Mount Rainier ist ein andesitischer Stratovulkan in der US-amerikanischen Kaskadenkette. Mit einer Gipfelhöhe von 4.392 Metern ist er der höchste Berg im Bundesstaat Washington und der Kaskadenkette und der dritthöchste Berg in den zusammenhängenden 48 Bundesstaaten der Vereinigten Staaten. Sein stark vergletscherter Gipfel macht ihn im Falle einer Eruption besonders gefährlich. Der Mount Rainier liegt in "guter Nachbarschaft", denn zu der Kaskadenkette zählen auch andere berühmte Vulkane wie der Mount St. Helens, Mount Adams und Mount Baker. Der nördlichste Vulkan der Kaskadenkette ist der Mount Garibaldi in Kanada.
Wegen seiner Nähe zur Metropolregion Seattle wird Mount Rainier vom United States Geological Survey (USGS) akribisch überwacht. Derzeit gibt es keine Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch, doch der Vulkan hat eine bewegte Vergangenheit. Vor allem in den frühen Jahren des Holozäns war er Schauplatz massiver Schlammlawinen, die durch Kollapsereignisse und vulkanische Aktivitäten ausgelöst wurden und bis in die Puget-Sound-Tiefebene vordrangen.
Der heutige Gipfel entstand innerhalb eines großen Kraters, der nach Nordosten hin aufgebrochen ist und durch einen massiven explosiven Ausbruch vor etwa 5.600 Jahren geformt wurde. Bei diesem Ereignis entstand auch der weit verbreitete Osceola-Schlammstrom, der das umliegende Gelände erheblich veränderte.
Während des Holozäns blieb der Vulkan aktiv, wobei in den letzten 2.600 Jahren etwa ein Dutzend Ausbrüche dokumentiert sind. Der größte davon ereignete sich vor rund 2.200 Jahren. Der heutige Gipfelkegel wird von zwei überlappenden Kratern bedeckt. Hydrothermale Aktivitäten haben den oberen Teil des Vulkans strukturell geschwächt und führen zu periodischem Schmelzen der Gletscher an den Flanken. Dies hat die Bildung eines komplexen Systems von Dampfhöhlen in der Gipfeleiskappe ermöglicht.
Im 19. Jahrhundert wurden mehrere unsichere Ausbrüche gemeldet, darunter ein möglicher phreatischer Ausbruch im Jahr 1894, der als letzter Ausbruch des Mount Rainier im Global Volcanism Program (GVP) verzeichnet ist. Allerdings hinterließen diese Ereignisse keine klar datierbaren Ablagerungen.
1969 ereignete sich ein seismischer Schwarm, der Befürchtungen eines bevorstehenden Ausbruchs weckte. Doch es kam zu keiner Aktivitätssteigerung. Nach dem katastrophalen Ausbruch des Mount St. Helens im Jahr 1980 wuchs die Besorgnis, dass Mount Rainier ebenfalls plötzlich aktiv werden könnte. Infolge dessen wurde das Überwachungsnetz am Mount Rainier erheblich ausgeweitet. Seit 1985 wurden monatlich 3 bis 4 schwache Erschütterungen registriert. Stärkere Erdbeben mit einer Magnitude über 3 traten in den Jahren 1976, 1990, 2002 und 2004 auf. 2009 gab es einen kleinen Erdbebenschwarm. Ein Schwarm wird vom USGS definiert, wenn mehrere Tage hintereinander mindestens drei Erschütterungen pro Tag aufgezeichnet werden.
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