Ebeko ist einer der aktivsten Vulkane der Kurilen. Der Vulkan liegt auf Paramushir-Island, vor der Südspitze der sibirischen Halbinsel Kamtschatka.
Ebeko ist 1156 m hoch und wird als Somma-Vulkan geführt. Damit gleicht seine Morphologie dem Vesuv in Italien, der 2 Gipfel besitzt, von denen aber nur einer einen aktiven Vulkankrater beherbergt. Beim Ebeko sind mehrere Kraterkegel vorhanden, deren Zahl je nach Quelle zwischen 3 und 5 schwankt. Das könnte daher kommen, weil einige Quellen die 2 Kegel im SE einem anderen Vulkan zurechnen. Ich gehe hier von 3 Kegeln aus, die in einer Reihe liegen, welche sich auf einer SSW-NNE verlaufenden Störungszone bildeten. Die beiden anderen Kegel liegen abseits dieser Störung. Für mich liest es sich so, als wäre der Ebeko kein Somma-Vulkan, sondern ein Komplex-Vulkan.
Die Kegel des Ebeko
Im südlichsten Krater gibt es ein Fumarolenfeld mit Schwefelablagerungen und großen heißen Quellen. Im mittleren Krater bildete sich ein Kratersee mit dampfenden Fumarolen an seinem Rand. Der nördlichste Krater beherbergt den derzeit aktiven Schlot, aus dem sich die jüngsten Eruptionen manifestierten.Vulkanismus der Kurilen
Die Kurilen bilden einen vulkanischen Inselbogen, der durch die Subduktion der Pazifischen Platte unter die Ochotsk-Platte entsteht. Die Pazifische Platte taucht an einem Tiefseegraben ab und wird im Erdmantel aufgeschmolzen. Hinter der Subduktionszone steigt Magma auf, welches die Vulkaninseln wachsen lässt. Die Kurilen bestehen aus 68 Vulkanen, von denen 36 als aktiv eingestuft werden. Typisch ist der Eruption von andesitischen Laven.Die Eruptionen des Ebeko
Seit beginn des Holozäns wurden 2 eruptive Phasen des Ebekos nachgewiesen.Historische Überlieferungen von Ausbrüchen gibt es seit dem späten 18. Jahrhundert.Die Ausbrüche seit dem sind vergleichsweise schwach und kommen auf einen maximalen VEI 2. Die Aktivität beschränkte sich nicht nur auf die 3 Krater: Es gab auch laterale Spalten, auf denen sich Parasitärkrater bildeten.
Mitte der 1930iger Jahre gab es eine eruptive Phase, bei der andesitische Lava gefördert wurde. Die Eruptionen stießen unverhältnismäßig viel Schwefeldioxid aus, welches zu Vergiftungserscheinungen bei den Bewohnern der Insel führten.
In den 1960iger Jahren ereigneten sich 3 Eruptionen deren characteristischstes Merkmal phreatische Explosionen waren.
Zwischen 1997 und 1990 gab es 2 eruptive Phasen, bei denen Vulkanasche gefördert wurden. Diese stieg bis zu 2,5 km hoch auf.
Im neuen Millennium gab es bereits 4 eruptive Phasen. Die Jüngste begann im Jahr 2016 und hält bis heute (August 2019) an. Aus dem Nordkrater wird Vulkanasche eruptiert, die bis in einer Höhe von 4,7 km aufsteigt. Die Eruption hat einen VEI 2.
Einer Expedition zum Vulkan gelang es im Juli 2019 Nachtaufnahmen der Eruptionen zu machen. Die Expeditionsteilnehmer waren überrascht, dass es nicht nur glühende Tephra zu bewundern gab, sondern auch vulkanische Blitze.
Stand 2018
Foto Ebeko © Leonid Kotenko