Der Dallol erhebt sich in der äthiopischen Wüste Danakil, nicht weit entfernt vom
Vulkan Erta Alé. Genau wie dieser gehört auch der Dallol zu den Vulkanen des
Ostafrikanischen Rift Valley. Er steht zudem in puncto Kuriosität dem
Ol Doinyo Lengai in nichts nach. Der Dallol erhebt sich 60 Meter über den Boden eines Salzsees, der selbst allerdings 120 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Am Rand des aktiven Thermalgebietes, für das Dallol heute bekannt ist, liegen die Salzcanyons. Dieses Schluchtensystem ähnelt einem Labyrinth mit hohen Salztürmen, scharfgratigen Zinnen und Traumschlössern. Wanderer sollten auf ihren Beinen bleiben und einen Sturz auf jeden Fall vermeiden: an manchen Stellen ragen dolchartige Salzzacken aus dem Boden hervor.
Bilder vom Dallol
Das Thermalgebiet Dallol .

Salzablagerungen bildeten kleine Türme.
Der letzte Ausbruch des Dallols ereignete sich 1926. Bei dieser phreatischen Eruption entstand ein 30 Meter großer Krater, der inzwischen wieder vollkommen verschwunden ist. Obwohl diese letzte Eruption noch nicht lange her ist, entdeckt man heute auch keine vulkanischen Ablagerungen mehr: alles ist von einer mächtigen Salzschicht bedeckt. Salz, Schwefel und Kalium-Mineralien werden von heißen Quellen gefördert, die mit einer Temperatur von 70 Grad austreten. Das Wasser steigt durch eine mehr als 1000 Meter mächtige Salz- und Gipsschicht auf und löst deren Mineralien und lagert sie an der Erdoberfläche ab. Diese hydrothermale Aktivität ist das eigentliche Kennzeichen des Dallols. Es bilden sich Stalagmiten und Mini-Hornitos, Pools und kleine Tümpel, in denen sich eine Salzlake ansammelt. Die wässrigen Lösungen haben einen pH-Wert von 1 und sind somit stark sauer. Selbst die Luft ist äußerst korrosiv- alles fängt binnen kürzester Zeit an zu rosten.
Zwischen 1906 und 1940 wurde hier eine kleine Mine eingerichtet. Eine italienische Gesellschaft hatte es vor allem auf Potassium und die Kalium-Minerale abgesehen. Kalium ist ein wichtiger Rohstoff für die Düngemittelproduktion. Heute noch rosten die Überbleibsel des Minenbetriebs vor sich her und verleihen der Gegend den Charakter einer Geisterstadt. Besonders skuril sind Autowracks, die von den Quellen eingesintert wurden.
Der Untergrund am Dallol ist äußerst trügerisch: Oft werden Säurepools nur von einer dünnen Mineralkruste bedeckt, durch die man leicht einbrechen kann. Schon mancher Besucher ist in dieser Gegend spurlos verschwunden. Dieser Umstand dürfte den Namen dieses Vulkans geprägt haben. Im Dialekt der Afar bedeutet Dallol soviel wie "Ort ohne Wiederkehr".
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