Der Dom des Chaiten.
Die plinianische Eruption, die am 2 Mai begann, ereignete sich aus 2 Förderschloten, die sich auf der Nordseite des alten Domes öffneten. Eine gigantische Aschewolke stieg bis zu 20 km hoch auf. Nach einem Tag verlor der Ausbruch etwas an Intensität und wurde auf subplinianisch zurückgestuft. Immerhin erreichte die Aschewolke noch eine Höhe von 10 km. In unmittelbarer Nähe des Vulkans wurde eine mehrere Meter mächtige Ascheschicht abgelagert. Die Aschewolke driftete bis nach Argentinien und in mehren Hundert Kilometern Entfernung regnete noch Asche nieder.
Am 6. und 7. Mai verstärkte sich die Aktivität wieder und der Vulkan trat in einer erneuten, plinianischen Eruptionsphase ein. Der Kollaps der Eruptionswolke verursachte pyroklastische Ströme, die vor allem durch die Täler im Norden des Vulkans zischten. Dort wurde der Wald auf mehreren Quadratkilometern völlig zerstört. Die Wucht der PF´s ließ Bäume wie Streichhölzer umknicken. Es öffneten sich weitere Förderschlote im Süden des alten Domes. Nun drohten pyroklastische Ströme durch die Flusstäler direkt auf Chaiten-Ort zu fließen.
Zu dieser Zeit hatten die chilenischen Behörden den Ort Chaiten bereits evakuiert. Am 21. Mai begann ein neuer Dom in der Caldera zu wachsen. Infolge starker Regenfälle entstanden Schlammströme (Lahare) die durch den Rio Blanco flossen und sein Flussbett im Mündungsbereich verstopften. Der Fluss suchte sich einen neuen Lauf; mitten durch das Stadtzentrum von Chaiten. Hunderte Häuser wurden weggespült, oder überflutet. Eine 2,5 m hohe Sedimentschicht aus Thephra lagerte sich entlang des Flusses und in der Stadt ab. Das Flussdelta vergrößerte sich um gut 1 km in Richtung Meer. Der Yachthafen wurde volkommen zugeschüttet und Boote und Häuser in das neue Delta gespült und dort von den Schlamm- und Geröllmassen eingeschlossen. Chaiten-Ort gleicht seitdem einer Geisterstadt. Die Regierung beschloss die Umsiedlung der Stadt. In 9 km Entfernung soll in der Bucht von Santa Barbara ein neuer Ort entstehen. Inzwischen sind gut 150 Menschen nach Chaiten zurückgekehrt und versuchen die schlimmsten Schäden zu beseitigen. sie beobachteten wie am 19. Februar 2009 ein kleiner PF in Richtung des Ortes abging. Viele Menschen versammelten sich auf der Brücke über den Rio Blanco und haben sich somit in unmittelbarer Gefahr begeben, denn ein großer pyroklastischer Strom ist durchaus in der Lage die 10 km bis zum Ort zurückzulegen. Seitdem kommt es am Chaiten immer wieder zu Steinschlägen, Ascheströmen und Schuttlawienen und der Vulkan ist bis heute (Dez. 2009) noch nicht zur Ruhe gekommen. Übe dem vulkan steht eine permanente Dampfwolke die bis zu 2 km hoch steigt. In der Caldera wächst die 4. Domgeneration heran. Der jüngste Dom schiebt sich am südlichen Calderarand aus dem Untergrund. Sollte er kollabieren liegt Chaiten-Ort direkt in der Schusslinie der pyroklastischen Ströme. Die neue Gipfelhöhe des Vulkans beträgt nun 1122 Meter.