Der 400 Meter hohe Taal-Vulkan liegt in einer Caldera mit einem Durchmesser von 25 x 30 Km. Sie entstand in einer hochexplosiven Phase des Vulkans die sich in der Zeitspanne zwischen 140.000 und 7.380 Jahren vor Heute ereignete. In der Literatur gibt es über den Zeitraum der Caldera-Genese unterschiedliche Angaben. Einige Quellen berichten davon, dass die Caldera-Entstehung in einem Zeitraum zwischen 1.000.000 und 500.000 Jahren vor heute statt fand.
Mächtige Ignimbrit-Schichten deuten darauf hin, dass pyroklastische Ströme weit über das heutige Stadtgebiet von Manila hinaus strömten. Insofern weist die Caldera Ähnlichkeiten mit dem Yellowstone-Vulkan auf. Ob sich zu dieser Zeit eine sogenannte Supervulkan-Eruption ereignete ist unklar, die Größe der Caldera lässt aber zumindest die Vermutung aufkommen, dass die Eruption mindestens einen VEI 7 hatte.
Die neue Vulkaninsel
In der Caldera bildete sich ein See und in einem späteren Stadium entstand in diesem See eine neue Vulkaninsel, der heutige Taal-Vulkan.Die neue Vulkaninsel ist 23 Quadratkilometer groß und Eruptionen produzierten 47 Krater und kleinere Kegel, daruner auch einige Maare. Im Hauptkrater des Taal-Vulkans entstand ein 2 km durchmessender Kratersee, in dem sich wiederum ein kleiner Schlackenkegel bildete. Dieser Schlackenkegel wird "Vulcan Point" genannt. Somit bietet die Taal-Caldera ein verschachteltes Insel-See-Insel-See-Insel-System.
Seit 1572 sind 33 Ausbrüche bekannt geworden. Die stärksten Eruptionen ereigneten sich 1754 und 1911. Die Eruption von 1754 ereigneten sich zwischen Mai und Dezember. In dieser Zeit gab es mehrere paroxysmale Eruptionen die viel Tephra förderten und einige Fischerdörfer am See unter Asche begruben.
Bei der Eruption von 1911 verloren mehr als 1300 Menschen ihr Leben. Vulkanische Asche regnete über Manila nieder.
Seit den 1990iger Jahren gab es öfters Perioden mit steigender Bebentätigkeit und erhöhten Wassertemperaturen, die auf die Intrusion von Magma im Untergrund deuteten.
Die jüngste eruptive Phase dauerte von 1965 bis 1977. Die meisten Eruptionen waren phreatomagmatischen Typs und gingen vom Mount Tabaro aus. Einer der stärksten Ausbrüche dieser Periode war die initiale Eruption von 1965. Hierbei wurden pyroklastische base surges generiert. Dieses Phänomen gleicht den pyroklastischen Strömen, doch sind base surges meistens kälter und enthalten mehr feines Material. Sie zerstörten mehrere Dörfer und töteten über 100 Menschen.
1968 und 1969 gab es 2 Phasen strombolianischer Eruptionen.
Aktivität des neuen Millenimus
In der jüngeren Vergangenheit wurden 2 dieser Phasen beobachtet. Die erste begann am 26. April 2010 mit der Zunahme der seismischen Aktivität. Bis zum 24. Mai erhöhte sich die Wassertemperatur des Sees um 3 Grad und der Gasausstoß der Fumarolen nahm zu, genauso wie die Grunddeformation. Hier blähte sich der Vulkan um 3 mm auf.Das "Philippine Institute of Vocanology and Seimsmology" erhöhte daraufhin die Warnstufe auf Level 2. Das Betreten des Inselvulkans wurde verboten.
Die 2. Phase begann am 08.04.2011. Die Seismik unter dem Vulkan stieg an. Innerhalb von 24 Stunden ereigneten sich 21 Erdbeben. Einige davon direkt unter dem "volcano point". Einige Beben lagen in Tiefen zwischen 1-4 km. Zudem erhöhte sich der Kohlendioxid-Ausstoß um das 4-Fache auf über 4600 Tonnen am Tag. Wiederum wurde der Zugang zum Vulkan gesperrt.
Am 8 April 2017 ereignete sich in nur 15 km Entfernung zum Vulkan eine Serie mittelstarker Erdbeben. Das Stärkste brachte es auf M 5,7 in 10 km Tiefe.
Aufgrund des hohen Gefahrenpotentials durch die unmittelbare Nähe des Vulkans zur Hauptstadt, zählt der Taal zu den am besten beobachteten Vulkanen der Welt.
Die letzte Eruption des Taal Vulkans
Am 12. Januar 2020 ereignete sich eine phreatomagmatische Eruption am Taal. Schauplatz des Geschehens war der Hauptkrater auf Volcano Island. Die Asche stieg gut 16 km hoch und regnete in großem Umkreis nieder. Mehrere Dörfer wurden mit Asche bedeckt und einige Hausdächer stürzten ein. Im 40 km entfernten Manila regnete es ebenfalls Vulkanasche und der Internationelae Flughafen musste seinen betrieb einstellen. Es setzte eine rapide Bodendeformation ein, bei der Teile von Volcano Island um bis zu 20 cm angehoben wurden. Andere Gegenden sanken um 1 m ab. Auch auf den Flanken der Caldera gab es große Deformationen. Der bereich um den Pansipit -Fluss wurde mehr als 2 m angehoben. Es bildeten sich Frakturen im Erdboden. Eine 14 km Durchmessende Sperrzone wurde um Volcano Island eingerichtet. 100.000 Menschen wurden evakuiert. Am 26. Januar wurde die Alarmstufe von 4 auf 3 gesenkt. Dennoch könnte noch ein größerer Ausbruch folgen.Bild 1: Falschfarbenbild der Caldera. © NASA
Bild 2: Die neue Vulkaninsel. © Panoramio