konnte man sich im Rathaus von Nicolosi besorgen (ein Presseausweiß wird von einigen Agenturen unter Umständen auch an Autoren / Fotografen ohne journalistische Ausbildung ausgestellt), trotzdem war auch mit Presseausweiß am Rifugio Sapienza offiziell Endstation. Der weitere Aufstieg war wegen starker Polizeipräsenz von dort aus nicht möglich. Ein Schleichweg begann an der Südostflanke der Montagnola.
Während kleinerer nichtexplosiver Eruptionsphasen ist der Aufstieg meistens offen. So wurden im Februar 1999 und auch im Oktober 2006 Touristen bis zu den kleinen Lavaströmen geführt. Man kann die Bergführer dann auch bei der Fertigung von Aschenbecher aus Lava beobachten.
Manchmal kann sich eine zunächst ungefährliche Eruption innerhalb kurzer Zeit verstärken, sodass man sich auf einmal mit einem erwachsenen Vulkanausbruch und seinen Gefahren konfrontiert sieht. In diesem Fall ist unbedingt auf die Anweisungen der Bergführer zu achten.
Selbst in Zeiten ohne Aktivität hat der Ätna für Wanderfreunde einiges zu bieten: zahlreiche Wanderwege erschließen die einmalige Natur der Bergwelt. Erstarrte Lavaströme, Kraterkegel, dichte Wälder mit Pinien, Kastanien, Birken und Ginster und diverse Grotten warten auf ihre Entdeckung. Ein besonderes Highlight ist die Lavahöhle "Grotta del Gelo". In dem Lavatunnel befindet sich ein kleiner Gletscher. Aus diesem Grund benötigt man Steigeisen für eine Besichtigung.
Eine weitere Sehenswürdigkeit in Sichtweite des Ätnas ist die Alcantara-Schlucht mit ihren Basaltsäulen. Nostalgisch ist eine Ätnarundfahrt mit der Schmallspurbahn der Circumetnea.
Ätna auf Sizilien - Reisetipps und Reiseinformationen
Steckbrief
Lage: 37,73°N 15,00°E Italien
Höhe: 3352 m
Art: Schild-Vulkan
Typ: Kontinentalrand
Petrographie: basaltisch
Ausbruchsart: Lavaströme, vulcanisch, strombolianisch
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