Der Semeru erhebt sich wenige Kilometer nordwestlich der Tengger-Caldera und bildet zusammen mit dem Bromo den Bromo-Semeru-Komplex.
Der 3676 m hohe Semeru ist nicht nur der einzige daueraktive Vulkan auf Java, sondern zugleich auch der höchste Berg der Insel. Seine Erkundung und Besteigung erfordert eine mindestens dreitägige Tour mit entsprechender Logistik sowie eine gute Kondition, denn der nächtliche Aufstieg zum Krater ist anstrengend und nur etwas für Geübte.
Der Gipfel und höchste Punkt Javas hat einen eigenen Namen: Mahameru. Der aktive Krater ist durch eine 60 Meter breite Depression vom höchsten Punkt des Semeru getrennt und liegt im Süden des Gipfelbereiches. Die Depression streicht in Ost-West Richtung und markiert eine Störungszone die sich auch jenseits des Semeru fortsetzt.
In dem mehrere Hundert Meter tiefen Krater Jonggring Seloko und auf der Flanke des Vulkans haben sich mehrere Generationen von Lavadome gebildet, von denen pyroklastische Ströme abgehen können. Diese fließen durch einen Kanal auf der Südostflanke und sind vom Gipfel aus jeweils nur als Staubwolke zu sehen.
Seit 1818 sind mehr als 70 eruptive Phasen bekann während derer auch größere Eruptionen stattfinden. Nahegelegene Dörfer werden immer wieder von den Folgen der Eruptionen heimgesucht. Besonders schwerwiegende Schäden wurden in Kopokan angerichtet, wo es durch Lahars bereits mehrfach zahlreiche Opfer zu beklagen gab.
Die seit 1967 anhaltende aktuelle Aktivität ist durch strombolianische bis vulcanische Tätigkeit geprägt. In normalen zeiten erfolgen die Ausbrüche in Intervallen zwischen 20 und 30 Minuten. Glühende Lavabomben werden bis zu 400 m hoch geschleudert. Gelegentliche Phasen erhöhter Aktivität stellen eine ernste Gefahr für jeden Beobachter dar; so sterben bei unerwartet großen Ausbrüchen häufig Touristen am Kraterrand.
Im August 2000 kamen 2 Vulkanologen ums Leben, fünf weitere Menschen wurden verletzt. Die Gruppe war Teil einer Konferenz der LAVCEI. Nach dem Disaster am Galeras war es das zweite Mal, das Vulkanologen bei einer Exkursion nach einem Meeting starben. Diese spontanen Ausbrüche können einen VEI von 2 bis 3 haben und metergroße Lavabrocken weit über den Gipfelbereich evrstreuen. Lavaströme und Lahars gehören ebenfalls zum Repertoire des Semeru.
Chris Weber bestieg den Semeru im August 2010. Die Ausbrüche waren verhältnismäßig schwach und ermöglichten daher einen Blick in den Krater. Dieser hat sich durch anhaltendes Domwachstum bis zum Kanal auf der Südostflanke verfüllt. Der Dom bildet eine gewölbte Platte ähnlich dem Dom des Santiaguito und quillt teilweise durch die Scharte. Strombolianische Eruptionen finden aus Schloten in diesem Dom statt.
Das Video entstand im August 2003 auf einer Trekkingreise von VEI und wurden von Kameramann Marc Szeglat aufgenommen. Während einer etwas ruhigeren Phase wagten wir es einen Blick in den Krater des Semeru zu werfen.
Zu diesem Zeitpunkt war der Krater noch mehrere Hundert Meter tief und der Kraterboden bliebt uns selbst vom Rand aus verborgen.
Vulkan Semeru in Indonesien
Steckbrief
Lage: 08.11S 112.92E, Indonesien
Höhe: 3676 m
Art: Stratovulkan
Typ: Inselbogen-Vulkanismus
Petrographie: Basalt - Dazit
Ausbruchsart: Peleanisch, strombolianisch, Dom, PF