Der Popocatepetl gehört zu den Subduktionszonen-Vulkanen an einem Kontinentalrand und fördert dazitische und dazitisch-andesitische Lava. Die meiste Zeit des Jahres ist sein Gipfel von Schnee bedeckt. Sein Krater hat einen Durchmesser von 600 x 400 m und fällt nach innen fast senkrecht ab. Es kommt häufig zu Phasen mit Domwachstum.
Der heutige Vulkan überlagert die Überreste von 3 Vorgänger-Vulkanen, die im Pleistozän kollabierten und dabei gigantische Schuttlawinen erzeugten, deren Ablagerungen im Vorland des Popocatepetl zu finden sind.
Seit dem Holozän sind 3 starke plinianische Eruptionen bekannt, die große pyroklastische Ströme und Lahare erzeugten. Ihre Ablagerungen füllten Becken am Fuß des Vulkans. Der jüngste dieser Vulkanausbrüche fand um 800 v. Chr. statt.
Eruptionen am Popocatepetl
Seit der Ankunft der Spanier im 16. Jahrhundert wurden 15 Ausbrüche beobachtet, die meistens aber nicht sehr stark waren.1919 gab es eine explosive Eruption, die 19 Menschen tötete, die im Krater arbeiteten und vermutlich Schwefel oder Salpeter abbauten.
1947 eruptierte der Popocatepetl stark, doch danach ruhte er für fast 47 Jahre, bis im Dezember 1994 ein neuer Aktivitätszyklus begann und 50.000 Anwohner aus nahe gelegenen Dörfern evakuiert wurden. Allerdings blieb ein großer Ausbruch aus. Erst im März 1996 produzierte der Popocatepetl einen Ausbruch mit einem VEI 3.
Im Januar 2005 brach der Vulkan mit einem VEI 2 aus. Ein kleiner Lavadom intrudierte in seinen Krater und es kam zu phreatischen Eruptionen. In den letzten Jahren macht der Popocatepetl immer wieder durch Gasexhalationen und kleinere Ausbrüche auf sich aufmerksam. Gelegentlich kommt es aber auch zu größeren Explosionen, die meistens in Serien generiert werden. Bei diesen Explosionen wird der Lavadom immer wieder zerstört. Kurz darauf beginnt ein neuer Dom zu wachsen.
Besteigung Popocatepetl
Seitdem der Vulkan wieder aktiv ist, ist eine Besteigung verboten. Trotzdem gibt es immer wieder Gipfelstürmer, die ihr Glück versuchen. Mehrmals wurden Wanderer schon von Eruptionen überrascht und kamen dadurch in Teufelsküche und es gab mindestens 2 Unfälle mit Todesfolge durch Steinschläge, die von Eruptionen ausgelöst wurden. Früher startete man von der Albergue Tlamacas Richtung Gipfel. Sie liegt südlich vom Paso de Cortés. Eine Rundwanderung bis zum Krater und zurück dauert gut 12 Stunden und erfordert eine sehr gute Kondition. Wenn Schnee liegt, werden Steigeisen benötigt.Legende Popocatepetl und Iztaccíhuatl
Einer aztekischen Legende zufolge war Popocatépetl ein Krieger. Er und die Prinzessin Iztaccíhuatl liebten sich, doch war es eine verbotene Liebe, da sie unterschiedlichen Standes waren. Eine Heirat war ausgeschlossen und die Prinzessin verfiel in Kummer, in dessen Folge sie früh verstarb. Als auch der Krieger tot war, verwandelten die Götter sie in zwei benachbarte Vulkane, die durch einen Grat miteinander verbunden sind: Popocatepetl und Iztaccíhuatl.Eine andere Version der Legende erzählt, dass die beiden ein Paar waren und sich Iztaccíhuatl das Leben nahm, als der Krieger nicht aus einer Schlacht heimkehrte. Als er es dann verspätet doch tat, fand er seine geliebte Prinzessin tot vor. Ihren Leichnam trug er auf den Berg Iztaccíhuatl und stieg selber auf den Nachbarberg, wo er mit einer rauchenden Fackel in der Hand über die Prinzessin wacht. Iztaccíhuatl heiß übersetzt "schalfende Frau".
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© Marc Szeglat 2014