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Tektonik Chiles
Der Vulkanismus in Chile steht im Zusammenhang mit der Subduktion entlang der Pazifikküste. Am Peru-Chile-Graben tauchen die ozeanischen Nazca- und die Antarktische Platte unter die des Südamerikanischen Kontinents ab. Das geschieht in einem relativ flachen Winkel. Es gibt die Theorie, dass aufgrund des flachen Einfallens der ozeanischen Platten weniger Magma hinter der Subduktionszone aufsteigen kann, als z.B. am indonesischen Sundagraben. Daher sollen die Vulkane in Chile weniger aktiv sein, als in anderen Regionen des Feuergürtels.Die Konvergenz der Platten entlang des Peru-Chile-Grabens ist groß. Die Platten bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von 63 mm im Jahr aufeinander zu. Das erzeugt große Spannungen im Gestein. Diese Spannungen entladen sich immer wieder in Erdbeben.
Vor der Südküste Patagoniens gibt es eine Dreifach-Kreuzung (triple junction) an der sich alle drei Erdkrustenplatten begegnen. Dieser Punkt liegt vor der Küste bei der Taitao-Halbinsel.
Geomorphologisch lässt sich Chile in 3 groß-geologische Einheiten aufteilen, die parallel zueinander angeordnet sind: das Andengebirge, das chilenische Küstengebirge und das chilenische Zentraltal. Dieses liegt zwischen den beiden Gebirgen. Die Berge verlaufen in Nord-Süd-Richtung. Sie machen den größten Teil der chilenischen Landfläche aus. Südlich von Taitao ändert sich die Morphologie und es sind nur die Anden vorhanden.
Erdbeben in Chile
In Chile kommt es nicht nur häufig zu Erdbeben, sie können auch ausgesprochen hohe Magnituden erreichen. So ereignete sich das bisher stärkste Erdbeben der Welt in der Nähe von Valdivia. Es manifestierte sich am 22. Mai 1960 und hatte eine Moment-Magnitude von 9,5. Das Beben löste einen Tsunami aus, der sich im Pazifik ausbreitete und große Zerstörungen an den Küsten verursachte. Erdbeben und Tsunami werden für 1655 Todesopfer verantwortlich gemacht.Zwischen 1950 und 2015 ereigneten sich in Chile 28 Erdbeben mit einer Magnitude von mindestens 7, das letzte am 17. September 2015, mit einer Stärke von 8,3.
Eruptionen in Chile
Selbst wenn die Vulkane Chiles weniger aktiv sein sollten, als die Feuerberge anderer Subduktionszonen, so gab es in den letzten Jahren einige spektakuläre Eruptionen. Letztendlich liegt in Chile sogar ein mächtiger Calderavulkan, der sich durchaus mit der italienischen Campi Flegrei messen lässt. Die Rede ist von der Laguna del Maule.Mindestens 3 Eruptionen der jüngsten Vergangenheit beherrschten längere Zeit die Medien: Chaiten, Puyehue-Cordón Caulle und Calbuco.
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Der Vulkankomplex Puyehue-Cordón Caulle brach im Juni 2011 aus. Es mussten 3500 Personen evakuiert werden. Am 5, Juni stieß der Vukan eine hoch aufsteigende Aschewolke aus. Die Eruption hatte einen VEI 3 und hielt über Monate an. Der ganze Landstrich versank in Vulkanasche.
Am 22. April 2015 brach der Calbuco überraschend aus und eruptierte eine Aschewolke, die bis in die Stratosphäre aufstieg. Es entstand ein spektakuläres vulkanisches Gewitter in dem Tausende Blitze zuckten.
Aber auch darüber hinaus stehen immer wieder andere Vulkan in den Schlagzeilen. Llaima, Villarrica und Nevados de Chillan sind nur 3 von ihnen.
Der höchste Vulkan auf dem irdischen Festland ist übrigens der 6885 m hohe Nevado Ojos del Salado. Sein letzter größere Ausbruch war vor gut 1300 Jahren. 1993 wurde eine phreatische Eruption gemeldet, doch diese Beobachtung blieb von wissenschaftlicher Seite unbestätigt.
Stand 2020