Askja ist nicht nur ein Caldera-Vulkan auf Island, sondern eines der größten Vulkan-Systeme der Insel im Nordatlantik. Der Caldera-Vulkan liegt im isländischen Hochland und hat eine Höhe von 1516 m. Der Vulkan erhebt sich ca. 800 m über die Hochlandebene, in der er liegt. Bis zum größten Gletscher Europas, dem Vatnajökull, sind es nur wenige Kilometer in südlicher Richtung.
Der eigentliche Vulkan besteht aus 3 Calderen, die sich überlagern. Zusammen nehmen sie eine Fläche von 45 Quadratkilometern ein. Von ihnen geht ein Spaltensystem aus, dass sich sowohl in den Südwesten, als auch in den Nordosten erstreckt und eine Gesamtlänge von 200 km hat.
Zum Askja-System gehört der Tafelberg-Vulkan Herdubreid, der als Sitz des Gottes Thor bekannt ist. Dieser Vulkan liegt 40 km nördlich der Askja. Die 3 Calderen der Askja bilden das Dyngjufjöll Vulkanmassiv. Bei den Calderen handelt es sich um ausgesprochen junge Systeme. Die Älteste bildete sich vor ca. 10.000 Jahren. Ihre Bildung ging mit einer plinianischen Eruption einher, die große Mengen Rhyolit förderte. Einige Wissenschaftler vermuten, dass sich die Caldera durch ringförmige Frakturen bildete, die während einer Eruption unter dem Eis entstanden.
Die jüngste Caldera entstand erst 1875. Sie füllte sich zum großen Teil mit Wasser und bildet den See Öskjuvatn. Mit einer Tiefe von 220 m ist er der tiefste See Islands. Die Eruptionen, die normalerweise mit der Bildung von Calderen assoziiert sind, sind in der Regel sehr stark und haben das Potenzial das Klima zu verändern. Da Island weit im Norden liegt, ist es ungewiss, ob von den Ausbrüchen auch das Klima der Südhalbkugel beeinflusst wurde.
Eruptionen der Askja
Seit der ersten Calderabildung wurden mehrere große Eruptionen im Askja-Gebiet nachgewiesen. In den Jahren 2050 und 1250 v. Chr. kam es zu Vulkanausbrüchen im Nordosten des Spaltensystems. In den Jahren 1300 und 1797 fanden weitere Ausbrüche statt.Die Eruption von 1875 ist relativ gut dokumentiert, obwohl das Hochland damals noch schwerer zu bereisen war als heute. Erste Anzeichen manifestierten sich bereits im Vorjahr mit steigender hydrothermaler Aktivität und Erdbebentätigkeit. Im Januar 1875 wurden erste Eruptionen beobachtet. Der Calderaboden senkte sich um 10 m und es wurde von Springquellen und Schlammpools berichtet.
Am 50 km nördlich gelegenen Spaltensystem des Sveinagrabens begann eine effusive Eruption.
Am 29. März setzte in der Askja eine plinianische Eruption ein, in deren Folge sich die Caldera bildete. Diese misst 4580 x 2500 m. Die Caldera hat ein Volumen von 2 Kubikkilometern. Explosiv soll aber nur 1 Kubikkilometer Tephra gefördert worden sein. Diese Eruption fand als Askja-Feuer ihren Platz in den Geschichtsbüchern Islands.
Kurz nach der plinianischen Eruption entstand der Viti-Krater bei einer phreatischen Eruption. Bis 1929 gab es mehrere Vulkanausbrüche im Askja-System, die der gleichen eruptiven Phase zugerechnet werden.
Der bisher letzte Ausbruch ereignete sich 1961. Bei dieser Eruption entstand das Lavafeld Vikrahraun. Zwischen 1988 und 2007 fand Deflation statt und der Calderaboden senkte sich. Kurz darauf kehrte sich der Trend um und es strömt neues Magma in die 3 km tief gelegene Magmakammer.
Jüngste Entwicklungen der Askja
Im Juli 2014 fand ein relativ großer Hangrutsch an der inneren Calderawand an. Die Hangrutschmassen krachten in den See und lösten dort einen Tsunami aus. Einen Monat zuvor kam es zu Schwarmbeben, die auf eine Magmaintrusion hindeuteten.Im August 2014 geriet die Askja abermals in den Focus der Wissenschaftler: im Zusammenhang mit der seismischen Krise und anschließender Eruption des Nachbarvulkans Bardarbunga. Von ihm ging ein magmatischer Gang aus, der sich bis an den Rand der Askja-Caldera vorarbeitete. Es wurden zahlreiche Mikroerdbeben ausgelöst, die sich nördlich der Askja fortsetzten. Man befürchtete, dass sich das basaltische Magma aus dem Bardarbunga mit ryholitischer Restschmelze unter der Askja vermischen könnte, was eine explosive Eruption hätte auslösen können. Der Alarmstatus der Askja wurde auf "gelb" erhöht, doch ein Vulkanausbruch blieb aus.
Im September 2021 begann eine erneute Phase der Bodenhebung. Sie begann mit einem Schwarmbeben. Bis zum Dezember 2022 hatte sich deren Boden um bis zu 44 cm angehoben.
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