Die Tengger-Caldera mit dem dampfenden Bromo.
Die Genese der Tengger-Caldera erfolgte in mehrere Stadien und entstand aus 5 Stratovulkanen, die alle in einer Caldera endeten. Diese Calderen überlappen sich heute.
Zuerst bildete sich vor ca. 820.000 Jahren ein 4500 m hoher Vulkan, der nach einem großen Vulkanausbruch vor gut 150.000 Jahren kollabierte und eine erste Caldera formte. Spätere Eruptionen lagerten mächtige Ignimbrit-Schichten ab. Eine Phase mit starken Eruptionen schuf im frühen Holozän die jüngste Caldera, die Sandmeer-Caldera (Segara Wedi) genannt wird und 8,5 x 10 Kilometer misst. Fast treffender wäre die Bezeichnung Nebelmeer-Caldera, denn häufig zieht während der Morgenröte dichter Nebel durch die Caldera.
Nach einer längeren Eruptionspause lebte die Aktivität in der Tengger-Caldera wieder auf und die neuen Ausbruchszentren wuchsen. Neben den bereits erwähnten Vulkankegeln bildeten sich am südöstlichen Calderarand zwei weitere Vulkane.
Zu diesem Vulkankomplex gehört auch der 3.676 m hohe Semeru, der einige Kilometer nordwestlich der Tengger-Caldera liegt. Zusammen bilden diese Vulkane das Bromo-Tengger-Semeru Massiv.
Der Bromo ist der jüngste Kraterkegel in der Sandmeer-Caldera. Seine Gipfelhöhe wird mit 2.329 m angegeben, tatsächlich erhebt sich der junge Vulkankegel selbst keine 100 m vom Boden der Caldera.
Seit 1767 wurden gut 60 eruptive Phasen verzeichnet. Die meisten Ausbrüche des Bromo sind strombolianisch; gelegentlich haben sie auch vulcanischen, oder phreatischen Charakter.
Im Juni 2004 starben bei einem überraschenden Ausbruch zwei Menschen. Der bislang letzten Eruptionsphasen fand 2010-11 und 2015-16 statt. Der eruptiven Phase von 2010 ging eine Periode mit erhöhter Seismizität voran. Ende November gab es eine erste Eruption, die Asche bis zu 500 m hoch förderte, der Regionalflughafen Malang wurde zeitweise geschlossen. Am 20. Dezember erreichte die Eruptionswolke 800 m Höhe. Im Februar und März 2011 gab es paroxysmale Eruptionen, bei denen die Vulkanasche deutlich über 1000 m hoch stieg.
Die Eruptionen von 2015 und 2016 waren etwas schwächer. Vor Allem wurde weniger rotglühende Tephra gefördert. Dennoch gab es wieder Behinderungen im Flugverkehr.
Der Bromo erhielt seinen Namen nach dem Hindugott Brahma. Am Fuß des Bromos wurde ein Tempel gebaut. Dort beginnt ein Pilgerweg. Jedes Jahr versammeln sich am Kraterrand Tausende Gläubige, um anlässlich des Kasada-Festes zu opfern. Eine Treppe mit 241 Stufen führt bis zum Kraterrand: von dort blickt man auf einen dampfenden Förderschlot.
Letzte Aktualisierung Juli 2017