Die indianischen Ureinwohner der Aleuten nannten den Vulkan Sisquk, was "Berg, der den Weg weist, wenn ich mich verirrt habe" bedeutet. Diese Bezeichnung erinnert ein wenig an die des Strombolis als "Leuchtfeuer des Mittelmeeres" und lässt darauf schließen, dass der Shishalding häufig strombolianisch aktiv war. Tatsächlich steigt heute noch häufig eine Dampffahne von seinem kleinen Gipfelkrater auf.
Shishaldin ist überwiegend basaltischen Ursprungs. Seine basaltische Zusammensetzung passt nicht wirklich zu einem Subduktionszonen-Vulkan. Viele der anderen Aleutenvulkane sind andesitischer Zusammensetzung.
Shishaldin wuchs auf einem älteren, von Gletschern zerschnittenen Vulkan. Überreste eines urzeitlichen Vulkans sind auch auf der West und Nordost-Seite aufgeschlossen. Sie befinden sich in 1.500 bis 1.800 m Höhe. Shishaldin hatte also mehrere Vorgänger, die von der Eiszeit geschliffen wurden.
Es gibt über zwei Dutzend pyroklastische Kegel an seiner Nordwest-Flanke. Diese ist von massiven Aa-Lavaströmen überlagert.
Seit dem 18. Jahrhundert wurden häufige explosive Ausbrüche dokumentiert. Sie bestanden hauptsächlich aus strombolianischen Ascheeruptionen, die sich aus dem Gipfelkrater manifestierten. Seltener war der Shishaldin effusiv tätig und eruptierte Lavaströme.
Die jüngsten Eruptionen des Vulkans Shishaldin
In den letzten 30 Jahren wurden 11 Eruptionen festgestellt. Allerdings sind sich die Vulkanologen bei einigen kleineren Ausbrüchen unsicher, ob sie tatsächlich vom Sishaldin ausgingen, oder vielleicht doch von einem seiner benachbarten Vulkanen.Als gesichert gelten 3 Eruptionen mit einem VEI 3. Sie ereigneten sich im Dezember 1995, März 1999 und im Juli 2019. Im Februar 2004 kam es zur einer explosiven Eruption mit einem VEI 2. Im Juni 2020 sah es so aus, als würde der Shishaldin eruptieren wollen und zeigte Anzeichen des Erwachens, doch eine größere Eruption blieb aus.
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