Der 5897 m hohe Cotopaxi zählt zu den höchsten aktiven Vulkanen der Erde und ist gleichzeitig einer der aktivsten Vulkane in Ecuador. Da er nur 50 km von der Hauptstadt Quito entfernt liegt, ist sein Gefahrenpotenzial vergleichsweise hoch. Mit seiner symmetrischen Form und dem vergletscherten Krater entspricht seine Silhouette dem Idealbild eines Stratovulkans.
Cotopaxi bedeutet in der Inka-Sprache so viel wie: "Hals des Mondes". Der Berg erhielt diesen Namen, weil es aus einer bestimmten Perspektive so aussieht, als würde der Mond über dem Gipfel stehen. Die südamerikanischen Ureinwohner verehrten den Vulkan als Gottheit. Die verwitterte Lava schuf fruchtbaren Boden und das Schmelzwasser des Gletschers sorgte für genügend Wasser.
Der Kegel des Cotopaxi ist sehr symmetrisch. © IGEPN
Als Andenvulkan verdankt der Cotopaxi seine Existenz der Subduktionszone entlang der Südamerikanischen Plattengrenze. Der heutige Vulkankegel wächst seitdem vor gut 5000 Jahren die frühere Vulkanstruktur kollabierte. Diesem Kollaps müsste eine gewaltige Eruption vorangegangen sein, die das Umland verwüstete.
Der moderne Cotopaxi besteht aus andesitischer Lava und eruptierten Lavaströmen, die bis zu seiner Basis reichen. Bei besonders großen Eruptionen können pyroklastische Ströme und Lahare entstehen. Diese flossen bereits mehr als 100 km weit und erreichten die Pazifikküste und das Amazonasbecken.
An seinem Gipfel gibt es mehrere Krater, die sich teilweise überlappen. Der größte ist 350 m tief und hat einen Durchmesser von 800 x 500 Metern. Seit der Besiedelung Ecuadors durch die weißen Eroberer Südamerikas sind 50 Eruptionen des Cotopaxi bekannt geworden. Gleich 3 besonders starke Eruptionen ereigneten sich im 18. Jahrhundert. Der bisher schlimmste Ausbruch brachte 1877 den Gipfelgletscher zum Schmelzen. In der Folge entstand ein Lahar und zerstörte auf einer Strecke von 100 km alles, was sich in seinem Weg befand. Die Stadt Latacunga wurde von der Landkarte getilgt.
Die jüngsten Eruptionen am Cotopaxi
Im 20. Jahrhundert gab es ebenfalls mehrere Vulkanausbrüche, doch keiner erreichte die Zerstörungskraft wie die Eruption von 1877. Der Ausbruch von 1904 war der stärkste der jüngeren Geschichte. Ihm folgten mehrere schwächere Eruptionen. Zuletzt brach der Cotopaxi 1976 aus. Dieser Ausbruch war relativ schwach.Im Frühjahr 2015 wurden Anzeichen für ein Erwachen des ruhenden Vulkans registriert: täglich erschütterten über 100 schwache Erdbeben den Vulkan und es wurden 5 Mal mehr Schwefelgase ausgestoßen als es sonst üblich ist. Die Aktivität steigerte sich im Laufe des Jahres und es gab einige moderate Asche-Eruptionen.
Im Herbst 2022 gab der Cotopaxi neue Lebenszeichen von sich: die Seismizität stieg und es wurde eine moderate Inflation registriert. Es kam zu schwachen Asche-Dampf-Exhalationen. Satelliten registrierten thermsiche Anomalien.
Besteigung des Cotopaxi
Der Cotopaxi ist einer der am häufigsten bestiegenen Berge der Region. Er ist sogar 2 m höher als der Kilimandscharo und stellt damit für viele Bergsteiger eine Herausforderung dar. Konditionell gesehen ist der Aufstieg leichter als die Besteigung des höchsten Berges Afrikas, da man bis auf 4658 m Höhe mit dem Wagen fahren kann. Auf einer Höhe von 4800 m liegt eine Berghütte. Von hier aus sind es für geübte Bergwanderer ca. 8 Stunden bis zum Gipfel. Dabei gilt es, eine 5 m hohe Eiswand zu erklimmen.Anmerkung: Die Höhe des Vulkans wird je nach Quelle unterschiedlich angegeben. Laut GVN ist der Cotopaxi 5911 m hoch.
Online seit 2015. Letztes Update Dezember 2022.