Bardarbunga ist mit mehreren Vulkansystemen assoziiert. 40 km südöstlich liegt der Grimsvötn-Vulkan und nordöstlich liegen die subglazialen Vulkane Kistufell und Kverkfjöll.
Der Zentralvulkan Bardarbunga ist der 2. höchste Berg auf Island und ist 2009 m hoch. Der Gipfelbereich des Vulkans wird von einer Caldera eingenommen. Sie hat einen Durchmesser von 10 km und ist 700 m tief. Die Caldera ist komplett mit Eis gefüllt. Der Caldera-Rand befindet sich auf 1850 m Höhe, die Eisbedeckung ist hier ca. 160 m mächtig. Aufgrund der abgelegenen Lage und der Eisbedeckung wurde Bardarbunga erst 1973 auf Satellitenfotos entdeckt. Heute weiß man, dass einige der stärksten Eruptionen Islands von diesem Vulkan ausging.
Die bedeutendste Eruption des Bardarbungas schuf vor ca. 9000 Jahren Islands größtes Lavafeld: Þjórsárhraun bedeckt eine Fläche von 950 Quadratkilometer und hat ein Lavavolumen von 21 Kubikkilometern. Diese Eruption ging vom Veidivötn-Spaltensystem aus. Dort ereignete sich im Jahr 1477 auch die explosivste Eruption des Bardarbunga. Sie hatte einen VEI 6 und förderte Ryolith. Zuvor fand im Jahr 870 bei Vatnaöldur eine große Eruption statt die basaltische Lava förderte.
Größere subglaziale Eruptionen fanden im Bereich des Zentralvulkans im 18. Jahrhundert statt. Eine weitere Eruption konnte für 1864 nachgewiesen werden. Danach verlagerte sich die Aktivität zum Vulkan Loki-Fögrufjöll. Dies ist ein weiterer subglazialer Vulkan des Bardarbunga-Systems in der Nähe der Caldera. Hier fand die letzte gesicherte Eruption im Jahr 1910 statt. Möglicher Weise gab es in den Jahren1986 und 1991, sowie 2006 und 2008 weitere Ausbrüche unter dem Eis.
1996 löste ein Erdbeben unter Bardarbunga einer Eruption des Grimsvötn-Systems aus. Nach dem Erdstoß öffnete sich die Eruptionsspalte Gjálp. Sie lag zwischen Grimsvötn und Bardarbunga. In einer weiteren Wechselwirkung kam es am 6. November zu einer Explosion des Bardarbungas.
Die jüngsten Entwicklungen des Vulkans deuten auf einen bevorstehenden Vulkanausbruch hin. Seit 2007 verzeichneten die Vulkanologen einen Anstieg der Erdbebentätigkeit unter dem Zentralvulkan. Es gab mehrere Phasen mit Schwarmbeben. Seit Juni 2014 wird eine starke Anhebung des Untergrundes verzeichnet. Diese wird durch Magma verursacht, dass sich unter dem Vulkan ansammelt. Am 16. August 2014 begann die bisher stärkste Phase mit Schwarmbeben. Innerhalb von 48 Stunden wurden bis zu 1600 Beben registriert. Der Alarmstatus wurde auf "orange" erhöht. Pisten nördlich des Vulkans wurden gesperrt, da man Gletscherläufe befürchtet. Es wurden Warnungen an Fluggesellschaften ausgegeben, die vor einer möglichen Aschewolke warnen.
Am 29. August ereignete sich dann tatsächlich eine erste Eruption. 4 km nördlich des Zentralvulkans Bardarbunga öffnete sich eine Eruptionsspalte, aus der Lava quoll. Diese Eruption hielt nur wenige Stunden an. 2 Tage später kam es an gleicher Stelle dann zu einer erneuten Eruption. Diese entwickelte sich zu einem der stärksten effusiven Vulkanausbrüche seit langem. Mehr über die Eruption der Holhuraun-Spalte erfahrt ihr in der Chronologie des Vulkanausbruchs.