Im Bundesstaat Washington wird die Kaskadenkette in zwei Teilstücke gegliedert: Nordkaskaden (mit dem Vulkan Mount Baker), Zentralkaskaden und Südkaskaden. Zu den Südkaskaden gehören die Vulkane Mount Adams, Mount Rainier und Mount St. Helens. Dabei darf man nicht vergessen, dass der Bundesstaat Washington im Norden der USA liegt. Weiter südlich gibt es weitere prominente Vulkane. In Oregon sind es z.B. Mount Hood und Mount Mazama, der besser als Crater-Lake-Nationalpark bekannt ist. Im kalifornischen Teil des Vulkanbogens liegen -außer dem Lassen Peak- noch die Feuerberge Medicine Lake Volcano und Mount Shasta.
Insgesamt gehören 20 eigenständige Vulkane zu den Kaskaden. Von ihnen werden 12 als potenziell aktiv eingestuft. Vertreten sind Stratovulkane, Schildvulkane und Caldern. Hinzu kommen einige Vulkanfelder mit Schlackenkegel, Lavaplateaus und Domen. Die Vulkane fördern überwiegend intermediäre und saure Laven: basaltischen Andesit, Andesi, Dazit und Rhyolith sind vertreten. Basalt kommt auch vor, ist aber vergleichsweise selten und findet sich meistens an den Vulkanfeldern und Schlackenkegeln.
Tektonik und Erdbeben Kaskadiens
Gebirge und Vulkane begannen mit ihrer Genese vor gut 37 Millionen Jahren, als Reaktion auf das Wirken plattentektonischer Kräfte. Vor der Südküste des Nordamerikanischen Kontinents verläuft die Grenze zur Ozeankruste des Pazifiks. Überwiegend ist sie als Subduktionszone ausgebildet. Erst südlich der Kaskaden wandelt sie sich in eine bekannte Transformstörung: die San-Andreas-Verwerfung. Sie ist ein Synonym für starke Erdbeben. Aber auch entlang der Kaskadenkette kann es zu zerstörerischen Erdbeben kommen. Besonderer Fokus der Seismologen liegt auf der Cascadia-Störungszone. Schon allein der Name legt nahe, dass es sich dabei um die Subduktionszone entlang der Kaskadenkette handelt. Hier erwarten Forscher seit Langem ein Starkbeben, das die Metropole Seattle erschüttern könnte. Es ist nicht auszuschließen, dass ein Starkbeben in der Region die Vulkane beeinflussen und Eruptionen triggern könnte.Eruptionen der Kaskadenvulkane
Nur ca. 50 km südwestlich von Seattle liegt der Mount Rainier. Mit einer Höhe von 4392 Metern hat er den höchsten Gipfel der Gebirgskette. Sein Gipfel ist vergletschert und im Falle einer Eruption könnte das entstehende Schmelzwasser Explosionen verstärken und Lahare erzeugen. Diese bedrohen dann sogar Seattle. Daher wird das Gefährdungspotenzial des Vulkans als sehr hoch eingestuft. Mount Rainier liegt in Sichtweite des berühmt-berüchtigten Mount St. Hellens. Seine Eruption im Mai 1980 richtete große Zerstörungen an. Der Vulkanausbruch begann mit einem Erdbeben und einem beispiellosen Hangrutsch, in dessen Folge der Vulkan 1/3 seiner Höhe einbüßte. Es folgten starke Explosionen, pyroklastische Ströme und Lahare, die ein großes Areal verwüsteten und 57 Menschenleben forderten.Im 20. Jahrhundert brach nur ein weiterer Kaskadenvulkan aus: Lassen Peak. Die eruptive Phase begann 1914 und dauerte bis 1917. Es fanden phreatische Explosionen statt und es wurden dazitische Lavaströme gefördert. Diese waren relativ kurz. Man kann davon ausgehen, dass die Lavaströme deinem Dom entsprangen. Im Mai 1915 gab es dann eine große Explosion, einschließlich der Generierung pyroklastischer Ströme. Ein großes Areal wurde verwüstet.
Wesentlich länger her sind die letzten Eruptionen des Mount Mazama. Vor ungefähr 7700 Jahren ereignete sich hier eine VEI 7 Eruption. Sie war so heftig, dass der Vulkan 1600 m an Höhe verlor. Es bildete sich eine Caldera, in der sich heute der Crater Lake befindet. Es wurden so viele Aerosole in die Atmosphäre eingebracht, dass die globale Durchschnittstemperatur um ca. 0,6 Grad fiel. Eine kleine Insel im See entstand gut 1000 Jahre nach der Calderabildung und zeugt von weiteren Eruptionen.
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