Caldera des Rinjani.
Der Stratovulkan Rinjani liegt auf der indonesischen Insel Lombok und gehört zu den Vulkanen des Sunda-Bogens. Der Inselbogen entstand durch die Subduktion ozeanischer Kruste, die zur Indo-Australischen Platte gehört. Die Vulkane des Sunda-Bogens sind zum größten Teil hochexplosiv. Nicht weit vom Rinjani entfernt befindet sich der Mount Tambora, der 1815 mit einem VEI 7 eruptierte. Dieser Ausbruch war die stärkste Eruption in historischer Zeit und beeinflusste das Weltklima.
Der 3726 Meter hohe Rinjani ist nach dem Vulkan Kerinci der 2. höchste Berg Indonesiens. Der Gipfel fällt steil zu einer Caldera ab, die im 13. Jahrhundert entstand. Sie hat einen Durchmesser von 6 x 8,5 km. Der Grund der Caldera liegt auf 2000 Metern Höhe und wird teilweise von einem See eingenommen, der wiederum 200 Meter tief ist. Der Name des Sees lautet "Segara Anak", was so viel heißt wie "Kind des Sees". In diesem See entstand während einer eruptiven Phase zwischen 1994 und 1995 ein 300 Meter hoher Schlackenkegel, der Mount Barujari genannt wird. Dieser kleine Vulkan innerhalb der Caldera erwachte im Juli 2009 zu neuem Leben und ist seitdem sporadisch aktiv.
Die Laven des Rinjanis weisen ein großes chemisches Spektrum auf: es wurden Basalte, Andesite und Dacite gefördert. Die verschiedenen Lava-Arten gehen vermutlich auf fraktionale Kristallistations-Differentiation zurück.
Die jüngsten Ausbrüche des Rinjani
In den letzten Jahren durchlebte der Rinjani 4 eruptive Phasen. Die Erste begann im Juni 2009 und war von schwachen strombolianischen Eruptionen geprägt. Im Mai 2010 erfolgte eine Ascheeruption. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 2 km über dem Krater. Im November 2015 erfolgte eine Phase stärkerer Eruptionen. Der Aufstieg zum Vulkan wurde für einige Tage gesperrt. Die bislang letzten Ausbrüche ereigneten sich im August 2016. Auch bei dieser Gelegenheit wurde die Aufstiegsroute gesperrt. Es flossen Lavaströme in den See und es wurden starke Strombolianer generiert.Die Erdbeben von 2018
Im Jahr 2018 ereignete sich eine Serie starke Erdbeben unter der Nordflanke des Vulkans. Am 29. Juli kam es zu einem ersten Hauptbeben mit der Magnitude 6,4. Es kam zu Hangrutschungen am Vulkan und die Wanderwege wurden zerstört. Hunderte Wanderer saßen auf dem Vulkan fest. Nach 2 Tagen waren alle Personen in Sicherheit. Im Dorf starben 14 Personen. Am 5. August gab es ein noch stärkeres Erdbeben der Magnitude 6,9. Dieses Erdbeben forderte über 130 Menschenleben und zerstörte Großteile der Infrastruktur auf Lombok.Aufstieg auf den Rinjani
Aufgrund der Aktivität wird der Aufstieg zum Rinjani zeitweise gesperrt. Die Verwaltung obliegt dem Nationalparkmanagement. Der Nationalpark "Gunung Rinjani" wurde 1997 etabliert.Über 20 Dörfer liegen auf Lombok. Für die Anwohner ist der Rinjani ein heiliger Berg. Regelmäßig finden religiöse Prozessionen statt und Pilger halten in der Caldera Opferzeremonien ab.
In der Caldera gibt es auch heiße Quellen, in denen man baden kann. Allerdings ist der Aufstieg sehr anstrengend und für eine Tour zur Caldera sollten mindestens 3 Tage einkalkuliert werden.
Stand 2015, aktuallisiert 2018
Fotos: © fotolia / dislentev, Martin Rietze